Portugal: Toyota-Trio vorne, Duell Ogier vs. Neuville
Toyota hat die erste Halbzeit der Rallye Portugal mit einer Dreifach-Führung beendet. Der zweifache Saisonsieger Tänak konnte die Attacken seines Teamkollegen abwehren und führte im Toyota Yaris WRC nach der zehnten von 20 Prüfungen 5,1 Sekunden vor Latvala und 18,4 Sekunden vor Meeke.
Tänak nahm den Angriff von Latvala auf der zehnten Prüfung, mit 37,60 km die längste der diesjährigen Rallye Portugal, cool. «Das hat nichts zu sagen», war alles, was der Tabellenzweite Tänak sagen wollte.
Etwas kommunikativer gab sich Latvala: «Diese Prüfung hat mir gefallen. Die weichen Reifen haben hier gut gepasst. Nun werden wir sehen, was kommt.»
Auch Meeke zeigte sich von der Prüfung angetan: «Ich habe mich nun mit dieser Prüfung angfreundet. Im letzten Jahr war ich zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg ins Krankenhaus und habe dann meinen Job verloren. Nun kann ich hier endlich stolz sein.» Meeke hatte 2018 auf dieser Prüfung einen schweren Unfall, es war nicht der erste im letzten Jahr. Sein Arbeitgeber Citroën sah sich gezwungen, ihn angesichts seiner Unfallhäufigkeit zu feuern.
Hinter Meeke tobte ein sehr heißes Duell mit wechselnden Positionen zwischen dem sechsfachen Weltmeister und Tabellenführer Sébastien Ogier im Citroën C3 und dem Vorjahressieger und Thierry Neuville (Hyundai i20 WRC), in der Gesamtwertung zwölf Punkte hinter Ogier auf Rang drei.
Hyundai-Teamchef Andrea Adamo sah sich zum Handeln gezwungen. Er schickte Sébastien Loeb, nach seinem Pech mit der defekten Benzinpumpe mit einem Rückstand von 22:07,4 Minuten ziemlich am Ende rangierend, direkt nach Ogier und vor Neuville auf die Piste. Seine Aufgabe: Für Neuville die Schotterpiste noch mehr zu säubern und Neuville in eine bessere Startposition zu bringen, schließlich geht es im Titel-Dreikampf um jeden Punkt. Diese Taktik ging auf. Neuville zog um gerade einmal 1,9 Sekunden an Ogier zum vierten Platz (+ 23,7) vorbei.
«Diese Prüfung hat gepasst. Dass ich heute sicherheitshalber ein zweites Ersatzrad mitnahm, war wohl nicht die beste Entscheidung, dennoch war mein Speed nicht schlecht», sagte Neuville.
«Nun liegt Neuville in der Startaufstellung etwas weiter hinten. Das spielt hier eine große Rolle», merkte Ogier an. «Das haben wir heute Morgen bei Toyota gesehen. Ich tue alles, was ich kann.»
Hinter Ogier kämpften sein Teampartner Esapekka Lappi und Teemu Suninen im besten Ford Fiesta von M-Sport um den sechsten Platz, den sich zur Halbzeit Lappi (+ 1:37,5) 9,1 Sekunden vor Suninen sicherte.
Rallye Portugal – Stand nach der 10. von 20 Prüfungen:
Platz | Team/Auto | Zeit/Diff. |
1. | Tänak/Järveoja (EE), Toyota | 1:55:34,5 |
2. | Latvala/Anttila (FIN), Toyota | + 5,1 |
3. | Meeke/Marshall (B), Toyota | + 18,4 |
4. | Neuville/Gilsoul (B), Hyundai | + 23,7 |
5. | Ogier/Ingrassia (F), Citroën | + 25,6 |
6. | Lappi/Ferm (FIN), Citroën | + 1:37,5 |
7. | Suninen/Salminen (FIN), Ford | + 1:46,6 |
8. | Greensmith/Edmondson (GB), Ford | + 2.22,9 |
9. | Evans/Martin (GB), Ford | + 5:24,1 |
10. | Rovanperä/Halttunen (FIN), Skoda R5 | + 6:09,4 |