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Hyundai für türkischen Hardcore-Schotter bereit

Von Toni Hoffmann
Die Rallye-Weltmeisterschaft geht am dritten September-Wochende mit den türkischen Hardcore-Schotterpisten in die fünfte Saisonrunde und trägt in Marmaris den zweiten Lauf nach dem Neustart aus.

Der Hersteller-Champion Hyundai hat bei der estnischen WM-Premiere mit dem Weltmeister Ott Tänak und Craig Breen einen Doppelsieg gefeiert und sich ernsthaft im Titelrennen zurückgemeldet. Während auf den ultraschnellen Schotterstrecken Estlands neue Höchstgeschwindigkeiten auf Schotter erzielt wurden, geht es auf den türkischen Pisten zwar langsamer, aber auch mit dem sehr steinigen Untergrund bedeutend härter zu. Das im unterfränkischen Alzenau ansässige Hyundai-Team zeigt sich für den türkischen Hardcore-Ritt mit den drei i20 WRC für den Titelverteidiger und Estland-Sieger Ott Tänak, Vizechampion Thierry Neuville und den neunfachen Rekord-Titelgewinner Sébastien Loeb gut aufgestellt.

Tänak hat sich mit seinem Heimsieg am ersten September-Wochenende als Tabellendritter wieder im Titelrennen zurückgemeldet. Im letzten Jahr stoppte ihn ein Elektrikproblem am Toyota. Bei nur noch kalendarisch drei ausstehenden Rallyes muss Tänak den Schwung aus seiner Heimat mitnehmen und seinen Türkei-Sieg von 2018 wiederholen.

«Es war ein besonderer Moment, unseren ersten Sieg für Hyundai Motorsport zu erzielen, aber wir müssen uns auf die nächste Veranstaltung neu ausrichten», sagte Tänak. «Unser Ziel ist, um den Sieg zu kämpfen und unsere Jagd nach dem Titel fortzusetzen.»

Nach seinem Pech in Estland blieb Neuville beim vierten Lauf ohne Punkte und fiel in der Tabelle auf den fünften Rang zurück. Die Aussichten des fünfmaligen Vizechampions auf die erste WM-Krone sind dünner geworden. Dennoch steckt Neuville nicht auf und wird sich auch an der Ägäis sehr kämpferisch geben.

«Es ist unsere dritte Teilnahme an dieser Veranstaltung, die eine der härtesten Rallyes der Saison ist», erklärte Neuville. «Unser Ziel ist, im Hinblick auf die Meisterschaft so viele Punkte wie möglich aus den Veranstaltungen zu holen. Wir hatten in der Türkei immer ein gutes Tempo drauf, konnten bisher aber nicht das gewünschte Ergebnis erzielen; daher erfüllt sich hoffentlich der Spruch ‚Aller guten Dinge sind drei’».

Für den 79-maligen Rekordsieger Sébastien Loeb ist es nach Monte Carlo der zweite Saisoneinsatz im Hyundai i20 WRC. «Ich gehe dort erstmals wieder seit 2010 an den Start. Seitdem hat sich die Rallye auch mit dem Ortswechsel sehr verändert», äußerte sich Loeb. «Wir hatten nur einen Testtag, aber ich werde für das Team mein Bestes geben.»

Wegen der Corona-Pandemie wurde die diesjährige Route sehr gekürzt. Die Rallye, bei der erstmals in der WM keine Zuschauer zugelassen sind, führt nur über 707 Gesamtkilometer und zwölf Prüfungen mit einem Anteil von 223 km.

Teamdirektor Andrea Adamo zur Rallye Türkei: «Wir hatten in Estland eine fantastische Rallye, dank monatelanger harter Arbeit des Teams bei Hyundai Motorsport, aber wir können nicht davon ausgehen, dass es in der Türkei ebenso läuft. Unsere Rivalen arbeiten ebenso hart. Wir wissen, dass die Türkei oft einen Pferdefuß hat, weshalb wir bis zum Abschluss der Power Stage mit voller Konzentration bei der Sache sein müssen.»

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