Fahrer des Tages: Dani Sordo
Schotter-Bestzeiten vom Asphalt-Spezialisten – Hyundai-Pilot Dani Sordo
Eigentlich hat ihn Hyundai als Asphalt-Spezialist verpflichtet. Der Einsatz bei der (Schotter-) Rallye Portugal war mehr als Wiedergutmachung für den frühen Ausfall bei der Rallye Monte Carlo (Elektrikdefekt nach WP 4 auf Rang drei liegend) gedacht. Er wurde deswegen auch nur für die zweite Mannschaft der Koreaner gemeldet.
Dass nun ausgerechnet Dani Sordo die erste Bestzeit für Hyundai nach der Rückkehr in die Weltmeisterschaft erzielte und nicht die im offiziellen Werksteam fahrenden Thierry Neuville und Juho Hänninen, entbehrt also nicht einer gewissen Ironie.
Vor mehr als zehn Jahren, bei der Rallye Australien 2002, stand zum letzten Mal ein Hyundai ganz oben auf der Zeitenliste. Die Belgier Freddy Loix und Beifahrer Sven Smeets fuhren damals im Accent WRC die Bestzeit. Jetzt führte Sordo nach zwei Bestzeiten in Folge (WP 2 und 3) kurzfristig sogar die Gesamtwertung der Rallye Portugal an. Auch das eine Premiere für Hyundai, die Loix/Smeets 2002 verpassten.
„Ein schönes Gefühl, auch wenn mir klar ist, dass ich das meiner vorteilhaften Startposition zu verdanken habe“, gab der 30 Jahre alte Spanier. Tatsächlich war der frühere Citroën- und Mini-Werkspilot, der bei 112 WM-Starts nur einen Sieg feiern konnte (Rallye Deutschland 2013) als Zwölfter am Morgen losgefahren. Auf den teilweise noch feuchten Wertungsprüfungen 2 und 3 fand er so eine von den Konkurrenten bereits gesäuberte Ideallinie vor.
„Am Start von WP 4 haben wir diskutiert, dass eine dritte Bestzeit in Folge der Hammer wäre“, verriet Beifahrer Marc Marti. Weil diese WP aber trockener war, der Untergrund außerdem an vielen Stellen aus Fels bestand, gelang dieser Coup nicht.
Ins Ziel kamen Loix/Smeets im November 2002 in Australien nach einem Unfall übrigens nicht. Bleibt zu hoffen, dass Dani Sordo sich diesen Teil der Geschichte nicht als Vorbild nimmt. In WP 6 war es schon fast so weit: Der Hyundai i20 WRC verlor den Motorschutz. „Danach bin ich nur noch in der Mitte der Straße gefahren und bin jedem Stein ausgewichen“, beschrieb der Spanier.