Monte Carlo/2: Meeke überrascht mit Tagessieg
Tagessieger Kris Meeke im Citroën DS3 WRC
Da war Monsieur Sébastien Ogier am Donnerstagabend wohl etwas baff. Sein Plan, in seiner Heimatstadt Gap, dem Zentrum der 84. Rallye Monte Carlo bis am Samstagmorgen, als Spitzenreiter im VW Polo R WRC einzulaufen, ging nicht ganz auf. Kris Meeke machte ihm im Semi-Werks-Citroën DS3 WRC einen dicken Strich durch diese Rechnung. Der Argentinien-Sieger beendete nämlich nach zwei von 16 Prüfungen den ersten «Monte»-Tag erstmals als Führender. 6,9 Sekunden lag er vor dem dreifachen Champion und Vorjahressieger, der eine Entscheidung zuvor noch 4,1 Sekunden vor dem Shakedown-Schnellsten Meeke lag. Dem Tagesdritten Andreas Mikkelsen in einem weiteren VW Polo R WRC drückte er gar schon 20 Sekunden auf. Diese Ergebnis hatte Meeke im letzten Jahr im offiziellen Citroën bislang bei der Rallye Monte Carlo noch nicht erreicht.
«Ich fühle mich riesig. Diese Prüfung hatte mir schon im letzten Jahr gut gefallen», jubelte Meeke über seine Führung.
So richtig glücklich schaute der Titelverteidiger Ogier nicht aus. «Ich bin froh, nun hier zu sein. Diese Rallye war schon immer tückisch. Die erste Prüfung war klasse, aber diese war schon schwierig, mit mehr Eis. Wir hatten Spikes gewählt, und die waren auch nötig hier», merkte Ogier an.
Die Michelin-bereiften Teams hatten sich für Spikes entschieden. Die Prüfung war auf dem letzten Abschnitt total vereist.
«Ich war auf der Bergabpassage etwas zu vorsichtig. Ich muss meinen Eisspionen danken. Ich konnte meinem Aufschrieb total vertrauen. Wir hatten im letzten Abschnitt Eisflächen und auch Schnee.
Mit Rang vier und einem Rückstand von bereits 31,4 Sekunden auf Meeke schloss Thierry Neuville den ersten Tag der Jungfernfahrt des Hyundai i20 WRC 2016 ab. «Ich denke, wir waren hier zu vorsichtig und deswegen auch zu langsam hier. Aber ich wollte diese Rallye nicht schon am ersten Tag beenden», merkte Neuville an, der im letzten Jahr am ersten Tag vorzeitig ausgeschieden war. 3,4 Sekunden hinter ihm rangierte sein Hyundai-Kollege Hayden Paddon im 2015er i20 WRC.
Mads Östberg brachte den Ford Fiesta RS WRC auf dem sechsten Rang (35,3 Sekunden Rückstand) nach Gap, 3,4 Sekunden vor Jari-Matti Latvala im dritten VW Polo R WRC. «Wir trafen auf der ersten Eisfläche etwas. Wir rutschten und trafen einen Felsen. Ich dachte, wir hätten die Aufhängung zerstört. Ich bin froh, dass jetzt der Service kommt», berichtete Latvala.
Stand nach der 2. von 16 Prüfungen:
1. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën DS3 WRC, 25:32,1 min.
2. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, + 6,9 sec.
3. Mikkelsen/Jaeger (N), VW Polo R WRC, + 20,0
4 Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 31,4
5. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 34,8
6. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + + 35,3
7. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 38,7
8. Kubica/Szczepaniak (PL), Ford Fiesta RS WRC, + 45,8
9. Lefebvre/Moreau (F), Citroën DS3 WRC, + 48,6
10. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 51,8