Erster Asphalt-Test für den Citroën C3 WRC
Auf welligen Strecken im südfranzösischen Aude lernten Kris Meeke und Stéphane Lefebvre das Fahrverhalten des neuen Rallyeautos auf festem Untergrund kennen.
Mit der Entscheidung, die ersten Entwicklungstests des neuen Fahrzeugs auf Schotter zu unternehmen, hatten die Ingenieure von Citroën Racing dem losen Untergrund, auf dem die meisten Läufe der Rallye-Weltmeisterschaft ausgetragen werden, Priorität eingeräumt.
«Indem wir das neue World Rally Car zunächst auf den härtesten Strecken testeten, konnten wir die Zuverlässigkeit der Komponenten überprüfen», erklärt Laurent Fregosi, der Technische Direktor von Citroën Racing. «Dabei gibt es nicht nur eine Art Schotter. Finnland und Mexiko beispielsweise bieten komplett unterschiedliche Beläge. Wir wollten verschiedene Untergründe erkunden, bevor wir das Auto auf Asphalt getestet haben, wo das Betriebsfenster kleiner ist.»
Die Unterschiede zwischen den vom Reglement erlaubten Abstimmungen auf Asphalt und Schotter sind gering, aber sie sind entscheidend. «Der größte Unterschied liegt beim Fahrwerk», sagt Fregosi. «Wir nutzen leichtere Teile, um die Bodenfreiheit zu reduzieren. Die Kinematik des Antriebsstrangs ist auf 18-Zoll-Räder ausgelegt. Größere Räder erlauben uns, den Durchmesser der Bremsscheiben zu erhöhen und wassergekühlte Bremssättel zu benutzen. Wir sollten ebenfalls den leichteren Unterbodenschutz erwähnen. Bei der Aerodynamik haben wir nun die Möglichkeit, den unteren Teil des Stoßfängers speziell für Asphalt zu adaptieren.»
«In der ersten Testsession haben wir vor allem an der Programmierung des Mitteldifferenzials gearbeitet», so der Technische Direktor. «Das Ziel ist, die Kraftverteilung zwischen der Vorder- und Hinterachse an die jeweilige Situation anzupassen. Natürlich werden sich die Einstellungen je nach Untergrund unterscheiden. Die Fahrer konnten außerdem die Auswirkungen von mechanischen Parametern wie der Härte der Federn, Stabilisator und Differenzial beurteilen. Insgesamt waren die Ergebnisse sehr positiv. Wieder einmal hat uns die Zuverlässigkeit des Autos erlaubt, viele Kilometer zu absolvieren.»
«Es war spannend, das neue World Rally Car erstmals auf Asphalt zu fahren», sagt Testpilot Kris Meeke. «Citroën hat schon immer gute Autos für diesen Belag gebaut und ich glaube, das trifft auch auf dieses WRC zu. Auf Asphalt kann man die Veränderungen durch das neue Reglement wirklich fühlen, wie zum Beispiel den stärkeren Motor. Wir setzen unser Programm wie geplant fort und jeder Test lehrt uns ein bisschen mehr. Jede Phase der Projekts ist so spannend wie die vorherige.»
Citroën Racing wird nun mit zwei Chassis für Entwicklungstests in den kommenden Wochen das Testprogramm fortsetzen. Sowohl auf Schotter als auch auf Asphalt werden die Ingenieure und Fahrer weiter an ihrem Hauptziel arbeiten: den Start bei der Rallye Monte Carlo am 16. Januar 2017.