Nummer 9 für Deutschland-Dominator Loeb?
Citroën beim Deutschland-Test
2002 gab die Rallye Deutschland ihren Einstand in der Rallye-Weltmeisterschaft. Dort erzielte Sébastien Loeb seinen ersten WM-Sieg. Bis heute sind es 66. In Trier schrieb er auch eine bislang einmalige Rallyestory. Seit 2002 hat der siebenfache Rekordchampion alle acht WM-Ausgaben in Trier gewonnen. Auch der neunte Triumph ist in diesem Jahr in Reichweite. Denn Loeb ist ein anerkannter Asphaltspezialist. Seit der Rallye Catalunya 2004, damals gewann Markko Märtin im Ford Focus, ist Loeb auf Asphalt nicht mehr besiegt worden.
Nachdem Citroën bisher alle sieben Schotterrallyes der WM-Saison 2011 dominiert hat, soll nun auch der erste Asphalt-Triumph der neuen WRC-Generation durch Citroën erfolgen. Und Citroën könnte in der ältesten Stadt Deutschlands einen neuen Rekord aufstellen. Mit dem achten Saisonsieg würde das Zwei-Zacken-Team in der ewigen Siegerliste mit dann 78 Siegen die Tabellenspitze vor Ford (77 Siege) einnehmen.
Und WM-Leader Loeb könnte bei seinem «Heimspiel», wie er früher wegen der Nähe seiner elsässischen Heimat die «Deutschland» immer genannt hatte, einen weiteren Meilenstein für die Jagd auf seinen achten WM-Titel in Folge legen. Nach seinem Finnland-Sieg liegt er 27 Punkte vor dem Ford-Piloten Mikko Hirvonen, Dies könnte ihm vielleicht sein siegeshungriger Teamkollege Sébastien Ogier, 31 Zähler hinter Loeb WM-Dritter, mit seinem ersten Asphaltsieg vermasseln.
«Ich weiss, dass mich jeder in Deutschland auf der Abschussliste hat. Wir wurden hier noch nie geschlagen, aber jede Serie endet eines Tages. Es liegt an uns, dass es nicht geschieht», führt Lob an. «Die Rallye ist sehr kompliziert. Es gibt drei verschiedene Abschnitte mit dem Truppenübungsplatz, den Weinbergen und den Landstrassen. Die Prüfungen sind sehr schnell und fordern einen sehr stark. Es ist daher sehr wichtig, dass unsere Streckennoten absolut stimmen und du perfekt mit deinem Beifahrer harmonierst.»
Sein Teamkollege und Jäger Sébastien Ogier geht zum dritten Mal in Südwestdeutschland an den Start, zum zweiten Mal in einem WRC. Im letzten Jahr wurde er hinter Loeb und Dani Sordo im dritten Citroën C4 Dritter. «Das ist eine sehr untypische Rallye mit grossen Unterschieden von einer zur nächsten Prüfung», sagt Ogier. «Einige Passagen kommen mir entgegen, andere wiederum nicht. Obwohl ich im letzten Jahr auf dem Podium war, konnte ich das Tempo der Sieger nicht so recht mitgehen. Dieses Jahr wollen wir aber zeigen, dass wir es können.»
Bei den Deutschland-Tests glaubte Ogier ein besseres Gespür für den Citroën DS3 WRC bekommen zu haben. «Das Auto fühlte sich sehr gut an. Aber Testen und Rallye sind immer noch zwei verschiedene Dinge. Wir haben bisher eine gute Saison und tolle Ergebnisse in Deutschland. Es steht dennoch fest, es wird keinesfalls eine leichte Rallye.»