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Das war 2002 die letzte echte Safari in der Rallye-WM

Von Toni Hoffmann
Colin McRae beim 25. WM-Sieg in Kenia

Colin McRae beim 25. WM-Sieg in Kenia

Am Sonntag, 14. Juli 2002, war die letzte echte Rallye Safari mit ihrer extremen Härte nur noch Geschichte in der Weltmeisterschaft, 19 Jahre später, 2021, kehrt der afrikanische Klassiker mit einem neuen Gesicht zurück.

Die ostafrikanische Rallye Safari wurde1953 anlässlich der Inthronisierung von Queen Elizabeth II erstmals ausgetragen. 1970 war sie gleich Bestandteil des FIA-Weltcups für Hersteller, der späteren Rallye-WM. Von 1979 bis 2002 wurde sie auch für die Fahrer-Weltmeisterschaft gewertet. Sie war von Beginn an die härteste Rallye der Welt. Da ging es ohne große Sicherheitsmaßnahmen und ohne Absperrungen bis 2002 quer durch Kenia. Oft war die Tagesetappe auch die sportliche Prüfung. Gefürchtet waren die Killer-Wälder von Eldoret, die viele Opfer forderten. Die Ausfallquote lag oft bei mehr als 75%. Die Rallye Safari der Neuzeit hat sich bei ihrem WM-Comeback in dieser Woche dem üblichen Standard nun angepasst.

Das war die echte Rallye Safari 2002:

Der Schotte Colin McRae feierte beim goldenen Geburtstag der berühmt-berüchtigten Safari-Rallye in Kenia sein silbernes Jubiläum. Mit seinem 25. WM-Sieg beim achten WM-Lauf ist McRae nun alleiniger Spitzenreiter der Ewigen Siegerliste. Nach seinem zweiten Saisonerfolg im Ford Focus schob sich McRae mit 30 Punkten auf den zweiten WM-Rang vor. Tabellenführer bleibt trotz seines Ausfalls der finnische Peugeot-Fahrer Marcus Grönholm mit 37 Punkten. Nach zwölf knüppelharten Schotterprüfungen verwiesen McRae und Nicky Grist die finnischen Peugeot-Piloten Harri Rovanperä/Risto Pietiläinen um 2:50,9 Minuten auf den Ehrenrang. Dritte nach knapp 2 500 Kilometern wurden die Safari-Debütanten Thomas Radström/Denis Giraudet (Schweden/Frankreich), die im Citroen Xsara schon 18:38,6 Minuten zurück lagen. In der Marken-WM führt Titelverteidiger Peugeot klar mit 83 Punkten vor Ford mit 69 Zählern.

Ford und McRae feierten bei der Zielankunft am Sonntagmittag jeweils ihren dritten Sieg bei der härtesten Rallye der Welt. Der Weltmeister von 1995 (auf Subaru) gewann das afrikanische WM-Gastspiel 1997 auf Subaru Impreza und 1999 auf Ford Focus. Ford war in Kenia 1977 mit dem Schweden Björn Waldegaard und 1999 mit McRae erfolgreich. Ford kam in Nairobi zum 43. WM-Triumph.

«Das war die härteste Safari, die ich je gefahren bin. Daher ist dieser Sieg einer meiner schönsten, auch deswegen, weil es mein 25. war», freute sich McRae im Ziel in Kenias Hauptstadt Nairobi. «Ford hat mir ein sehr zuverlässiges Auto gegeben. Das und auch meine Taktik, nicht Vollgas zu fahren, waren der Schlüssel zum Sieg. Am Ende bin ich sehr vorsichtig gefahren.»

Rovanperä, Vater des heutigen Toyota-Werkspiloten Kalle Rovanperä, kam nach den härtesten tausend Bestzeitkilometern seines Lebens wie im Vorjahr als bester Peugeot-Pilot wieder auf Rang zwei an. «Ford und Colin McRae waren einfach nicht zu schlagen. Für uns war es nur noch wichtig, unsere Position zu halten und die sechs WM-Punkte gerade für Peugeot zu retten», sagte Rovanperä.

Die Safari-Rallye wurde beim goldenen Jubiläum ihrem Ruf als härtester WM-Lauf mehr als gerecht. Auf den ersten zwei der drei Etappen gab es ein richtiges Favoritensterben. Unter die zehn ausgefallenen Werksteams gesellten sich auch die Deutschen Armin Schwarz/Manfred Hiemer, die bei ihrer ersten Afrika-Dienstfahrt für Hyundai schon am ersten Tag wegen einer defekten Lichtmaschine liegen blieben. Von den ursprünglich 48 am Freitagmorgen gestarteten Teams waren am letzten Tag nur 14 Fahrzeuge dabei.

Nach der teils massiven Kritik auch seitens der Hersteller steht die legendäre Safari-Rallye vor einer unsicheren Zukunft, dies auch unter finanziellem Aspekt. Peugeot-Sportdirektor Corrado Provera kritisierte während der Rallye mehrmals die unzumutbaren Bedingungen am zentralen Serviceplatz mitten in der ost-afrikanischen Steppe und wies auch diesen schlechten Platzverhältnissen die Schuld am Ausfall des britischen Weltmeisters Richard Burns am Freitagnachmittag zu. Burns blieb 300 Meter vor dem Service im tiefen Sand stecken und konnte mit eigener Kraft den Peugeot 206 nicht befreien.

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