Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ogier und M-Sport Ford verkürzen zur WM-Spitze

Von Toni Hoffmann
Die amtierenden Weltmeister konnten bei der achten Rund zur Rallye-Weltmeisterschaft im Kampf um die Titelverteidigung ihren Rückstand in allen drei WM-Wertungen weiter verkürzen.

M-Sport Ford hat die WM-Rallye Finnland mit dem rund 380 PS starken Fiesta WRC auf den Plätzen fünf, sechs und sieben für Sébastien Ogier/Julien Ingrassia, Teemu Suninen/Mikko Markkula und Elfyn Evans/Daniell Barritt beendet. Damit hat der amtierende Weltmeister beim skandinavischen Schotter- und Weitsprung-Festival sein primäres Ziel erreicht und den Rückstand auf die aktuellen Tabellenführer in der Fahrer-, Beifahrer- und Konstrukteurs-Wertung jeweils verkürzt.

«Wir waren an diesem Wochenende leider nicht ganz so schnell wie erhofft. Natürlich hätten wir gerne an der Spitze mitgekämpft, haben aber das große Bild im Auge behalten - und das ist die Verteidigung aller drei WM-Titel. Aus diesem Blickwinkel können wir dem Ergebnis einen positiven Aspekt abgewinnen», erläutert M-Sport Teamchef Malcolm Wilson. Nach dem achten von 13 Saisonläufen fehlen M-Sport  Ford in der Markenwertung nur noch 26 Punkte auf Platz eins,  Ogier/Ingrassia liegen 21 Zähler hinter Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul. «In drei Wochen steht mit der Rallye Deutschland wieder eine Asphalt-Veranstaltung auf dem Programm. Im vergangenen Jahr konnte der Ford Fiesta WRC dort gewinnen. Wir werden die Vorbereitungszeit  bestmöglich nutzen, um unsere Aufholjagd am Bostalsee fortzusetzen.»

Die amtierenden Weltmeister konnten in Finnland ihren Rückstand in der WM-Tabelle um sechs Punkte verkürzen und haben bei fünf noch ausstehenden Saisonläufen auch weiterhin alle Chancen im Kampf um den Titel.

«Ganz sicher haben wir hier ein eher schwieriges Wochenende erlebt», so Ogier. «Wir gingen davon aus, etwas konkurrenzfähiger zu sein. Im vergangenen Jahr konnten wir mit allen drei Fiesta WRC um die Spitze kämpfen und Bestzeiten setzen - das ist uns dieses Mal nicht gelungen und hat uns etwas überrascht. Wir haben alles gegeben, viel mehr war nicht möglich. Jetzt müssen wir analysieren, wie es hierzu kam und warum wir das Tempo nicht mitgehen konnten. Aber wir haben mehr WM-Punkte errungen als Thierry Neuville, das ist positiv und war genau genommen unsere Hauptaufgabe.»

Bei ihrem Heimspiel hatten Teemu Suninen und Beifahrer Mikko Markkula auf ein Podiumsresultat gehofft und kämpften zu Beginn der Rallye Finnland auch dank ihrer günstigeren Startposition um Rang drei - inklusive einer spektakulären Highspeed Begegnung mit einem  Straßengraben auf der ersten Etappe. Am Freitagnachmittag fehlte ihnen angesichts immer tieferer Spurrillen in den Schotterpisten jedoch etwas Vertrauen und sie mussten den Kontakt zur Spitze abreißen lassen. Dennoch waren sie am Samstag klar das schnellste Ford Fiesta-Team und lagen auf Rang fünf. Als echte Mannschaftsspieler reichten sie diese Position jedoch kurz vor dem Ziel an Ogier/Ingrassia weiter, die um den WM-Titel kämpfen, und begnügten sich nach 23 Wertungsprüfungen mit Rang sechs.

«Das war eine anstrengende Rallye», bestätigt der 24-Jährige. «Wir wollten um einen Podestplatz kämpfen, konnten aber den Speed der schnelleren Fahrer nicht mitgehen. Aber ich habe meine Teamkollegen geschlagen, damit bin ich ganz zufrieden - auch wenn wir Séb vorbei ließen, um ihn bei der Titelverteidigung zu unterstützen.»

2017 haben Elfyn Evans und Daniell Barritt mit Rang zwei in Finnland ein besonderes Highlight genossen, bevor das walisisch-britische Duo bei der Rallye Großbritannien als Gesamtsieger hervorging. In diesem Jahr wollten sie dieses Resultat rund um Jyväskylä wiederholen, mussten sich trotz einer sauberen und fehlerfreien Fahrt aber mit Position sieben begnügen. Jetzt setzen die Beiden ihre Karten auf die Rallye Deutschland.

«Geht es alleine ums Fahren, dann macht die Rallye Finnland mit diesen irrsinnigen Wertungsprüfungen natürlich immer Spaß», betont Evans. «Platz sieben war aber nicht das Ergebnis, das wir angepeilt hatten.»

Julius Tannert kämpft sich bei der Rallye der 1000 Sprünge erneut auf Junior-Platz vier

Mit seinem frontgetriebenen Ford Fiesta R2T konnte Julius Tannert aus Zwickau bei der höchst anspruchsvollen Rallye Finnland wie im Vorjahr einen vierten Rang in der Junior-Wertung herausfahren. Der 28-Jährige freut sich gemeinsam mit seinem österreichischen Copiloten Jürgen Heigl über zwölf wichtige Punkte im Kampf um die Junioren-Weltmeisterschaft, zu der leider nicht sein Heimspiel zählt, die Rallye Deutschland. «Das waren drei harte Tage, aber wir freuen uns über das Ergebnis - erneut Platz vier, auch wenn wir gerne um einen Platz auf dem Podium gekämpft hätten. Wir haben uns keinerlei Fehler erlaubt und erneut enorm viel gelernt.»

Rallye Finnland – Endstand nach 23 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

2:35:18,1

2.

Östberg/Eriksen (N), Citroën

+ 32,7

3.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 35,5

4.

Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai

+ 1:35,6

5.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 2:15,0

6.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 2:19,2

7.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 2:29,5

8.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 3:08,4

9.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 3:51,8

10.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 8.37,4

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