Im nächsten Jahr nur noch zwölf Läufe?
WM-Promoter Oliver Ciesla
Die augenblickliche weltweite Corona-Krise scheint schon Auswirkungen auf die Gestaltung des Kalenders der Rallye-Weltmeisterschaft 2021 zu haben. Eine Reduzierung der WM-Läufe von derzeit dreizehn auf zwölf 2021 scheint näher zu rücken.
«Dies ist eine Option, die wir während unserer Meetings mit den Teams besprochen haben. Weniger Veranstaltungen bedeuten geringere Kosten. Aufgrund des Virus stehen wir unter Budgetdruck», erklärte Oliver Cielsa, der Geschäftsführer des WM-Promoters. «Wir haben die Teams auch gebeten, neue Autos für 2022 zu entwickeln, wenn die neuen technischen Vorschriften eingeführt werden. Aus diesem Grund planten wir zwei Rallyes weniger als die 14 ursprünglich 2020 geplanten Rallyes (Anmerkung: inklusive der früh abgesagten Rallye Chile). «Wir sind Anfang Juni. Wir werden dem FIA-Weltrat diesen Monat den ersten Kalendervorschlag unterbreiten, dann können wir im September einen zweiten machen. Es wäre keine Überraschung, wenn ein oder zwei für nächstes Jahr geplante Rallyes uns wegen Geldmangels aufgrund der Pandemie um eine Auszeit bitten würden.»
Die ADAC Rallye Deutschland soll nach der derzeitigen Planung ohnehin 2021 pausieren.
Saison 2020 weiter offen
Die Termingestaltung für den Rest der Saison 2020 ist weiterhin offen. Noch hofft man, dass die ab Mitte März zum Stillstand verdammte Saison am ersten August-Wochenende mit der Rallye Finnland wieder aufgenommen werden kann. Über die Lockerungen oder Aufhebung der Restriktionen soll die finnische Regierung Mitte Juni entscheiden.
Während die Rallyes in Neuseeland und Japan aus logistischen und budgetären Gründen auch stark bedroht sind, gibt sich Oliver Cielsa für das Ende der Saison sehr vorsichtig: «Wenn ich sagen soll, was ich denke, würde ich sieben bis neun Rallyes sagen. Aber die Realität könnte sein, dass es schon in Ordnung wäre, wenn wir zwischen vier und sechs schaffen könnten.»
Vor allem die Rallyekommission will nicht zu voreilig Entscheidungen treffen: «Wir müssen sehen, wie sich die Dinge in den kommenden Monaten entwickeln werden, und dann Entscheidungen für September, Oktober und November treffen. Wir müssen bis zur letzten Minute warten, bevor wir eine Entscheidung treffen. Wir möchten die Läufe nicht zu früh abbrechen. Es wäre das Schlimmste. Aber auch wir brauchen Zeit, um die Logistik der Ausrüstung zu organisieren. In Europa ist es einfacher, für die Überseeläufe ist es schwieriger.»