Fahrer des Tages: Hayden Paddon
Für einige Insider ist Hayden Paddon seit Jahren einer der Hoffnungsvollsten aus der Garde der jungen Fahrer. Leider kommt der sympathische 27-Jährige aus Neuseeland. Einer Gegend der Welt, an der kein Hersteller allzu großes Interesse hat und wo Sponsoren noch rarer sind als anderswo. Besonders, seitdem die Rallye Neuseeland aus dem WM-Kalender verschwunden ist.
Da halfen ihm auch der Gewinn einer Nachwuchssichtung von Reifenhersteller Pirelli und eine 50.000-Dollar-Geldspritze der Rallye-Neuseeland-Organisation nicht viel. Paddon, der im Alter von 15 Jahren seine erste Rallye im betagten Toyota seines Vaters gefahren war, bedankte sich zwar mit dem Gewinn der Produktionswagen-Weltmeisterschaft 2011 und drei neuseeländischen Titeln. Der große Durchbruch ließ allerdings weiter auf sich warten.
2012 und 2013 finanzierte er mit Hilfe seiner neuseeländischen Fangemeinde Starts in der Super-2000-WM, feierte zwei Siege in dieser Kategorie. Bei der Rallye Spanien 2013 fuhr er zum ersten Mal ein World Rally Car. Für die Saison 2014 fand der »Kiwi« ein wenig überraschend Unterschlupf in der B-Mannschaft von Hyundai. Natürlich wieder mit eigenem Geld.
In Italien (Platz 12), Polen (8) und Finnland (8) schlug er sich bereits ganz beachtlich. Dennoch tauschte ihn die Hyundai-Teamleitung für die eigentlich geplante Rallye Frankreich Anfang Oktober gegen Asphalt-Spezialist Bryan Bouffier aus. Nach der Rallye Australien stehen noch die WM-Läufe in Spanien und Großbritannien auf seinem Programm. Macht nur sechs statt der ursprünglich vereinbarten sieben Rallyes.
Und wie aus Trotz lieferten Paddon und sein erfahrener Copilot John Kennard (55) bei der Rallye Australien ihre bisher beste Leistung ab. Nach zwei Etappen sind sie bestplatziertes Hyundai-Team, obwohl sie nicht den letzten Stand der Technik in ihrem i20 WRC haben. Mit Citroën-Werkspilot Mads Östberg, immerhin einem der routinierteren Fahrer im Feld, duelliert sich Paddon bei seinem 33. WM-Start erbittert um Rang sechs. Am Abend der zweiten Etappe hatte er mit 7,3 Sekunden Rückstand nur knapp das Nachsehen.
»Mein Problem ist mangelnde Erfahrung. Die Wertungsprüfungen hier in Australien gehören zu den wenigen, die ich genauso gut kenne wie meine Konkurrenten. Auch die komplett neuen Abschnitte kommen mir entgegen«, sagte er im Etappenziel. »Leider sind am Sonntag ausgerechnet einige der neuen Abschnitte gestrichen worden.«