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Sébastien Ogier auf Sardinien: Ziel oder Kreißsaal?

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier küsst seine Frau Andrea Kaiser

Sébastien Ogier küsst seine Frau Andrea Kaiser

Der dreifache Champion Sébastien Ogier könnte den sechsten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft auf Sardinien früher beenden, und das aus einem bestimmten Grund, die Geburt seines ersten Kindes.

Über Spannung wird der dreifache Champion und Tabellenführer beim italienischen WM-Lauf auf Sardinien nicht beklagen können. Einerseits möchte er seinen Vorjahressieg auf der Mittelmeerinsel wiederholen und dafür kämpfen, andererseits aber sind seine Gedanken bei seiner Frau, der TV-Moderatorin Andrea Kaiser, die kurz vor der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes steht. Ogier hat schon angedeutet, dass er die Rallye Sardinien früher beendet werde, wenn bei seiner Gattin Andrea am Wochenende die Wehen einsetzen. Für diesen Fall steht ein Jet auf dem Flughafen Alghero parat, der ihn direkt nach Deutschland an den Bodensee fliegt.

Ogier führt nach dem fünften Lauf die Tabelle klar einem Vorsprung von 47 Punkten auf seinen VW-Kollegen Andreas Mikkelsen an. Eine Nullrunde würde ihm nicht allzu viel schaden. Nach den Berechnungen soll das Baby zwischen dem sechsten Lauf in Italien - jetzt am Wochenende - und der siebten WM-Runde in Polen am ersten Juli-Wochenende zur Welt kommen. Doch im Falle eines früheren Falles wird Ogier zur Gattin eilen.

«Ich bin sehr aufgeregt, bald ein neues Leben mit Andrea zu beginnen. Ich warte gespannt auf unser erstes Kind«, führt Ogier an. «Die Geburt sollte eigentlich nach der Rallye sein, aber man weiß ja nie. Sollte aber sich andeuten, dass das Baby während der Rallye kommen sollte, eile ich geradewegs zu meiner Frau. Das ist ein Augenblick, denn ich keineswegs verpassen möchte. Das Team steht zu 100 Prozent hinter mir.»

Die baldige Vaterschaft wird aber Ogier nicht aus dem gewohnten Rallyekonzept bringen. «Ich bin für Sardinien sehr zuversichtlich», ergänzt Ogier. «Unsere bisherige Saison verlief sehr gut. Julien, meine Beifahrer, und ich waren bei jeder Rallye auf dem Podium, und daran wollen wir anknüpfen. Auch wenn diese Rallye nicht unbedingt meine Lieblingsrallye ist, ich habe aber angefangen, sie zu mögen.»

Seit drei Rallyes hat Ogier in diesem Jahr nicht mehr gewonnen. Das ist ihm zuletzt 2012 passiert. Um diese Rallye zu überstehen, müssen mitten bei großer Hitze die mit Steinen übersäten Schotterpisten, die zu den härtesten im WM-Kalender zählen, überwunden werden. Ogier muss mal wieder wegen seiner Position als Tabellenführer als erstes Fahrzeug auf diese Pisten und den Straßenkehrer für seine Verfolger spielen.

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