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Claire Schönborn beeindruckt bei WRC-Debüt

Von Martin Gruhler
Neben Schönborn zeigt auch Lyssa Baudet bei der Zentral-Europa-Rallye eine tolle Leistung. Beide Frauen dürfen nun im nächsten Jahr nochmals bei der Rallye Schweden ran.

Die Finalistinnen des Beyond Rally Women's Driver Development Programme, Lyssia Baudet und Claire Schönborn, werden beide die eisigen Prüfungen der nächstjährigen WRC-Rallye Schweden in Angriff nehmen, nachdem sie beide bei der Zentral-Europa-Rallye beeindruckende Leistungen gezeigt haben.

Baudet (Belgien), Schönborn (Löffelscheid/Hunsrück-Deutschland) und Suvi Jyrkiäinen (Finnland) wurden aus einem Pool von 15 talentierten Fahrern nach einem intensiven dreitägigen Auswahlprüfung für das Frauenförderprogramm in den großen Rallyesport hinein im Hauptquartier von M-Sport Polen in Krakau ausgewählt. Das Trio erhielt nun die Chance beim vorletzten Lauf der Rallyeweltmeisterschaft das Fahrkönnen zu offenbaren.

Bei der Rallye, die am Donnerstag in Prag begann, mussten die Fahrer 18 schwierige Asphaltprüfungen in Österreich, der Tschechischen Republik und Deutschland bewältigen. Jeder Tag brachte neue und komplexe Herausforderungen mit sich, angefangen bei den sich ständig ändernden Straßenverhältnissen bis hin zu den unterschiedlichen Arten der Prüfungen selbst.

Obwohl alle drei auf ihren identischen Ford Fiesta Rally3-Fahrzeugen ein beachtliches Potenzial bewiesen, erwiesen sich schließlich Baudet und Schönborn als die beiden ebenbürtigen Kandidatinnen für den ausgelobten Preis im kommenden Jahr mit allen Kostenübernahmen bei den Läufen der FIA Junior-Weltmeisterschaft an den Start gehen zu können.

Aufgrund ihrer nahezu identischen Leistungen werden beide nun bei der Rallye Schweden im Februar erneut antreten. Dort soll die endgültige Entscheidung darüber fallen wird, wer das Ford-Cockpit für das Restjahr übernehmen kann.

Die Fahrerinnen erlebten bei ihrem WRC-Debüt ein Wechselbad der Gefühle. Die 25-jährige Schönborn, mit Technikwissen als studierte Fahrzeugingenieurin wurde, am Freitag noch durch ein Problem mit dem Benzindruck aufgehalten. Baudet erlitt am Samstag einen Schaden an der Aufhängung, nachdem sie ein Straßenschild gestreift hatte. Jyrkiäinen musste trotz guter Leistungen schließlich wegen Kühlerproblemen aufgeben.

Beim Showdown am Sonntag lieferten sich Baudet und Schönborn einen spannenden Kampf, bei dem sie über die vier Etappen gerade nur 1,1 Sekunden trennten.

Peter Thul, WRC Promoter's Senior Director of Sport und Vorsitzender des Beyond Rally Women's Driver Development Programme, zog eine positive Bilanz: «Sowohl Lyssia als auch Claire haben unter extrem schwierigen Bedingungen außergewöhnliche Leistungen gezeigt. Deshalb war es so unglaublich schwierig sich zwischen ihnen zu entscheiden. Deshalb haben wir beschlossen, beiden die Chance zu geben, bei der Rallye Schweden erneut anzutreten. Wenn man bedenkt, wie ausgeglichen sie waren, halten wir dies für den fairsten Ansatz».

«Suvi hat ebenfalls ein enormes Potenzial gezeigt, trotz der Rückschläge, die sie hinnehmen musste. Wir sind wir stolz auf ihre Leistungen. Wir hoffen, dass sie aus dieser Veranstaltung wertvolle Erfahrungen gewonnen hat. Wir sind durchaus zuversichtlich, dass sie als Fahrerin in ihrer weiteren Laufbahn so gestärkt hervorgehen wird».

Schönborn, die ihre Motorsportkarriere im Slalomsport begann und akutell erfolgreich Bergrennen fährt, schwärmte: «Ich bin im Moment einfach sprachlos - ich bin so dankbar für diese weitere große Chance, die ich nun bekommen habe. Ich bin ein bisschen nervös wenn ich an Schweden denke, was dort das Fahren auf Schnee angeht. Indes: Ich werde mich für die Winterrallye sehr gut vorbereiten!».

Baudet, mit 21 Jahren die jüngste der drei Finalistinnen, meinte: «Claire und ich fahren nach Schweden. Das ist einfach unglaublich. Ich bin so glücklich darüber und freue mich auch für Claire. Das war meine erste Rallye in einem Auto mit Allradantrieb und jetzt fahre ich nach Schweden - auf Schnee. Das ist eine Chance, die man nur einmal im Leben hat. Diese werde ich sehr ernst nehmen».

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