Mexiko: Sébastien vs. Sébastien, wer ist der Bessere?
Sébastien Loeb (li.) und Sébastien Ogier
Sébastien Loeb und Sébastien Ogier sind der große Stolz der französischen «Grande Nation». Seit 2004 kam immer der Weltmeister aus Frankreich. Neun Mal durfte Loeb die Krone hintereinander aufsetzen, fünf Mal holte Ogier den Titel in Serie, zuletzt 2017. Bis 2011 waren sie bei Citroën Teampartner. Ogier ging zu Volkswagen. Loeb zog es mit Citroën in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft, wechselte später zur PSA-Schwester Peugeot, um für die Löwen im Offroad-Sport, speziell bei der Rallye Dakar, und in der Rallycross-Weltmeisterschaft, wie auch in dieser Saison, anzutreten. Nach dem Rückzug von Volkswagen hat Ogier bei M-Sport und Ford angeheuert und holte mit dem Team von Malcolm Wilson seinen fünften Titel. Loeb bestritt seine letzte WM-Rallye 2015 in Monte Carlo. Loeb führt die ungefährdet mit 78 Siegen die Ewige Siegerliste vor Ogier mit 41 Erfolgen an. Loeb gewann sechs Mal in Mexiko, Ogier drei Mal.
Nun treffen Loeb (44 Jahre) und Ogier (34) wieder auch direkt aufeinander.
Loeb: «Ich freue mich, wieder in der Rallye-Weltmeisterschaft zu sein und die Jungs zu sehen, gegen die ich damals gerne gekämpft habe. Für mich ist es aufregend, die neuen World Rally Cars zu erkunden und auch zu sehen, ob ich immer noch in der Lage bin, schnell zu sein und einen guten Rhythmus zu haben. Ich habe aber noch kein genaues Ziel. Es gab in der Vergangenheit keine direkte Spannung zwischen Sébastien und mir. Die Medien haben uns das angedichtet. Sie schrieben von Krieg zwischen uns. Das war nicht gut. Wir haben beide gekämpft. Es war das erste Mal, dass ich einen gleichwertigen Kollegen auf diesem Niveau hatte, es war etwas komplizierter. Ich respektiere seine Leistung, das, was er getan hat und er hat es großartig gemacht seit damals. Ich freue mich, hier anzutreten. Keiner weiß, wozu ich hier in der Lage, ich auch nicht.»
Ogier meinte: «Ich bin glücklich, Seb und Daniel (Elena, Loebs Beifahrer) wieder zu sehen. Ich habe mehr gute als schlechte Erinnerungen an sie. Bei uns gab es natürlich eine Zeit mit einer gewissen Spannung, weil wir beide ein Ziel hatten, nämlich Weltmeister zu werden. Es gibt im Motorsport viele Beispiele, wenn zwei verbissene Menschen für dieselben Ziele kämpfen, vor allem, wenn sie in demselben Team sind. Deshalb mögen wir das, das Adrenalin und die Spannung. Wenn jeder das machen würde, würde es aber nicht so sein. Das macht alles so besonders. Druck ist ein Teil unserer Arbeit.»