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Rallye Monte Carlo: Sébastien Loebs 7. Triumph

Von Toni Hoffmann
Sébastien Loeb auf Kurs zum 7. Sieg

Sébastien Loeb auf Kurs zum 7. Sieg

Sébastien Loeb hat am Samstagabend seinen siebten Triumph bei der Rallye Monte Carlo drei Stunden früher feiern dürfen. Volkswagen feiert einen tollen WRC-Einstand.

Bei der 81. Rallye Monte Carlo gab es beim vorzeitigen Ende eigentlich zwei Gewinner. Der Saisonauftakt wurde nach der 16. von 18 geplanten Prüfungen bei noch zwei offen stehenden Entscheidungen am Samstagabend nach der zweiten Überquerung des legendären «Col de Turini» abgebrochen. Der Veranstalter führte für den vorzeitigen Abbruch das zu hohe Zuschaueraufkommen wegen Sicherheitsbedenken an. Doch die gab es auch aus zwei anderen Gründen.

Einerseits waren die Bedingungen mit wechselnden Verhältnissen (Schnee, Eis und Matsch) am Abend für die Fahrer scheinbar zu gefährlich geworden. Andererseits gab es beim vorgeschriebenen GPS-Tracking-System, das neben der Zeitnahme und der Auswertung erstmals in der Verantwortung des spanischen Unternehmens «Sistema Integrales Communicacion (SIT)» lag, grosse Mängel und Fehlmeldungen. Demnach war eine GPS-Ortung der Fahrzeuge nicht mehr möglich. Der Ort liegen gebliebener Fahrzeuge konnte so auch nicht ermittelt werden. Daher war der Abbruch eine logische Entscheidung.

Das spanische Unternehmen SIT erntete sowohl von Jost Capito, dem Volkswagen-Motorsport-Direktor, als auch vom seinem Citroën-Kollegen Yves Matton mehr als nur berechtigte Kritik. Wenn man schon viel Geld in die Kasse der FIA zahle, dürfe man auch eine entsprechende Leistung mit funktionierender Zeitnahme, Auswertung und Trackingsystem erwarten, führten beide an. Dies sei aber in Monte Carlo nicht der Fall gewesen und hätte zu grossen Unsicherheiten geführt 

Zurück zum Sport: Loeb und die Zahl «7»: Im mondänen Fürstentum an der Côte d’Azur feierte der neunfache Rekord-Champion nun seinen siebten Triumph. Er ist damit bei der seit 1911 durchgeführten Rallye Monte Carlo weiter der erfolgreichste Pilot. In seiner einzigartigen Karriere war dies auch der 77. Laufsieg. Beim letztjährigen Finale in Spanien siegte er zum siebten Mal in Folge. Erfolgreicher war er bislang nur in Deutschland mit neun Siegen. Der erfolgreichste Motorsportler aller Zeiten begann somit seine nur vier Stationen umfassende Abschiedstournee mit dem Wunschergebnis, mit dem Sieg.

Doch auch der WM-Heimkehrer nach 1987 Volkswagen durfte sich fast ohne Einschränkung feiern lassen. Sébastien Ogier steuerte den Wolfsburger WM-Neuling VW Polo R WRC auf Anhieb auf den zweiten Platz, nur 1:35,9 Minuten Rückstand. Bei dieser seit Jahren schwersten Rallye Monte Carlo eine mehr als anerkennenswerte Leistung. Wer weiss, vielleicht hätte Ogier sogar, wären die zwei Prüfungen noch absolviert worden, gewonnen. Diese Freude trübte allerdings der Teamkollege Jari-Matti Latvala, der allerdings keine grossen Akzente setzte, mit seinem Abflug auf der ersten Final-Prüfung am «Col de Turini». Dennoch, der WRC-Einstand von Volkswagen war «à la bonne heure». Der Rivale für den Abo-Meister Citroën heisst Volkswagen.

Und noch eine Leistung muss herausragend gewürdigt werden, die von Sepp Wiegand. Die erst 22 Jahre alte deutsche Rallye-Hoffnung schaffte es bei seiner ersten Rallye Monte Carlo, die es wirklich in sich hatte, auf den achten Platz im Gesamtklassement zu fahren. Das waren für den jungen Sachsen die ersten vier WM-Punkte. Daneben gewann er im Fabia S2000 von Skoda Auto Deutschland souverän die neue WRC2-Wertung. Und Ex-Europameister Armin Kremer pilotierte bei seinem WM-Comeback den seriennahen Subaru Impreza auf den elften Rang.

Allerdings profitierten beide von den Ausfällen dreier vor ihnen liegender Piloten bei der ersten «Turini»-Passage, das muss fairerweise angeführt werden. Dort verlor Evgeny Novikov ein Rad am Ford Fiesta RS WRC. Jari-Matti Latvala im VW Polo R WRC wie Juho Hänninen im Ford Fiesta RS WREC neben der verschneiten Piste im Aus. 

Endergebnis nach 16 Prüfungen (Abbruch):
1. Loeb/Elena (F/Citroën DS3 WRC): 5:18:57,2 h..
2. Ogier/Ingrassia (F/VW Polo R WRC): + 1:39,9 min
3. Sordo/Del Barrio (E/Citroën DS3 WRC): + 3:49,0
4. Hirvonen/Lehtinen (FIN/Citroën DS3 WRC): + 5:26,3
5. Bouffier/Panseri (F/Citroën DS3 WRC): + 8:13,1
6. Östberg/Andersson (N/S/Ford Fiesta RS WRC): + 12:03,7
7. Prokop/Ernst (CZ/Ford Fiesta RS WRC): + 23:27,3
8. Wiegand/Christian (D/Skoda Fabia S2000): + 29:34,5
9. Burri/Saucy (CH/Peugeot 207 S2000): + 35:38,4
10. Kosciuszko/Szczepaniak (PL/Mini WRC): + 36:28,0

 

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