Auf historischem Boden möchte Toyota nach den eher glücklosen Auftritten in Deutschland und in Spanien auf den Schotterpisten in den walisischen Wäldern wieder den Weg zurück an die Spitze finden. Das Ergebnis der letzten Schotterrallye auf heimischen Boden in Finnland mit dem Sieg von Esapekka Lappi gibt Hoffnung und Motivation genug für die Truppe um den Teamchef Tommi Mäkinen, der die Rallye auf der britischen Insel aus seiner aktiven Zeit bestens kennt. Für Jari-Matti Latvala ist Großbritannien ohnehin seine zweite sportliche Heimat. Die Forstwege in Wales haben ihre Eigenart und Tücken. Bei trockenen Bedingungen ist der Spaßfaktor für die Piloten sehr hoch. Doch im Herbst werden die Schotterpisten im Nebel und bei Regen zu gefährlichen Schlammpisten. Zudem kann es bei tiefen Temperaturen, was in Wales nicht unüblich ist, auch schon zu vereisten Passagen kommen. Teamchef Tommi Mäkinen hat viele Erinnerungen an diesen WM-Klassiker. "2003 habe ich mit Colin McRae bei meiner letzten Rallye um das Podium gekämpft. Ich habe wirklich schöne Erinnerungen an diese Rallye. Eine Rallye, bei der man viel Selbstvertrauen braucht, weil es oft mehr Grip gibt, als es scheint. Nebel und Regen, wie dort im Herbst üblich, machen die Rallye zu einer großen Herausforderung. Nach Spanien haben einige Dinge gefunden, die wir ein bisschen verändert haben. Nun sind wir gespannt, wie sich diese Änderungen auswirken. Bei unserem Test war es wärmer als üblich. Ich denke, dass dürfte aber keinen Einfluss auf unsere Arbeit genommen haben. Wir gehen gut vorbereitet an den Start." Jari-Matti Latvala kann in seiner langen Einsatzliste zwei Siege (2011 und 2012) aufführen. Im letzten Jahr wurde er allerdings nur Siebter. "Großbritannien ist ein bisschen mein zweites Zuhause. Es gibt hier fantastische Prüfungen wie Myherin oder Dyfnant. Ich freue mich auf sie. Bei den letzten Rallyes hatten wir ein paar technische Probleme. Ich bin aber zuversichtlich, dass unser Team in der Zeitenliste wieder ganz oben stehen wird. Ich möchte zwei starke Rallyes fahren, um diese unglaubliche Saison sehr positiv zu beenden. Die ersten Rallyes waren vielleicht weniger anspruchsvoll für das Auto als die letzten. Wir haben viel gelernt. Es war und ist unsere erste Saison mit diesem Auto." Für Juho Hänninen ist es der zweite Wales-Start, aber auch der letzte Einsatz als offizieller Toyota-Pilot. Ott Tänak wird 2018 seinen Platz einnehmen. "Ich bin glücklich, was wir in Spanien geschafft haben. Das wird meine letzte Rallye des Jahres sein. Und die möchte ich genießen. Ich war seit 2014 nicht mehr hier. Aber die meisten Prüfungen sind noch die gleichen. Auch wenn ich in Wales nur wenig Erfahrung habe, mag ich diese Rallye. Wir haben keinen besonderen Plan. Wir werden uns Schritt für Schritt vortasten. Diese Strategie hat bisher funktioniert." Wenig Erfahrung hat auch Esapekka Lappi, der im letzten Jahr Elfter wurde. "Unser Test hier war gut. Woran wir gearbeitet haben, kann immer nützlich sein, besonders wenn nass und rutschig ist. Ich hoffe nur, dass es nicht zu viel Nebel geben wird, dann wird es sehr schwierig. Wir haben einige Fahrwerkseinstellungen geändert, und wir haben unsere Lektionen in Spanien gelernt. Nach dem Test habe ich ein gutes Gefühl, auch auf ein gutes Ergebnis."