Monte Carlo/10: Mikkelsen lässt aufhorchen
Super-Zet für Andreas Mikkelsen auf der zehnten Prüfung
Die zweite Samstag-Entscheidung war im Gegensatz zur ersten Tagesprüfung (Länge: 51,55 km) nur 17,13 km lang, aber sie hatte es in sich, zumindest für einige an der Spitze der 84. Rallye Monte Carlo. Das Reifenroulette zeigte sich hier sowohl von der Gewinnerseite als auch von der Verliererseite. Klarer Gewinner war Andreas Mikkelsen, der hier mit Spikes auf seinem VW Polo R WRC antrat. Der total verschneiten Bergabpassage sollte hier eine Schlüsselrolle zukommen.
Der WM-Dritte Mikkelsen lag mit Spikes richtig. So richtig, dass er bei seiner ersten Bestzeit seinem führenden VW-Kollegen Sébastien Ogier mit dessen zweitschnellsten Zeit mal locker 43,9 Sekunden und dem drittschnellsten Jari-Matti Latvala (ebenfalls VW Polo) 48,0 Sekunden einschenkte. Diese Super-Bestzeit brachte ihn wieder auf den vierten Gesamtrang zurück. An der Spitze legte Ogier nun 30,2 Sekunden zwischen sich und Kris Meeke im halboffiziellen Citroën DS3 WRC. Der Rückstand des Dritten Jari-Matti Latvala stieg auf 1:43,5 Sekunden, 19,9 Sekunden vor Mikkelsen.
«Wir hatten die besten Reifen gewählt. Es scheint, als hätten wir auf der Bergabpassage einige Zeit gewinnen können. Ich habe hier sehr hart gepusht, fast bis zum Anschlag», freute sich Mikkelsen.
«Es war für uns hier mit den Reifen, die wir haben aufziehen lassen, sehr schwierig», führte Ogier an, der sich für Spikes und Winterreifen überkreuz entschieden hatte. «Als es abwärts ging, war es sehr rutschig. Der Grip war sehr niedrig. Ich verlor dort meinen Rhythmus», erklärte Ogier.
Meeke kam mit einer leicht beschädigten rechten Heckseite ins Ziel dieser Prüfung. «Wir rutschten nach außen und haben dabei etwas getroffen. Da verlor ich etwas Vertrauen. Diese Prüfung hatte es in sich», merkte Meeke an.
Der Finne Jari-Matti Latvala gestand: «Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf solch schwierigen und rutschigen Bedingungen schon einmal gefahren bin.»
Um 31,7 Sekunden vertrieb Mikkelsen mit seiner Bestmarke Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC wieder auf den fünften Platz (2:35,1 Minuten hinter Ogier). «Sehr, sehr tückisch. Ich habe hier mein Bestes gegeben. Wir sind ins Ziel gerutscht.
Mikkelsen hat mit seiner Reifenwahl hier viel gut gemacht», seufzte Neuville, dem mit einem Abstand von bereits 1:24,9 Minuten Mads Östberg im besten Ford Fiesta RS folgte.
Stand nach der 10. von 16 Prüfungen:
1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 2:12:39,1 h.
2. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën DS3 WRC, + 30,2 sec.
3. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 1:43,5 min.
4. Mikkelsen/Jaeger (N), VW Polo R WRC, + 2:03,4
5. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 2:35,1
6. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + 4:00,0
7. Lefebvre/Moreau (F), Citroën DS3 WRC, + 6:22,4
8. Bouffier/Bellotto (F), Ford Fiesta RS WRC, + 6:47,1
9. Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 8:24,8
10. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 ERC, + 10:08,1