Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Weltmeister Loeb – der Held von Neuseeland

Von Toni Hoffmann
Neuseeland-Rallye: Ogier in Führung

Neuseeland-Rallye: Ogier in Führung

Mit einer Bravourleistung kämpfte sich Sébastien Loeb vom siebten auf den zweiten Platz hinter seinem Citroën-Partner Sébastien Ogier vor.

Der sechsfache Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb war der Held des zweiten Tages der Rallye Neuseeland. Der Rallye-«Überflieger» kämpfte sich mit einer wahren Bravourleistung, Insider sprechen gar von seiner besten Tagesform, in seinem Citroën C4 auf den zweiten Platz vor. Mit sechs von neun möglichen Tagesbestzeiten kam er bis auf 5,3 Sekunden an seinen führenden Citroën-Partner Sébastien Ogier heran. Der 57-fache Laufsieger war als Siebter mit einem Rückstand von 1:19,8 Minuten in die zweite Etappe des fünften Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft gestartet. Am Freitag hatte er wegen eines leichten Unfalls mehr als 90 Sekunden verloren.

Selbst der Tabellenführer und Titelverteidiger Loeb, der 2008 den letzten neuseeländischen WM-Lauf gewonnen hatte, war über seine Leistung erstaunt: «Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Das war heute ein unglaublicher Tag. Wir haben vom Start weg attackiert, waren immer am Limit. Nun sind wir Zweiter und nur fünf Sekunden hinter Ogier. Nun ist alles noch möglich.» Er könne nicht sagen, «was ich hätte besser machen können.»

Freude auch bei seinem Namensvetter: «Es ist das erste Mal, dass ich nach dem zweiten Tag eine Rallye anführe», sagte Sébastien Ogier. «Im Moment sieht alles noch bestens aus, noch.» Der Junioren-Weltmeister von 2008 dürfte sich schon damit abgefunden haben, dass er den 58. Sieg und den vierten Saisonerfolg des «Rallye-Titans» Loeb wohl kaum aus eigener Kraft verhindern kann.

Ford fuhr bei den Antipoden im Schatten des Marken-Weltmeisters Citroën. Alle Bestzeiten gingen an Citroën-Piloten, wobei der 36-jährige Loeb acht von 17 möglichen Bestmarken setzte. Bester Vertreter aus dem Lager der «Blauen» war [*Person Jari-Matti Latvala*] auf dem dritten Rang mit einem Rückstand von 33,2 Sekunden. Sein Ford-Teampartner [*Person Mikko Hirvonen*] scheint seiner Form in Schweden, wo er den Saisonauftakt gewonnen hatte, hinterherzufahren. Der Vize-Champion musste sich hinter den Citroën-Piloten Dani Sordo (Spanien) und [*Person Petter Solberg*] (Norwegen) mit einem Rückstand von bereits 1:00,2 Minuten auf dem sechsten Platz einordnen. «Wir müssen noch viel lernen. Wir konnten nicht schneller fahren», gestand Hirvonen und zollte seinem letztjährigen Titelrivalen Loeb Lob: «Das, was er heute gezeigt hat, ist unfassbar.»

Petter Solberg musste seinem Vortagessieg, der ihm als erstes Fahrzeug die Rolle des Strassenfegers zuschanzte, viel Tribut zollen, mehr als er wollte. «Ich wusste vor dem Start, dass es hart werden würde, aber es lag so viel loser Schotter auf den Pisten, dass es wirklich nichts gab, was ich hätte besser machen können», gestand der Tabellenzweite.

In der Wertung der neuen Super 2000-WM konnte Jari Ketomaa beim vierten Lauf seine Führung im Ford Fiesta auf einen Vorsprung von 1:09,4 Minuten auf seinen in der Tabellen führenden Markenkollegen Xavier Pons und auf 1:42,5 Minuten auf den Junioren-Weltmeister Martin Prokop im dritten Fiesta S2000 ausbauen. Red Bull-Pilot Patrik Sandell verbesserte sich im besten Skoda Fabia um einen Platz auf den vierten Rang (Rückstand: 2:00,5 Minuten). Bei den Produktionswagen blieb Hayden Paddon im Mitsubishi um 2:38,9 Minuten vor dem Subaru-Piloten Emma Gilmour und 6:52,5 Minuten vor seinem Mitsubishi-Kollegen Kingsley Thompson weiter vorne.


Stand nach der 2. von 3 Etappen, 17 von 21 Prüfungen (= 314,80 von 396,50 km) und 1.066 von 1.496 Gesamtkilometern:

1. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Citroën C4 WRC, 3:05:40,4 h.

2. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, + 5,3 sec.

3. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN), Ford Focus WRC, + 33,2

4. Daniel Sordo/Marc Marti (E) Citroën C4 WRC, + 47,5

5. Petter Solberg/Phil Mills (N/GB), Citroën C4 WRC, + 53,6

6. Mikko Hirvonen/Jarmo Lethinen (FIN), Ford Focus WRC, + 1:00,2 min

7. Wilson/Scott Martin (GB), Ford Focus WRC, + 3:04,9

8. Henning Solberg/Ilka Minor (N/A), Ford Focus WRC, + 5:41,4

9. Jari Ketomaa/Mika Sernberg (FIN). Ford Fiesta S2000, + 8:12,7

10. Federico Villagra/Jorge Perez Companc (RA), Ford Focus WRC, + 8:28,8

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