Die ADAC Rallye Deutschland in den Startlöchern
Mads Østberg, Thierry Neuville, Friedhelm Kissel, Jutta Kleinschmidt, Klaus Bouillon, Peter Klär, Marijan Griebel (f.l.t.r.)
«Ich freue mich sehr auf die ADAC Rallye Deutschland», erklärte Thierry Neuville beim offiziellen Pressegesprächs vor dem deutschen FIA Rallye-Weltmeisterschaftslauf. Der Hyundai Motorsport-Pilot konnte die ADAC Rallye Deutschland bereits 2014 gewinnen. In diesem Jahr ist der Belgier aus der deutschsprachigen Gemeinde Sankt Vith als WM-Spitzenreiter ins Saarland gereist. Sein Hauptrivale, der fünffache Weltmeister Sébastien Ogier, muss angreifen, um den Titelkampf offenzuhalten. Die Konstellation im WRC-Klassement ist jedoch nur einer von vielen Gründen, warum es bei der ADAC Rallye Deutschland 2018 (16. bis 19. August) spannend wird - darin waren sich alle Teilnehmer des Pressegesprächs einig.
An der Gesprächsrunde im historischen Rathaus von St. Wendel nahmen neben Neuville auch WRC-Star Mads Østberg (NOR) und der deutsche U28-Europameister Marijan Griebel teil. Den Fragen der Journalisten stellten sich außerdem Klaus Bouillon, der Saarländische Minister für Inneres, Bauen und Sport, sowie Peter Klär, der Bürgermeister von St. Wendel. Komplettiert wurde der Kreis durch Rallye-Leiter Friedhelm Kissel und ADAC Rallye Deutschland Markenbotschafterin Jutta Kleinschmidt.
Der Top-Favorit der diesjährigen ADAC Rallye Deutschland heißt Thierry Neuville. Der WM-Führende fährt bislang eine herausragende WRC-Saison, die ihn selbstbewusst nach vorne blicken lässt: «Ich mag die ADAC Rallye Deutschland. Vor vier Jahren habe ich hier meinen ersten WRC-Sieg gefeiert. Die anspruchsvollen Asphalt-Prüfungen liegen mir einfach. Zudem kommen in Deutschland immer unglaublich viele Fans, die mich unterstützen. Das macht die Rallye zu einer Art Heimspiel für mich.»
Gut in Form präsentiert sich auch Mads Østberg: Bei der Finnland-Rallye vor zwei Wochen konnte der Citroën-Pilot einen starken zweiten Platz feiern: «Ich fühle mich super wohl im Auto und freue mich auf meinen Start auf Deutschland. Die Anforderungen hier sind sehr hoch - vor allem auf der Panzerplatte und in den Weinbergen. Dass wir in diesem Jahr vor der Powerstage noch einmal in die Weinberge fahren, ist toll. Das macht es für die Fans noch spannender. Für uns Piloten bedeutet es vor allem, maximale Konzentration bis zum Schluss.»
Die Vorfreude teilt auch Marijan Griebel. Der ehemalige Förderpilot der ADAC Stiftung Sport tritt bei seinem Heimspiel erstmals in einem World Rally Car der Top-Kategorie an: «Das ist eine riesen Sache für mich. Die ADAC Rallye Deutschland findet praktisch direkt vor meiner Haustür statt, was an sich schon toll ist. Und dann ist es für mich natürlich das Größte, beim heimischen WM-Lauf in einem WRC-Auto zu starten. Ich werde das so intensiv wie möglich genießen. Sportlich sind die Ziele hochgesteckt: Ich werde versuchen, alle WRC2-Starter - auch die Werksfahrer - hinter mir zu lassen. Ich möchte in die Top-Ten fahren und damit auch meine ersten Punkte in der Rallye-Weltmeisterschaft sammeln.»
Für Rallye-Leiter Friedhelm Kissel kann die ADAC Rallye Deutschland ebenfalls kommen: «Die Vorbereitungen sind erfolgreich abgeschlossen. Jetzt freuen wir uns, dass es endlich losgeht." Auch Minister Klaus Bouillon unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung: "Das Saarland ist in dieser Woche der Nabel der Rallye-Welt. Ich freue mich auf die vielversprechenden Neuerungen, die wir dieses Jahr bei der ADAC Rallye Deutschland erleben werden.»
Kissel skizzierte anschließend das Programm. Das erste Highlight bildet die offizielle Eröffnungsfeier am Donnerstag (16. August) auf dem Schlossplatz von St. Wendel. Direkt danach starten die Rallye-Piloten zur ersten Wertungsprüfung, einem Rundkurs am Stadtrand. Am Freitag (17. August) warten unter anderem die Weinberge der Moselregion auf die Teilnehmer. Der Truppenübungsplatz Baumholder mit seinen berühmt-berüchtigten Panzerplatten und der legendären Sprungkuppe «Gina» ist am Samstag (18. August) ein Pflichttermin für alle Fans. Hier ist zudem ein großes Rahmenprogramm geboten. Zum Abschlusstag (19. August) kehrt die Rallye noch einmal in die Weinberge zurück, ehe die Entscheidung bei der neuen Powerstage fällt. Nach der Zielankunft fahren die Sieger direkt weiter in die Innenstadt von St. Wendel, wo die Siegerehrung stattfindet. Rallye-Feeling hautnah gibt es auch im kostenlos zugänglichen AUTODOC Servicepark am Bostalsee, dem zentralen Dreh- und Angelpunkt an allen Rallye-Tagen.
Die wichtigsten O-Töne des Pressegesprächs
Klaus Bouillon (Saarländischer Minister für Inneres, Bauen und Sport): «Die ADAC Rallye Deutschland ist eine Sportveranstaltung mit Strahlkraft weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Schon bei der Saarland-Premiere im vergangenen Jahr haben wir die positiven Effekte für die Wirtschaft und den Tourismus in der gesamten Region erlebt. Ich bin überzeugt, dass dies auch 2018 so sein wird. Den Rallye-Besuchern wünsche ich eine gute Zeit im Saarland und allen Teilnehmern viel Erfolg und eine unfallfreie Veranstaltung.»
Peter Klär (Bürgermeister von St. Wendel): «Als Bürgermeister heiße ich die ADAC Rallye Deutschland herzlich willkommen in St. Wendel. Die ganze Stadt ist im Rallye-Fieber. Wir freuen uns sehr auf die Gastgeberrolle. Es ist toll, dass bei uns nicht nur die offizielle Startzeremonie, die erste Wertungsprüfung und die Siegerehrung stattfinden, sondern auch viele weitere Hotspots der Rallye in der direkten Nachbarschaft von St. Wendel liegen. Durch die kurzen Wege kriegen die Fans viel geboten.»
Friedhelm Kissel (Rallye-Leiter ADAC Rallye Deutschland): «Die Planung der ADAC Rallye Deutschland ist sehr komplex: Wir haben dieses Jahr über 325 Streckenkilometer, verteilt auf 18 Wertungsprüfungen und dazu über 50 Zuschauerzonen und die Infrastruktur am AUTODOC Servicepark. Für einen reibungslosen Ablauf sind über 3.000 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, darunter auch rund 2.000 Sportwarte, die für Sicherheit sorgen. Gerade was die Sicherheit angeht, sind auch die Zuschauer gefragt. Mein Appell an die Fans lautet daher: Tragen Sie mit einem vorbildlichen Verhalten zum Erfolg der Rallye bei!»
Jutta Kleinschmidt (Markenbotschafterin der ADAC Rallye Deutschland): «In meiner neuen Funktion als Markenbotschafterin der ADAC Rallye Deutschland war es für mich außerordentlich spannend, meine Rallye-Erfahrung nun auf Veranstalterseite einzubringen. Als ehemalige Rallye-Pilotin kann ich das sportliche Niveau des neuen Streckenplans sehr gut einschätzen. Und so viel ist schon jetzt sicher: Die Teams dürfen sich auf eine extrem anspruchsvolle Rallye freuen und die Zuschauer auf maximale Action.»
Thierry Neuville (Hyundai Motorsport): «Es ist ein tolles Gefühl, mit einer Führung in der WM-Wertung nach Deutschland zu kommen. Natürlich ist das kein Grund, sich auszuruhen. Im Gegenteil: Ich werde alles geben und angreifen. Vor allem die langen Prüfungen wie auf der Panzerplatte oder die neue Weinberg-Prüfung am Sonntag, erfordern viel Konzentration und ein zuverlässiges Auto, was wir mit dem Hyundai i20 Coupé WRC zweifellos haben.»
Mads Østberg (Citroën Total Abu Dhabi WRT): «Ich bin in diesem Jahr erst vier WRC-Rallyes gefahren und genieße daher jeden Kilometer. In Finnland lief es zuletzt super für mich. Daran möchte ich bei der ADAC Rallye Deutschland anknüpfen. Das wird sicher nicht einfach: Nach dem Schotter geht es jetzt wieder auf Asphalt - das ist schon eine Umstellung. Bei den Prüfungen sind hier auch mehr Fans vor Ort. Auf der Panzerplatte ist es fast wie in einem Fußballstadion. Das ist einmalig im WRC-Kalender!»
Marijan Griebel (PH-Sport, Citroën DS3 WRC): «Für die Fans ist die ADAC Rallye Deutschland ein wirklich ein tolles Event: Man ist hautnah dabei und erlebt und Motorsport auf höchsten Niveau. Ich kann das ganz gut beurteilen, denn ich starte hier inzwischen schon zum achten Mal. Seit 2011 habe ich mich durch nahezu alle Fahrzeugklassen nach oben gearbeitet. Wichtig war dabei unter anderem auch die langjährige Unterstützung der ADAC Stiftung Sport. Jetzt fahre ich die Rallye erstmals in einem WRC-Auto - das ist die perfekte Gelegenheit, um mich mit einem guten Resultat bei allen Partnern und Wegbegleitern zu bedanken.»