Rallye Australien: WRC2-Sieg für Nasser Al-Attiyah
Wiederholte den Vorjahressieg – Ford-Pilot Nasser Al-Attiyah
Mit seinem dritten Saisonsieg schlug Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta RRC) maximales Kapital aus der schwachen Besetzung in der Kategorie WRC2. Lediglich Yuriy Protasov (Ford Fiesta RRC) war ein ernsthafter Gegner für den Katari, musste sich am Ende aber mit 13,5 Sekunden geschlagen geben. Abdulaziz Al-Kuwari (Ford Fiesta RRC) wurde mit zweieinhalb Minuten Rückstand Dritter. Auf Rang vier folgte bereits der schnellste Pilot eines seriennahen Gruppe-N-Fahrzeugs, der Australier Nathan Quinn (Mitsubishi Lancer Evo IX).
Al-Attiyah setzte sich vom Start weg in Führung, fuhr am Freitag bis auf eine alle Bestzeiten. «Der Tag ist perfekt gelaufen, keine Probleme», rapportierte der amtierende WRC2-Weltmeister im Etappenziel. Protasov war zu diesem Zeitpunkt bereits Zweiter, hatte mit einem falsch abgestimmten Fahrwerk am Morgen aber bereits fast eine Minute verloren. Auf Rang drei folgte Al-Kuwari. Yazeed Al-Rajhi (Ford Fiesta RRC), der Al-Attiyah eine Bestzeit abknöpfen konnte, büßte durch einen Reifenschaden mehr alszwei Minuten ein.
Einziger Ausfall der ersten Etappe war ausgerechnet Scott Pedder (Ford Fiesta R5). Der Lokalheld riss seinem Ford Fiesta ein Rad ab.
Die zweite Etappe begann mit Problemen für Al-Attiyah. «Manchmal hatte ich Hinterradantrieb, manchmal so etwas wie Dreirad-Antrieb», berichtete der Katari nach «Nambucca», der mit 50,8 Kilometern längsten Wertungsprüfung. Protasov reduzierte bis zum Mittagsservice den Rückstand auf rund zehn Sekunden.
«Eine Welle zwischen Getriebe und Differenzial war gebrochen. Meine Mechaniker haben alles gewechselt, jetzt läuft mein Auto wieder einwandfrei», gab Al-Attiyah nach dem Service Entwarnung. Mit zwei WP-Siegen vergrößerte der Dakar-Sieger bis ins Etappenziel seinen Vorsprung wieder auf 14,2 Sekunden.
Schnellster war am Samstagvormittag Al-Rajhi. Doch der Mann aus Saudi-Arabien warf seinen Fiesta beim zweiten Durchgang über «Nambucca» heftig von der Piste und musste aufgeben (WP 11).
Am Sonntag blies Protasov zur Schlussattacke. Mit drei Bestzeiten verkürzte der Ukrainer den Abstand zu Al-Attiyah auf 6,9 Sekunden. Als er sich für einen Fehlstart (WP 15) eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe einhandelte, war die Entscheidung gefallen.
Al-Attiyah baute die WRC2-Tabellenführung aus, Protasov verdrängte den in Australien nicht startenden Esapekka Lappi auf Rang drei. Der finnische Skoda-Werkspilot kann bei der Rallye Korsika kontern, auf die Al-Attiyah wegen des gleichzeitig stattfindenden Cross-Country-Weltcup-Laufs in Marokko verzichtet.
Rallye Australien, Ergebnis WRC2
1. Nasser Al-Atiiyah/Matthieu Baumel (Ford Fiesta RRC), 3:11.02,9 Stunden
2. Yuriy Protasov/Pavlo Cherepin (Ford Fiesta RRC), + 13,5 Sekunden
3. Abdulaziz Al-Kuwari/Marshall Clarke (Ford Fiesta RRC), + 2.25,8 Minuten
4. Nathan Quinn/David Calder (Mitsubishi Lancer Evo IX), + 6.33,5 Minuten
5. Gianluca Linari/Nicola Arena (Subaru Impreza WRX), + 29.31,7 Minuten
6. Scott Pedder/Dale Moscatt (Ford Fiesta R5), 1:07.22,9 Stunden
WRC2-Tabelle nach zehn Läufen
1. Nasser Al-Attiyah (Katar/Ford+Skoda), 97 Punkte
2. Yuriy Protasov (Ukraine/Ford), 80 Punkte
3. Esapekka Lappi (Finnland/Skoda), 70 Punkte
4. Abdulaziz Al-Kuwari (Katar/Ford), 69 Punkte
5. Jari Ketomaa (Finnland/Ford), 67 Punkte
6. Pontus Tidemand (Schweden/Skoda), 61 Punkte