Kroatien: Neuville holt sich ersten Asphalt-Tagessieg
Die erste Etappe der kroatischen WRC-Premiere ging an den Tabellenzweiten Thierry Neuville im Hyundai i 20 WRC. Hinter ihm kämpften die Toyota-Piloten Elfyn Evans und Sébastien Ogier in ihren Yaris WRC verbissen um den Ehrenplatz, den sich um nur drei Zehntelsekunden der siebenfache Champion und Titelverteidiger Ogier (+ 7,7) gegen Evans sicherte.
«Am Ende wurde es noch einmal etwas kribbelig», berichtete Neuville. «Ich hatte etwas zu sehr gepusht, da verlor ich den Grip und meine Ideallinie, aber ich hatte alles unter Kontrolle.»
Für Ogier begann das kroatische WRC-Debüt nicht ganz nach Plan. Ein Reifenschaden im letzten Abschnitt der ersten Prüfung bremste den Auftaktsieger etwas ein. Danach kämpfte sich der 50-fache Gesamtsieger von Rang fünf vor und vertrieb auf der letzten Entscheidung seinen zuvor zweitplatzierten Teamkollegen Evans um drei Zehntelsekunden auf den dritten Rang.
«Wir stiegen gegen Ende in den Kampf mit Evans ein. Wir hatten einen guten Nachmittag», erklärte Ogier, der nach eigenen Aussage seine letzte komplette WRC-Saison bestreitet. «Ich denke, wir werden nun einen schönen Kampf mit Thierry und Elfyn haben.»
«Es wurde am Ende ganz schön eng», meinte Evans. «Es war wirklich kein perfekter Nachmittag für uns, aber auch kein allzu schlechter. Wir werden morgen wohl etwas arbeiten müssen.»
Der kurze Auftritt des WM-Leaders Rovanperä
Kampflos wird hingegen sein Teampartner Kalle Rovanperä das Geschehen bei der ersten Asphaltrallye 2021 verfolgen müssen. Rovanperä, der als mit 20 Jahren jüngster WM-Leader nach Zagreb anreiste, verlor im letzten Abschnitt der ersten Prüfung die Kontrolle über seinen Toyota und flog mit einer mehrfachen Rolle in den Wald ins Rallye-Aus. Er und sein Beifahrer Jonne Halttunen überstanden den Crash unverletzt, der Yaris weniger. Er wird auf den Re-Start am Samstag verzichten müssen.
Mit einem Rückstand von 31,9 Sekunden auf seinen Stallgefährten Neuville kam der Lappland-Sieger Ott Tänak ins Tagesziel in der kroatischen Hauptstadt Zagreb. 22,9 Sekunden hinter ihm reihte sich Craig Breen im dritten offiziellen Hyundai i20 WRC ein.
Das Teamduell bei M-Sport gewann der Gesamtsechste Adrien Fourmaux (+ 1:14,7), der sich bei seiner Jungfernfahrt im Ford Fiesta WRC um 7,0 Sekunden gegen seinen Teamkollegen Gus Greensmith und dessen neuen Beifahrer Chris Patterson durchsetzte.
Bestes RC2-Fahrzeug war der Citroën C3 mit dem Mads Östberg auf dem zehnten Rang, 7,8 Sekunden vor Nikolai Gryazin im VW Polo GTi R5 und 52,5 Sekunden vor Teemu Suninen im Ford Fiesta MK II, die allerdings für die WRC2 gewertet werden.
| Stand nach der 8. von 20 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | 55:36,8 |
2 | Ogier/Ingrassia (F), Toyota | + 7,7 |
3 | Evans/Martin (GB), Toyota | + 8,0 |
4 | Tänak/Järveoja (EE), Hyundai | + 31,9 |
5 | Breen/Nagle (IRL), Hyundai | + 54.8 |
6 | Fourmaux/Jamoul (F/B), Ford | + 1:14,7 |
7 | Greensmith/Patterson (GB/IRL), Ford | + 1:21,7 |
8 | Loubet/Landais (F), Hyundai | + 1:31,5 |
9 | Katsuta/Barritt (JP/GB), Toyota | + 2:23,2 |
10 | Östberg/Eriksen (N), Citroën R5 | + 3:17,6 |