Formel 1: Lob und Kritik von Christian Horner

Tim Gajser (HRC) gewinnt im Talkessel

Von Thoralf Abgarjan
Mit einem 3-1-Ergebnis gewann Titelverteidiger Tim Gajser (Honda) den Großen Preis von Deutschland im Talkessel vor Jeffrey Herlings (KTM) und Romain Febvre (Kawasaki) und übernahm damit die WM-Führung.

Nach dem Debakel nach der Zieleinfahrt im ersten Lauf konnte Laufsieger Jorge Prado nicht zum zweiten Lauf antreten. Der Spanier wurde ins örtliche Krankenhaus überführt, um weitere Untersuchungen durchzuführen. Im Talkessel war zunächst von einer Wunde am Arm die Rede. Nähere Details über Prados Gesundheitszustand sind zur Zeit nicht bekannt.

Jeffrey Herlings, der nach der Zieldurchfahrt ebenfalls heftig gestürzt war, hatte sich Prellungen am Oberkörper zugezogen, konnte aber trotzdem in den zweiten Lauf starten. Der Niederländer startete auf Rang 4 hinter Romain Febvre (Kawasaki), Tim Gajser (Honda) und Glenn Coldenhoff (Yamaha). Febvre führte das Rennen 11 Runden lang an, doch hinter ihm erhöhte Tim Gajser von Runde zu Runde den Druck. Gajser nahm die Auffahrt zum ersten Berg als einer von wenigen Fahrern als Triple, holte dort die entscheidenden Meter und schloss die Lücke zum Führenden. In Runde 12 erfolgte dann der entscheidende Angriff des Slowenen. Gajser setzte sich an der Bergabpassage der zweiten Abfahrt neben Febvre und kämpfte sich entschlossen vorbei an die Spitze, die er bis zum Ende des Rennens nicht mehr aus der Hand gab.

Herlings kämpfte sich von P4 aus zunächst an seinem Landsmann Glenn Coldenhoff (Yamaha) vorbei auf Rang 3. Er kam nicht mehr in Schlagdistanz zu Febvre. Mit den Rängen 2 und 3 stand Herlings auf P3 der Tageswertung. Gajser gewann mit einem 3-1-Resultat nicht nur den Großen Preis von Deutschland, sondern erkämpfte sich damit auch das 'redplate' des WM-Führenden zurück. sein Vorsprung beträgt nach 11 absolvierten Rennen allerdings nur 2 Punkte.

Über den Zwischenfall im ersten Lauf zeigte sich Herlings wenig erfreut: «Es war keine gute Idee, dass Prado am Zielsprung von der einen auf die andere Seite gesprungen ist», meinte Herlings nach dem Rennen. Ich hatte schmerzhafte Prellungen und ich hoffe, dass Jorge okay ist. Der Talkessel gehört ja nicht zu meinen Lieblingsstrecken. Im zweiten Lauf hatte ich keinen so guten Start. Mehr als Rang 3 war unter diesen Umständen leider nicht drin.»

Tim Gajser (Honda) freute sich über seinen Sieg. «Ich hadere ja noch immer mit meinem Schlüsselbeinbruch. Ich konnte mich in den letzten zwei Wochen zwar erholen, aber diese Verletzung braucht Zeit. Dieser Sieg kommt zur richtigen Zeit. Ich weiß, dass ich wieder ganz vorn mitfahren kann.»

Enttäuschend verlief der Deutschland Grand-Prix für Lokalmatador Henry Jacobi (Honda). Er qualifizierte sich nur auf Rang 20 und hatte damit keine guten Startplätze in die Wertungsläufe. Nach Platz 20 und einem WM-Punkt im ersten Lauf fiel er im zweiten Rennen mit technischem Defekt auf Rang 19 liegend aus. Die anderen deutschen Starter verfehlten die Punkteränge. Wildcardpilot Tim Koch wurde auf P28 zweitbester Deutscher.

Ergebnis MXGP Talkessel, Grand-Prix-Wertung:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 3-1
2. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 2-3
3. Romain Febvre (F), Kawasaki, 4-2
4. Pauls Jonass (LAT), GASGAS, 6-4
5. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 8-5
6. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 7-6
7. Antonio Cairoli (I), KTM, 5-10
8. Brian Bogers (NL), KTM, 9-7
9. Jorge Prado (E), KTM, 1-DNS
10. Jeremy van Horebeek (B), Beta, 10-9
11. Ben Watson (GB), Yamaha, 13-8
12. Thomas Kjer Olsen (DK), Husqvarna, 12-13
...
17. Calvin Vlaanderen (NED), Yamaha, 11-30 (DNF)

...
23. Arnaud Tonus (CH), Yamaha, 19-28
24. Morgan Lesiardo (I), Honda, 25-20
25. Henry Jacobi (D), Honda, 20-29 (DNF)
26. Stefan Ekerold (D), Husqvarna, 33-22
27. Gert Krestinov (EST), Honda, 28-23
28. Tim Koch (D), Husqvarna, 26-24
...
31. Tom Koch (D), KTM, 22-27
...
35. Mike Stender (D), 35-DNS

WM-Stand nach WM-Runde 11:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 415
2. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 413, (-2)
3. Romain Febvre (F), Kawasaki, 407, (-8)
4. Jorge Prado (E), KTM, 384, (-31)
5. Antonio Cairoli (I), KTM, 353, (-62)
6. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 309, (-106)
7. Pauls Jonass (LAT), GASGAS, 287, (-128)
8. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 263, (-152)
9. Alessandro Lupino (I), KTM, 195, (-220)
10. Ben Watson (GB), Yamaha, 192, (-223)
...
15. Henry Jacobi (D), Honda, 124, (-291)
...
20. Arnaud Tonus (CH), Yamaha, 76, (-339)
...
27. Tom Koch (D). KTM, 29, (-386)

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