Italien-Hattrick für Doppelchampion Ogier
Bei seinem dritten Sieg hintereinander auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien verwies der 31-jährige Titelverteidiger im VW Polo R WRC Hayden Paddon (Hyundai i20 WRC) um 3:05,4 Minuten auf den Ehrenrang. «Es war eine schwierige Rallye. Für uns ist sie perfekt gelaufen», Ogier zu seinem 28. Gesamtsieg.
Die Überraschung war der Außenseiter Paddon, der von der zweiten bis zur 16. Entscheidung vorne lag und wegen eines Drehers am späten Samstagnachmittag auf den Ehrenrang zurückfiel. «Das war mit Sicherheit die Rallye meines Lebens. Wenn ich auch nicht gesiegt habe, der zweite Platz ist einfach ein tolles Ergebnis», freute sich der 28 Jahre alte Paddon über seinen ersten Podiumsplatz in der Rallye-WM. Sein Hyundai-Kollege Thierry Neuville schaffte ebenfalls den Sprung aufs Podest (Rückstand: 4:22,5 Minuten) und sorgte zum zweiten Mal nach dem Doppelsieg bei der Rallye Deutschland 2014 für zwei Podiumsplätze des koreanischen Automobilherstellers.
Ogier zieht davon
Der Titelverteidiger Ogier baute mit seinem vierten Saisontriumph seine souveräne Tabellenführung auf 133 Punkte aus und liegt nach sechs von 13 Läufen 66 Zähler vor dem neuen WM-Zweiten Mads Östberg, der in Italien mit seinem Citroën DS3 WRC fünften Platz belegte. Volkswagen stabilisierte seine Spitzenposition in der Hersteller-Wertung auf 179 Punkte zu einem Vorsprung von 64 Zählern zu Citroën aus.
«Ich habe ein solches nicht erwartet, schließlich mussten wir an den ersten beiden Tagen wieder als erstes Fahrzeug auf die Stecke», kam die schon übliche Kritik Ogiers am Reglement.
«Super! Ein tolles Ergebnis. Ich bin glücklich, nun hier zu sein. An zauberhaftes Wochenende», jubelte Paddon weiter. «Ich denke, es war ein gutes Ergebnis, das wichtig für das Team war. Wir können schnell sein, aber wir müssen dafür noch etwas am Auto arbeiten, um auch ein besseres Feeling zu bekommen», führte Neuville an.
Um einem Platz gegenüber dem Vorjahr konnte sich Elfyn Evans im Ford Fiesta RS WRC auf den vierten Rang (Rückstand: 5:34,8 Minuten) verbessern. «Es war ein desaströser Freitag, aber dann Vierter zu werden, ist mehr als ich erwartet hatte. Es war eine sehr, sehr harte Rallye», meinte Evans.
Kremer nach auf und ab Zwölfter
Der dreifache Deutsche Meister und Ex-Europachampion erreichte im privaten Skoda Fabia R5 bei seinem dritten Saisonstart den 12. Platz (Rückstand: 22:05,4 Minuten). «Das war für uns eine richtige Achterbahn-Rallye. Ich bin froh, im Ziel zu sein», sagte der Norddeutsche, der in der WRC2-Wertung den sechsten Platz belegte.
Nach einem bis ins Ziel offenen Kampf gewann Yurij im Ford Fiesta RRC 5,6 Sekunden vor dem Lokalhelden Paolo Andreucci (Peugeot 208 T16) und 2:44 Minuten vor Jan Kopecký im Skoda Fabia R5 die WRC2. Mit dem vierten Platz übernahm Abdullziz Al-Kuwari (Ford Fiesta RRC) mit 63 Punkten drei Zähler vor dem Italien-Fünften Nasser Al-Attiyah, ebenfalls Ford Fiesta RRC, die Tabellenführug.
Stand nach 23 Prüfungen:
1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 4:25:54,3 h.
2. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 3:05,4 min.
3. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 4:22,5
4. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 5:34,8
5. Östberg/Andersson (N/S), (Citroën) DS3 WRC, + 7:50,1
6. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 8:06,7
7. Protasov/Cherepin (UK), Ford Fiesta RRC, + 14:57,7
8. Andreucci/Andreussi (I), Peugeot 208 T16, + 15:03,3
9. Kopecký/Dresler (CS), Skoda Fabia R5, + 17:41,7
10. Al Qassimi/Patterson (UAE/IRL), (Citroën) DS3 WRC, + 19:12,0