Toyota-Chef Toyoda: Mitleid mit Latvala
Akio Toyoda (li.) und Jari-Matti Latvala
Wenn es um die Ehre geht, sind die Japaner höchst empfindlich. Fehler werden nicht geduldet. Toyota-Chef Akio Toyoda, der sehr oft nahe am Rallyegeschehen ist und auch das Toyota Rallye-Team immer wieder besucht, hätte in Deutschland allen Grund gehabt, sich über den Erfolg der Truppe unter Tommi Mäkinen zu freuen. Bei der zweiten Asphalt-Rallye des Jahres standen wie drei Wochen zuvor in Finnland mit dem Sieger Ott Tänak und dem Dritten Esapekka Lappi wieder zwei Yaris-Piloten auf dem Podium.
Doch aus der Sicht von Akio Toyoda hätte es auch anders sein können, denn der dritte Toyota-Pilot Jari-Matti Latvala, der verbissen gegen Dani Sordo (Hyundai) um den zweiten Platz kämpfte, musste auf der ersten Entscheidung beim Deutschland-Finale am Sonntagmorgen seinen Toyota Yaris WRC mit einem mechanischen Defekt abstellen. Die Elektrik der Hydraulikpumpe am Getriebe versagte. Dass deswegen einem Toyota-Piloten die Chance auf einen Podiumsplatz genommen, darf nach Ansicht von Toyoda nicht passieren und entschuldigte sich in einem offenen Brief.
Der Wortlaut:
«Bei der Rallye-Weltmeisterschaft, die an diesem Wochenende in Deutschland stattfand, erreichten Ott Tänak und Martin Järveoja nach der Rallye Finnland den Sieg, und auch Esapekka Lappi und Janne Ferm, die in Finnland eine frustrierende Erfahrung machen mussten, standen auf der dritten Podiumsstufe.»
«Der Yaris WRC-Motor wurde von TMG (Toyota Motorsport GmbH) mit Sitz in Deutschland entwickelt. In Deutschland, wo die an der Entwicklung beteiligten Parteien zusahen, war der Anblick der auf dem Podium stehenden Fahrer eine sehr angenehme und eindrucksvolle Szene für mich.»
«Danke an alle unsere Teammitglieder, die dieses tolle Wochenende möglich gemacht haben. Ich möchte auch allen Fans für die Unterstützung unseres Teams danken.»
«Dieses Wochenende habe ich wirklich Mitleid mit Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila, die die Rallye wegen eines mechanischen Problems nicht beenden konnten. Neulich sagte mir Jari-Matti: ‚Der Yaris ist ein großartiges Auto, das einfach zu fahren ist’. Während der Rallye erwähnte er auch, dass er es wirklich genossen habe, den Yaris zu fahren, er aber leider seine Rallye wegen eines mechanischen Defekts vorzeitig beenden musste.»
«Es ist unsere Verantwortung, ein Auto zu bauen, das der Fahrer mit vollem Vertrauen fahren kann. Aber das haben wir noch nicht erreicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns mehr anstrengen müssen, um diese Chance zu nutzen und zu schaffen, immer bessere Autos zu bauen. Wir werden uns weiterhin darauf konzentrieren, ein Auto zu entwickeln, das die Fahrer während der Meisterschaft mit vollem Vertrauen fahren können.»