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Porsche kehrt in den Rallyesport zurück

Von Toni Hoffmann
Der Zuffenhausener Sportwagenhersteller plant die Rückkehr in den Rallyesport. Hierzu entwickelt die Motorsport-Abteilung in Weissach den Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport nach FIA R-GT-Reglement, Start 2020.

Entscheidend für diesen Schritt war die positive Resonanz auf die Vorstellung des Cayman GT4 Rallye Concept Car im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland 2018. Romain Dumas (Frankreich) pilotierte die spektakuläre Konzeptstudie als Vorausfahrzeug. Seine erste Demofahrt auf Schnee und Eis absolviert die Rallye-Konzeptstudie beim Porsche Winter-Event, das im Vorfeld des GP Ice Race in Zell am See (Österreich, 19./20. Januar) stattfindet. Pilotiert wird das Konzeptauto von Lokalmatador Richard Lietz, dem aktuell Drittplatzierten der FIA World Endurance Championship (FIA WEC, GTE-Pro).

Der zukünftige Rallye-Bolide soll im Gegensatz zur Konzeptstudie nicht auf dem bis 2018 gebauten Cayman GT4 Clubsport basieren, sondern auf dem neuen, Anfang Januar vorgestellten 718 Cayman GT4 Clubsport. Der neue Kundensportler für den Einsatz in den weltweiten GT4-Rennserien sowie bei Clubsport-Events und Trackdays verfügt über einen 313 kW (425 PS) starken 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxermotor. Der Fokus bei der Entwicklung lag in den Bereichen Performance, Fahrbarkeit und Nachhaltigkeit. Beim Bau einiger Karosserie-Komponenten des Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport wird erstmals ein Biofaser-Verbundwerkstoff verwendet.

Nach Einsatz des Porsche Cayman GT4 Rallye Concept Cars bei der Rallye Deutschland 2018 gab es durchweg positives Feedback. Die Resonanz aus dem Lager der Rallyefans, aber auch von Seiten der Teams, Fahrer und Serienbetreiber war ein entscheidender Faktor für den Start des neuen Entwicklungsprogramm. Ein großer Pluspunkt sind die aufgrund der Seriennähe vergleichsweise geringen Einsatzkosten des neuen Fahrzeugs nach R-GT-Reglement.

Porsche im Rallyesport

Porsche hat im Rallyesport bereits viele Erfolge verbucht. Als Meilenstein gilt der Gesamtsieg bei der Rallye Dakar 1986 mit dem Porsche 959. Auch der Porsche 953, der auf einer Allradvariante des 911ers basierte, konnte bei der Rallye Dakar gewinnen. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre feierten unter anderem Vic Elford und Björn Waldegard große Erfolge mit dem Porsche 911 bei der legendären Rallye Monte Carlo. In jüngster Vergangenheit setzten zahlreiche Privatiers auf verschiedene Modelle des Porsche 911 in nationalen und internationalen Wettbewerben. Unter anderem waren auch die Porsche-Werkspiloten Timo Bernhard und Romain Dumas mehrfach mit privaten Projekten im Rallyesport aktiv.

Das ist die FIA R-GT Klasse

Das R-GT-Reglement wurde in seinen Grundzügen vom Automobil-Weltverband FIA zur Saison 2011 etabliert. Ziel des Konzepts ist es, ambitionierten Kundenteams und Privatfahrern einen kostengünstigen und gleichzeitig sportlich reizvollen Auftritt im Rallyesport zu ermöglichen. Zur Saison 2014 wurde das Regelwerk noch einmal umfassend überarbeitet. Kunden können mit R-GT-homologierten Fahrzeugen weltweit an Veranstaltungen teilnehmen. Highlights sind die Einsatzmöglichkeiten bei der berühmten Rallye Monte Carlo und Starts im Rahmen der Weltmeisterschaft (WRC) auf den legendären Asphaltetappen auf der Mittelmeerinsel Korsika.

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