Spanien 2000: McRae gewinnt ganz knapp vor Burns
Mit einem Herzschlagfinale endete der fünfte Lauf zur Millenium-Rallye-Weltmeisterschaft in Spanien. Mit dem knappen Vorsprung von nur 5,9 Sekunden gewannen die Briten Colin McRae/Nicky Grist mit ihrem Ford Focus nach einer 13monatigen Durststrecke die 36. Rallye Katalonien vor ihren Landsleuten Richard Burns/Robert Reid (Subaru Impreza). Knapp geschlagen von dem Briten-Duo, kamen die Lokalfavoriten Carlos Sainz/Luis Moya im zweiten Ford Focus mit einem Rückstand von nur zwölf Sekunden auf McRae als Dritte ins Ziel.
In der WM baute Burns seine Führung auf 28 Punkte aus, gefolgt von dem vierfachen finnischen Weltmeister Tommi Mäkinen, der zusammen mit seinem Landsmann Risto Mannisenmäki im Mitsubishi Lancer auf Rang vier kam, mit 19 Zählern und den beiden WM-Dritten Sainz und Marcus Grönholm (Finnland/Peugeot) mit jeweils 17 Punkten. In der Marken-WM blieb Subaru mit 41 Punkten an der Spitze vor dem neuen Tabellenzweiten Ford mit 31 Punkten, Mitsubishi (24 Zähler) und Peugeot (22).
Schwarz im Pech
Nach gravierenden Problemen mit dem Zentraldifferenzial am Skoda Octavia erreichten die Deutschen Armin Schwarz/Manfred Hiemer auf Rang elf am Sonntagnachmittag das Ziel im Badeort Lloret de Mar an der Costa Brava. «Das war heute eine richtige Zitterpartie. Ohne das Zentraldifferenzial war der Skoda fast nicht mehr fahrbar. Unsere Zeiten konnten wir danach vergessen. Aber wir sind im Ziel. Nur das zählt bei dieser Rallye», erklärte Schwarz zu seiner vierten Zielankunft hintereinander in diesem Jahr.
«Ich bin heute alle Prüfungen auf der letzten Rille gefahren. Es war ein dramatisches Rennen gegen Richard Burns, der immer wieder Druck auf mich gemacht hat. Nach meiner langen Pechsträhne ist dieser Sieg eine Genugtuung, auf die ich lange gewartet habe», meinte McRae zu seinem 19. WM-Sieg und dem 35. WM-Erfolg von Ford.
«Ich habe getan, was ich tun konnte. Mehr war nicht mehr möglich. Wir haben alles gegeben. Es hat leider nicht gereicht. Aber wir konnten unsere WM-Führung etwas ausbauen, das war hier sehr wichtig», sagte Burns. Die Franzosen Gilles Panizzi/Hervé Panizzi belegten mit dem besten 206 den fünften Rang vor ihren finnischen Teamkollegen Marcus Grönholm/Timo Rautiainen.
Starker Uwe Nittel
Für einen deutschen Glanzpunkt sorgten Uwe Nittel/Detlef Ruf. Mit ihrem privaten Mitsubishi Lancer erzielten sie in der seriennahen Gruppe N den Sieg und belegten im Gesamtklassement den 17. Rang. Mit seinem ersten Gruppensieg in diesem Jahr nach zwei Ausfällen machte Nittel mit zehn WM-Punkten einen Sprung auf den dritten Tabellenplatz hinter seinen Markenkollegen Manfred Stohl (27 Punkte) und dem vierfachen Titelgewinner Gustavo Trelles (Uruguay) mit zwölf Zählern. «Endlich habe ich auch einmal Glück. Nach meinem Pech in diesem Jahr freue ich mich über diesen Sieg ganz besonders», äußerte sich Nittel.