Ott Tänak, die Überraschung in Polen
Polen-Leader Ott Tänak
Die Rallye-Weltmeisterschaft ist wieder interessant geworden. Bei der Rallye Italien/Sardinien stieg der Hyundai-Pilot Hayden Paddon plötzlich zum Star auf und lieferte eine Bravour-Vorstellung ab. Beim siebten Weltmeisterschaftslauf in Polen folgt nun Ott Tänak den Paddon-Spuren. Der Mann aus dem benachbarten Estland lag im Ford Fiesta RS WRC von M-Sport als Leader nach fünf Entscheidungen immerhin schon 9,3 Sekunden vor dem Vorjahreszweiten Andreas Mikkelsen, 16,7 Sekunden vor dem Doppelchampion und Tabellenführer Sébastien Ogier sowie 22,8 Sekunden vor Jari-Matti Latvala, alle drei im VW Polo R WRC.
Allerdings so astrein verlief sein Sturm an die Polen-Spitze nicht. «Wir haben imm er noch Probleme mit den Bremsen. An einigen Stellen haben nur die vorderen Bremsen gegriffen», berichtete Tänak.
Mikkelsen, der nach der zweiten Prüfung kurz vorne lag, schickte Lob Richtung Tänak. «Er (Tänak) hat hier einen sehr guten Job gemacht. Wir wollen abwarten, was sich am Nachmittag tut», meinte Mikkelsen.
Ogier hielt sich diesmal mit seiner sonst so gewohnten Kritik an seiner Rolle als Straßenfeger etwas zurück. «Der Vormittag war nicht schlecht. Meine Reifen fühlen sich weiter wie neu an. Ich musste aber dennoch auf der Strecke stark kämpfen», führte der Vorjahressieger Ogier an.
Latvala war mit seiner Leistung auf der letzten Entscheidung nicht zufrieden. «Die Prüfung hat mir nicht gefallen. Ich machte drei Fehler. Ich hatte hier ein Aha-Erlebnis, weil wir beinahe abgeflogen und im Gebüsch gelandet wären», erklärte Latvala. 10,7 Sekunden hinter Latvala nistete sich Kris Meeke im (Citroën) DS3 WRC auf dem fünften Platz ein. «Ich bin bisher richtig zufrieden. Wir hatten eine gute Rallye. Wir sind etwas langsam gestartet. Ich habe meine Streckennoten etwas verändert, aber wir müssen immer noch vorsichtig sein», sagte Meeke, dem mit einem Abstand von 3,6 Sekunden Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC folgte.
Der Italien-Superstar Hayden Paddon hielt sich im Hyundai i20 WRC etwas zurück und rangierte mit einem Rückstand von 38,4 Sekunden an der siebten Position, 1,3 Sekunden hinter Neuville. «Wir wissen, dass es im Augenblick nicht so gut läuft. Den ganzen Morgen habe ich versucht meinen Rhythmus zu finden. Ich denke, ich muss für den Nachmittag meine mentale Einstellung etwas ändern, dann dürfte es besser laufen», merkte Paddon an, gefolgt mit 3,2 Sekunden Abstand vom Lokalhelden Robert Kubica im privaten Ford Fiesta RS WRC. «Die bisherigen Prüfungen war schon ziemlich anspruchsvoll. Wir hatten einige sehr schnelle Stellen und viele verdeckte Kurven hinter Kuppen. Ich bin mit dem Morgen zufrieden», äußerte sich Kubica
Stand nach der 5. von 19 Prüfungen:
1. Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, 42:00,6 min.
2 Mikkelsen/Floene (N), VW Polo R WRC, + 9,3 sec.
3. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, + 16,7
4. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 22,8
5. Meeke/Nagel (GB/IRL), (Citroën) DS3 WRC, + 33,5
6 Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 37,1
7 Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 38,4
8 Kubica/Szczepaniak (PL), Ford Fiesta RS WRC, + 41,6
9 Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 42,1
10. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 55,1