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Fahrer des Tages: Jari-Matti Latvala

Von Christian Schön
Mit nur drei gebremsten Rädern verteidigte der Finne eine knappe Führung vor VW-Teamkollege Sébastien Ogier

Ein einziges Schlagloch stellte den bisherigen Verlauf der Rallye Finnland zwar nicht ganz auf den Kopf. Es sorgte aber immerhin dafür, dass der bereits entschieden geglaubte Kampf um den Sieg auf der Schlussetappe am Sonntag noch einmal richtig spannend wird.

Vor dem Start der 20. Wertungsprüfung führte Jari-Matti Latvala mit beruhigenden 31,1 Sekunden vor Weltmeister und Vorjahressieger Sébastien Ogier. Der Finne hatte alles im Griff, richtete sein Tempo lässig auf den vor ihm startenden VW-Teamkollegen aus. Bis zu einer schnellen Linkskurve ungefähr neun Kilometer nach dem Start besagter WP 20.

„Dort hatte sich ein riesiges Schlagloch gebildet. Ich hatte ungefähr Tempo 170 drauf, Ausweichen war unmöglich“, erzählte Latvala hinterher.

Der heftige Aufprall zerstörte eine Bremsleitung zum rechten Vorderrad. Mit elf Sekunden Zeitverlust rettete sich der Führende ins WP-Ziel. Mit Bordmitteln legte er anschließend den betroffenen Bremskreis lahm. Was zu einem abenteuerlichen Bremsverhalten seines Polo WRC führte. „Beim Anbremsen von Linkskurven ist regelmäßig das Heck ausgebrochen. In Rechtskurven war dagegen fast alles normal.“

Latvala biss die Zähne zusammen und gab weiter ungerührt Gas. Nur rund eine halbe Sekunde büßte er pro Kilometer auf den nun wieder voll attackierenden Ogier ein. Mit knappen 3,4 Sekunden Vorsprung schleppte er sich ins Etappenziel und hat für die vier Prüfungen der Schlussetappe versprochen: „Ich denke nicht an die Weltmeisterschaft, sondern nur an den Sieg. Das bin ich den finnischen Fans schuldig, die in den vergangenen drei Jahren keinen Heimsieg feiern konnten.“

Gegen einen Siegchancen witternden Sébastien Ogier muss Jari-Matti Latvala am Sonntag besonders gut ausgeschlafen sein. Das passende Mittel dazu hat er seit Kurzem immer griffbereit – die nach ihm benannte Kaffeesorte „JM Coffee“.

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