Korsika: Sébastien Ogier dominiert Heimspiel
Die beiden Franzosen mit dem Vornamen Sébastien sorgten auch beim vierten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft auf der französischen Ferieninsel für die Schlagzeilen. Der fünffache Weltmeister Sébastien Ogier führte auf der ersten Etappe die Konkurrenz regelrecht vor. Nach vier der zwölf Asphaltprüfungen lag der Tabellenführer mit drei erzielten Bestzeiten im Ford Fiesta WRC 33,6 Sekunden vor dem Vorjahressieger und WM-Zweiten Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupé WRC und 38,1 Sekunden vor Kris Meeke im Citroën C3 WRC.
Hingegen war der zweite Comeback-Auftritt von Sébastien Loeb im zweiten offiziellen Citroën C3 nach einem Fahrfehler schon auf der zweiten Prüfung vorerst beendet. Wegen der noch kalten Reifen verschätzte sich der neunfache Rekordchampion nach 400 m mit dem Bremsen und landete als bis dahin Gesamtzweiter in einem Graben, wo er trotz massiver Hilfe der Zuschauer festsaß. Der 78-fache Rekordsieger wird aber zur zweiten Etappe am Samstag nach dem Rally2-System wieder starten.
«Das war wirklich ein guter Tag für uns. Wir freuen uns über das Ergebnis», frohlockte der zweifache Saisonsieger und Titelverteidiger Ogier.
«Ich habe hart gepusht. Wir mussten aber erkennen, dass wir Sébastien nicht schlagen konnten, trotzdem wollen wir positiv denken und auch stark die Boys hinter uns im Auge behalten», erklärte der Schweden-Sieger Neuville.
«Es macht schon einen Unterschied, wenn man hier als erstes Fahrzeug auf die Strecke geht. Beim zweiten Durchgang waren die Straßen trockener. Ich bin aber mit dem Tag zufrieden, aber es wäre nicht schlecht, wenn wir etwas schneller sein könnten», äußerte sich Meeke, der im letzten Jahr nach seiner Führung mit einem Motorschaden ausgefallen war.
5,5 Sekunden hinter ihm reihte sich Ott Tänak im besten Toyota Yaris WRC als Vierter ein. Damit waren alle vier Hersteller auf den ersten vier Plätzen vertreten. Tänaks Teamkollege Jari-Matti Latvala, der 2015 das WM-Comeback der Rallye Korsika gewonnen hatte, rangierte mit einem Rückstand von 1:25,0 Minuten auf dem achten Platz.
In der WRC2-EWertung dominierte erneut Skoda mit Jan Kopecky, der im offiziellen Fabia R5 29,8 Sekunden vor Yoann Bonato bei der WM-Premiere des Citroën C3 R5. Mit einem Rückstand von 1:07,9 Minuten lag Ole Christian Veiby im zweiten Skoda Fabia R5 auf dem dritten Gruppenrang.
Rallye Korsika / Frankreich – nach 4 von 12 Prüfungen:
Platz | Team/Auto | Zeit/Diff. |
1. | Ogier/Ingrassia (F), Ford | 1:19:39,0 |
2. | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 3,6 |
3. | Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën | + 38,7 |
4. | Tänak/Järveoja (EE), Toyota | + 44,2 |
5. | Lappi/Ferm (FIN), Toyota | + 1:13,5 |
6. | Evans/Mills (GB), Ford | + 1:13,8 |
7. | Sordo/Del Barrios (E), Hyundai | + 1:14,4 |
8. | Latvala/Anttila (FIN), Toyota | + 1:25,0 |
9. | Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai | + 1:29,2 |
10. | Bouffier/Panseri (F), Ford | + 1:44,8 |