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Starkes WM-Finale von Hyundai in Australien

Von Toni Hoffmann
Thierry Neuville holt in Down Under vierten Saisonsieg für Hyundai Motorsport und wird zum dritten Mal Vizechampion, Hyundai erzielt 14 Prüfungsbestzeiten auf dem Weg zum ersten Australien-Sieg.

Hyundai Motorsport verabschiedet sich mit einer starken Leistung aus der Rallye-Weltmeisterschaft 2017: Mit seinem Sieg beim Finale sicherte sich Thierry Neuville am Steuer des Hyundai i20 Coupe WRC den zweiten Platz in der Abschlusstabelle. Teamkollege Hayden Paddon verbesserte sich mit einer starken dritten Etappe inklusive Prüfungssieg auf den dritten Platz. Es war der zweite Podesterfolg des Neuseeländers in der abgelaufenen Saison.

Starke Regenfälle hatten die Schotterpisten an der australischen Ostküste in schlammige Rutschbahnen verwandelt. Das blieb auch für das Hyundai Mobis World Rally Team nicht ohne Folgen: Die nach der ersten Etappe führende Fahrerpaarung Andreas Mikkelsen und Anders Jæger kam am zweiten Tag von der Strecke ab und handelte sich dabei zwei Reifenschäden ein – bei nur einem Ersatzreifen an Bord. Die Norweger mussten aufgeben und konnten erst am dritten Tag wieder unter Rally2-Reglement angreifen. Am Ende wurden sie Dreizehnte. Auf der finalen Power Stage erkämpfte Mikkelsen den vierten Platz. Damit hat Hyundai Motorsport in jeder Power Stage in der Saison 2017 wichtige Zähler eingesammelt.

Nach Mikkelsens Rückschlag war Teamkollege Neuville zur Stelle. Zusammen mit Beifahrer Nicolas Gilsoul übernahm der Belgier auf der zweiten Etappe die Führung und verteidigte diese bis ins Ziel, das er mit 20 Sekunden Vorsprung vor seinem nächsten Verfolger erreichte. Mit seinem vierten Saisonsieg erkämpfte sich Neuville auch den inoffiziellen Titel des Vizeweltmeisters.

Insgesamt erzielte Hyundai in Australien 14 von 19 möglichen Prüfungssiegen – die beste Quote, die das Team in seiner vierjährigen Geschichte erreicht hat. Einen dieser Prüfungssiege steuerten Hayden Paddon und Beifahrer Seb Marshall bei, die die 18. WP für sich entschieden. Eine starke Leistung, doch sie allein reichte nicht für den Sprung aufs Podest. Paddon profitierte auch vom Pech des vor ihm liegenden Jari-Matti Latvala, der in der finalen Power Stage von der Strecke abkam.

In einer der spannendsten und am härtesten umkämpften Saisons in der Geschichte der Rallye-WM fuhr das Hyundai i20 Coupe WRC bei fast allen Wettkämpfen um die Spitzenplätze mit. Mit Siegen sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter und auf drei Kontinenten zeigte sich das Auto den vielfältigen Herausforderungen der Rallye-WM gewachsen und half mit, die hohen Erwartungen von Hyundai Motorsport in einem starken Konkurrenzumfeld zu erfüllen. Mit ihrem vierten Triumph in der laufenden Saison unterstrichen Neuville und Gilsoul ihren Status als siegreichste Fahrerpaarung 2017. Thierry Neuville: «Das war keine einfache Rallye, auch am letzten Tag nicht. Daher sind wir nicht allzu risikoreich gefahren, um unseren vierten Saisonsieg nicht zu gefährden. Das ist ein ganz besonderer Sieg, den wir dem ganzen Team widmen. Unsere Mannschaft hat das ganze Jahr über hart gearbeitet und, auch wenn es nicht immer leicht war, nie aufgegeben. Also danke an alle für einen super Job – nicht nur an die Kollegen an der Strecke, sondern auch daheim in der Motorsport-Abteilung in Deutschland. Wir haben zwar den Titel verpasst, aber wir sind Vize-Champions, und das ist eine große Motivation für das nächste Jahr.»

Eine schwierige Saison ist für den Neuseeländer Hayden Paddon und seinen Beifahrer Seb Marshall zu Ende gegangen. Bisheriges Highlight war der zweite Platz in Polen. Hayden Paddon: „«Eine schwierige Saison, die wir mit einem guten Ergebnis zu Ende bringen wollten. Das ist uns gelungen. Allerdings wäre es uns lieber gewesen, wir wären ohne das Missgeschick eines anderen Fahrers auf dem Podium gelandet. Wie auch immer: Wir haben an diesem Wochenende so etwas wie Licht am Ende eines dunklen Tunnels entdeckt und ein gutes Gefühl für das Auto entwickelt. Es ist uns hier gelungen, ein paar wichtige Erfahrungen zu sammeln – unter anderem haben wir das Differenzial-Mapping vor dem letzten Tag noch einmal komplett überarbeitet, was sich ausgezahlt hat. All das wird uns in der Zukunft helfen.»

Andreas Mikkelsen und Anders Jæger haben ihre Schlagkraft in den vergangenen drei Rallyes mit Hyundai Motorsport eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Andreas Mikkelsen: «In Führung liegend auszuscheiden ist natürlich bitter. Immerhin konnten wir am Sonntag noch einmal angreifen. Die Witterung dabei war krass. Trotz höchster Wischerstufe konnten wir teilweise nichts auf der Power Stage sehen. Trotz allem haben wir schließlich noch ein paar Punkte gesammelt. Alles in allem konnten wir zeigen, zu welchen Leistungen wir fähig sind. Die drei Rallyes mit Hyundai waren eine wichtige Erfahrung für mich – ich bin mir jetzt absolut sicher, 2018 im richtigen Team zu sein. Das Auto ist außergewöhnlich, und die Crew arbeitet fantastisch.»

Krönender Abschluss

Mit einem dominanten Auftritt in Australien hat Hyundai Motorsport die Rallye-WM-Saison 2017 beendet. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte das Team die Anzahl der Siege von zwei auf vier. Auch die Zahl der Prüfungssiege verdoppelte sich annähernd von 47 auf 91.

Teamchef Michel Nandan: «Das war ein Abschluss nach Maß. Wir haben die Saison mit unserem ersten Australien-Sieg und einem Doppel-Podium ins Ziel gebracht. Das ist perfekt. Thierry und Nicolas haben eine außergewöhnliche Leistung an diesem Wochenende gezeigt und sind nun mit vier Erfolgen die siegreichste Mannschaft in diesem Jahr. Hayden und Seb hatten einen starken letzten Tag und wurden durch den Ausfall von Jari-Matti noch mit einem Podiumsplatz belohnt. Gerade am letzten Tag waren die Bedingungen alles andere als einfach, aber alle drei Paarungen haben einen kühlen Kopf bewiesen und jeweils das Bestmögliche erreicht. Dass wir bei diesen insgesamt schwierigen Bedingungen eine neue Bestmarke an Prüfungssiegen aufgestellt haben, sagt viel über die Schlagkraft des Hyundai i20 Coupe WRC aus. Überhaupt können wir viel Positives aus dieser Saison mitnehmen, die ohne Frage zu den am meisten umkämpften der WM-Geschichte zählt. Danke an das gesamte Team für die hervorragende Arbeit, die an der Strecke und in der Zentrale in Alzenau geleistet wurde. Dank auch an all unsere Partner. Lasst uns alle für einen noch größeren Erfolg in der Saison 2018 kämpfen.»

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