24h Le Mans: Corvette – wo ist die Zeit geblieben?
Nach zu langsam: Werks-Corvette
Corvette Racing hat in Le Mans eine gute Tradition auf das Qualifying zu pfeifen und konsequent an der Rennabstimmung der C6.R zu arbeiten. In diesem Jahr sorgten die GT-Klassensieger von 2011 allerdings für Verblüffung im Fahrerlager. Während Aston Martin, Porsche und Ferrari nach dem Qualifying in der GTE-Pro-Klasse innerhalb von zwei Sekunden lagen, lagen die Corvette vier (Oliver Gavin/Tommy Milner/Richard Westbrook) und satte 4,8 Sekunden (Antonio Garcia/Jan Magnussen/Ricky Taylor) zurück. In der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse mit elf reinen Werksautos sind das Welten. Nach dem Qualifying liegen die C6, die im kommenden Jahr von der neuen C7 abgelöst werden, auf den Rängen acht und neuen. Nur die Viper waren noch langsamer.
«Wir haben Handling-Probleme und durch die vielen Unterbrechungen und den Regen sind wir dem noch nicht so richtig auf die Spur gekommen», erklärt Corvette-Werksfahrer Oliver Gavin. «Wir waren bisher noch nie in so einer Situation und das macht es sehr schwierig für alle. Wenn man an der Spitze liegt und dann Trainingzeit fehlt, ist das nicht tragisch. Wenn man aber einem Problem auf die Spur kommen muss, zählt jede Runde.»
Corvette Racing vermutet als Teilursache für das bisher überschaubare Tempo eine neue Reifenspezifikation von Michelin. Gavin: «Michelin hat einen neuen Reifen gebracht, den die Konkurrenz schon beim WEC-Rennen in Spa gefahren ist und den wir noch nicht kennen. Ein Teil unseres Problems ist sicher, dass der Reifen noch nicht zum Auto passt. Wir haben aber schon von Mittwoch auf Donnerstag einen Sprung gemacht und hoffen, dass uns bis zum Rennen ein weiterer Fortschritt gelingt.»
Verschwörungstheoretiker im Fahrerlager sehen eher andere Gründe für das mässige Tempo der Corvette: «Corvette Racing hat in der vergangen Woche 10kg extra ins Auto bekommen. Nun sind die Ami´s beleidigt und drücken das so aus. Ich habe aber keinen Zweifel, dass die Corvette im Rennen vorn mitgeigen», so ein GTE-Pro-Fahrer, dessen Name uns gerade entfallen ist.