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Sébastien Loeb: «Nie die Idee, PSA zu verlassen»

Von Toni Hoffmann
Der neunfache Rekord-Champion Sébastien Loeb

Der neunfache Rekord-Champion Sébastien Loeb

Es war schlichtweg zum Saisonende die Sensation des Jahres: Sébastien Loeb verlässt nach 20 Jahren die PSA-Gruppe und heuert bis Ende 2020 bei Hyundai an.

Der neunfache Rekordchampion Sébastien Loeb ist wieder zurück im Rallyegeschäft, zumindest teilweise. Nach seinem neunten Spanien-Sieg beim vorletzten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft bei seinem dritten Start im Citroën C3 WRC erhielt die Rallye-Leidenschaft von Loeb einen gewaltigen Motivationsschub. Er wollte 2019 wieder einige Rallyes bestreiten, natürlich mit Citroën, wo er 79 Siege und neun Meisterschaften eingefahren hatte, wo sonst auch. Doch Citroën hatte nach dem Ausstieg des Titelsponsors Abu Dhabi kein Geld mehr für einen dritten C3 WRC. Zuvor hatte die zweite PSA-Tochter Peugeot den Rückzug aus der Rallycross-Weltmeisterschaft verkündet. Loeb war quasi arbeitslos.

Ein Erfolgsracer wie Loeb erhielt natürlich auch Angebote. Malcolm Wilson, Chef von M-Sport, hatte ihn ganz oben auf seiner Liste, sofern er ein Budget für einen solchen Star gehabt hätte. Auch wenn Hyundai eine Verhandlung mit Loeb anfangs noch in das Reich von Spekulationen verwies, am 13. Dezember 2018 aber platzte die Bombe, die schon Tage zuvor gezündet worden war. Der Hersteller-Vizechampion schnappte sich Loeb und verpflichtete ihn bis Ende 2020.

20 Jahre bei PSA

20 Jahre war Loeb nur in Fahrzeugen der PSA-Gruppe unterwegs. Im Rallyesport für Citroën im Xsara WRC, C4 WRC, DS3 WRC und in diesem Jahr dreimal im C3 WRC. Zuvor startete er für das Zwei-Zacken-Team zwei Jahre (2014 und 2015) in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft, bis er zu Peugeot wechselte. Bei den Löwen war es 2013 die Rekordfahrt am Pikes Peak, 2015 zuerst die Rallye Dakar, die Peugeot 2018 aber erneut verließ, und dann von 2016 bis 2018 die Rallycross-Weltmeisterschaft. Doch für 2019 ging für Loeb bei PSA gar nichts mehr. Und tatenlos herumsitzen wollte der umtriebige Loeb auch nicht. Hyundai warf ihm den Rettungsanker.

Bei seiner fünften Rallye Dakar (7. bis 19. Januar 2019) startet er in einem privat eingesetzten Peugeot 3008 DKR. Dann geht es für ihn flugs von Lima, wo die «Dakar» am 19. Januar endet, nach Monaco, um dort ab Montag, 21. Januar, das Recce für die Rallye Monte Carlo zu absolvieren. Für Loeb wird es zudem der erste Einsatz im Hyundai i20 Coupé WRC sein, den zuvor noch nicht richtig getestet hat. Fast ohne Testkilometer im seinem neuen Sportgerät wird der siebenmalige Monte-Sieger beim Saisonauftakt starten. Für Loeb wird es trotz seiner Monte-Kenntnis wohl etwas wie ein Sprung ins kalte Wasser, oder vielleicht in den Schnee, sein.

«Seit ich bei PSA war, hatte ich nie die Absicht, dort wegzugehen», gestand Loe dem französischen Magazin Autohebdo. «Ich hätte es auch nie getan, weil ich dort immer gut behandelt worden bin und ich auch treu bin. Es war wohl auch so etwas wie meine Familie. Doch ich wollte noch etwas fahren. Dort aber gab es für mich nun keine Gelegenheit mehr. Ich musste mir notwendigerweise woanders etwas suchen. Nun habe ich eine neue Herausforderung, die sehr interessant sein dürfte.»

Sechs Rallyes wird er neben den Stammpiloten Thierry Neuville und Andreas Mikkelsen, die die komplette Saison fahren, im dritten Hyundai i20 Coupé WRC bestreiten. Bei den restlichen acht WM-Rallyes wird Dani Sordo am Steuer des dritten i20 sitzen.

«Ich wollte nicht eine komplette WM-Saison bestreiten. Daher kam mir dieser Vorschlag von Hyundai sehr entgegen», führte Loeb weiter aus. «Mit 14 Läufen, Recce und Tests wäre ich das halbe Jahr unterwegs gewesen. Das wollte ich nicht. Hyundai kam auf mich zu. Und das mir zugesagt.»

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