Korsika: Starkes, aber glückloses Citroën-Heimspiel
Doch ein Problem mit dem Aufschrieb verhinderte den Heimerfolg auf der französischen Mittelmeerinsel. Bei Teamkollege Sébastian Loeb verlief der Auftakt der Korsika-Rundfahrt nicht ganz nach Plan: Der Rekordweltmeister kam bereits am ersten Tag von der Strecke ab. Danach gewann Loeb im Citroën C3 WRC zwar noch drei Wertungsprüfungen, konnte am Ende aber seinen Rückstand nicht mehr aufholen.
Ein exzellenter Auftakt und drei gewonnen Wertungsprüfungen reichten nicht aus: Nach einem guten Start in die erste Etappe überschätzte Sébastian Loeb knapp 400 Meter nach dem Start in die zweite Wertungsprüfung von Piedigriggio nach Pont de Castirla die Geschwindigkeit seines C3 WRC und konnte in einer Linkskurve nicht mehr genug abbremsen. Die Folge: Der bis dahin Zweitplatzierte landete im Graben.
«Da war etwas Schotter und Schmutz auf der Fahrbahn und das Fahrzeug untersteuerte stark, deshalb konnte ich nicht genug abbremsen», so Loeb. Zwar wurde das Auto nicht schwer beschädigt, aber Loeb und sein Beifahrer Daniel Elena konnten den Citroën nicht mehr bergen. Doch davon ließ sich der neunfache Rallye-Champion nicht abhalten, am nächsten Tag wieder anzugreifen. Auf der 35 Kilometer langen Strecke von Cagnano nach Pino Canari fuhr der Franzose Bestzeit (21:58.6 Minuten). Auch auf den beiden 15,45 Kilometer langen Prüfungen Désert des Agriates 1 und 2 konnte kein anderer Fahrer die Zeiten von Loeb/Elena unterbieten. «Diese drei gewonnenen Prüfungen zeigen deutlich, wie stark der C3 WRC ist», so Pierre Budar, Citroën-Racing-Teamchef. Loeb musste sich im Ziel mit Rang 14 begnügen.
Das Duo Kris Meeke/Paul Nagle hatte zunächst mehr Glück: Der Citroën C3 WRC mit der Startnummer 10 lag lange auf Podestkurs und war nach der neunten von zwölf Wertungsprüfungen zeitgleich Zweiter und damit auf Podiumskurs. Doch auf der letzten Prüfung des zweiten Tages rutschte Meeke wegen eines Fehlers im Aufschrieb von der Strecke. «Wir kämpften um den zweiten Platz, als Paul seinen Aufschrieb etwas durcheinanderbrachte, aber so was kann bei einer Rallye schon mal vorkommen. Auch ich habe schon Fehler gemacht», so Meeke. Doch wie sein Teamkollege Loeb kämpfte auch Meeke weiter. Der Citroën-Fahrer fuhr auf der dritten Etappe erneut Top-Drei-Zeiten und sicherte sich auf der Power Stage zwei Zusatzpunkte. In der Gesamtwertung sprang am Ende Rang neun heraus.
Kris Meeke: «Selbstverständlich ist es frustrierend, aus dem Kampf um die Spitze auszuscheiden, wenn ein Podiumsplatz zum Greifen nahe ist. Nun schauen wir vorwärts und konzentrieren uns darauf, bei den nächsten Rallyes wieder aufs Podium zu fahren und unseren Speed in gute Ergebnisse umzusetzen.»
Sébastien Loeb: «Unser Ausfall am Freitag war ärgerlich. Wir wären sonst ganz vorne mitgefahren. Auf jeden Fall bin ich stolz auf unsere fahrerische Leistung bei unserem zweiten Gastauftritt diese Saison. Die Fahrt in dem C3 WRC hat definitiv Spaß gemacht. Das Auto fährt sich super auf Asphalt und ich habe die Fahrt auf den zauberhaften Straßen Korsikas genossen. Außerdem möchte ich mich bei den Fans für ihre Unterstützung bei unserem Heimspiel bedanken.»
Rallye Korsika / Frankreich – Endstand nach 12 Prüfungen:
Platz | Team/Auto | Zeit/Diff. |
1. | Ogier/Ingrassia (F), Ford | 3:26:52,7 |
2. | Tänak/Järveoja (EE), Toyota | + 36,1 |
3. | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 1:07,5 |
4. | Sordo/Del Barrios (E), Hyundai | + 2:02,6 |
5. | Evans/Mills (GB), Ford | + 2:06,1 |
6. | Lappi/Ferm (FIN), Toyota | + 2:33,5 |
7. | Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai | + 2:43,4 |
8. | Kopecky/Dresler (CZ), Skoda R5 | + 10:34,8 |
9. | Meeke/Nagel (GB/IRL), Citroën | + 10:40,5 |
10. | Bonato/Boulloud (F), Citroën R5 | + 12:26,0 |