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Ogier: «Dieses Mal haben wir wirklich die Chance»

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier hat nach der verpassten Chance in Deutschland bei den Antipoden seinen zweiten Matchball zum vorzeitigen Gewinn seiner ersten Weltmeisterschaft.

Luftlinie beträgt die einfache Entfernung zwischen Wolfsburg und Coffs Harbour, dem Zentrum der Rallye Australien exakt 16.113,10 Kilometer – für keine andere Rallye muss das Werksteam aus Deutschland weiter reisen. Zum Vergleich: Das ist mehr als die Summe der Entfernungen zwischen Wolfsburg und allen zehn europäischen Serviceparks. Zusammengenommen beträgt der einfache Weg zwischen der Volkswagen Zentrale und Rallye-Zentren in Europa gerade einmal 12.060,98 Kilometer.  

Stimmen der VW-Piloten vor der Rallye Australien

Jari-Matti Latvala, Polo R WRC #7
«Ich reise sehr gern nach Australien, denn die Atmosphäre dort ist angenehm und die Menschen sind extrem freundlich. Die Wertungsprüfungen sind sehr schnell und flüssig zu fahren und man muss insgesamt einen guten Rhythmus finden. Das Gute ist: Mir liegen in der Regel diese schnellen Rallyes, denn sie kommen meinem Fahrstil entgegen. Nachdem wir zuletzt in Deutschland so viele Punkte in der Hersteller-Wertung liegen gelassen haben, müssen wir uns jetzt darauf konzentrieren, mit guten Resultaten Citroën in der WM hinter uns zu halten. Das wird meine erste Aufgabe sein. Jeder im Team weiß, dass unser Auto gut ist, und jeder gibt sein Bestes für das große Ziel Titelgewinn.»

Sébastien Ogier, Polo R WRC #8
«Dieses Mal haben wir wirklich die Chance, den Titel frühzeitig zu holen. In Deutschland war sie noch reine Theorie. In Australien haben wir es viel mehr selber in der Hand. Ich möchte die Rallye und auch die abschließende Powerstage gewinnen. Das ist mein Ziel. Der Vorteil ist: Die Rallye Australien ist ganz nach meinem Geschmack. Die Wertungsprüfungen sind sehr schnell und sehr anspruchsvoll. Wir sind gut auf diese Herausforderung vorbereitet. Ich freue mich auf diese Rallye.»

Andreas Mikkelsen, Polo R WRC #9
«Paul Nagle wird bei der Rallye Australien mein Beifahrer sein, weil mein Stamm-Co-Pilot Mikko Markkula noch verletzt ist. Ich kenne Paul noch von früher. Mit 17 bin ich gegen ihn bei der Rallye Irland angetreten. Außerdem kennen wir uns aus der IRC, wo er Beifahrer von Kris Meeke war. Ich habe keine Zweifel, dass er einen guten Job machen wird. Viel neuer wird für mich die Rallye Australien. Das am weitesten entfernte Land, in dem ich bislang war, war Thailand. Die Rallye ist für mich völliges Neuland. Die anderen Fahrer werden aber keinen allzu großen Erfahrungsvorsprung haben, weil viele der Wertungsprüfungen in diesem Jahr neu sein werden. Ich denke, dass Paul und ich eine gute Rallye haben werden. Wir werden frühzeitig anreisen, um uns an alles gewöhnen und auch um uns gegenseitig noch etwas besser kennen zu lernen.»

Drei Fragen an Paul Nagle
Sie haben mit Volkswagen in dieser Woche getestet und saßen erstmals an der Seite von Andreas Mikkelsen im Polo R WRC. Wie war’s?

«Die Testfahrten waren eine schöne Erfahrung. Alles war für mich neu: das Team, das Auto, der Fahrer. Ich wurde aber gut aufgenommen und die zwei Testtage verliefen wirklich sehr gut. Das Auto ist einfach fantastisch und das Team arbeitet sehr hart. Sie stellen jedes Detail infrage, um sich weiter zu verbessern. Andreas ist ein hervorragender Fahrer und für mich ist es eine großartige Chance, als sein Co-Pilot für Volkswagen zu fahren. Volkswagen ist ein außergewöhnliches Team. Es ist eine wahre Freude, mit der Mannschaft zusammenzuarbeiten. Jeder weiß ganz genau, was zu tun ist, und als Neuling wird man unterstützt, wo es nur geht.»

Sie starten erst einmal nur bei der Rallye Australien mit Andreas Mikkelsen. Spüren Sie Druck vor diesem einmaligen Auftritt?

«Ein gewisser Druck wird schon da sein und ich werde sicher auch etwas Nervosität spüren. Das ist aber mein Job und ich freue mich auf diese Herausforderung und auf die Arbeit mit Andreas. Meine Lernkurve wird dadurch nach oben zeigen. Allerdings: Ich kenne die Rallye Australien überhaupt nicht und ich war noch nie dort. Die Rallye war 2011 zuletzt im Rennkalender, also kennen sie nur recht wenige Piloten. Die Voraussetzungen sind also für alle ziemlich gleich. Das sollte uns entgegenkommen.»

Wie gut kennen Sie Andreas Mikkelsen und wie schwer wird es sein, sich an sein neues Aufschrieb-System zu gewöhnen?

«Wir fuhren gegeneinander in der IRC, in der Andreas 2011 und 2012 den Titel gewann. Chris Meeke und ich wurden 2009 Meister. 2010 stieg Andreas in die IRC ein als wir unseren Titel verteidigten. Zu diesem Zeitpunkt lernten wir uns alle kennen. Im vergangenen Jahr startete sowohl Andreas als auch ich in der SWRC, der heutigen WRC-2. Also kennen wir uns schon gut genug, um miteinander arbeiten zu können. Ich habe mich auch ziemlich schnell an das Aufschrieb-System von Andreas gewöhnt. Natürlich gab es ein paar Dinge, die anders sind. Doch nach ein paar Stunden bei den Testfahrten hatte ich sie schon verinnerlicht. Wir werden uns bei der ‚Recce‘ darauf besonders konzentrieren.»  

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