Estoril: Intact-Team brillierte in turbulentem Rennen
Die Bedingungen waren nicht einfach für die jungen Fahrer in der Moto3-Junioren-WM und es herrschte ein reges Treiben in der Startaufstellung, als die Strecke in Estoril nach Schauern am Sonntagmittag abzutrocknen begann. Anders als vor zwei Wochen in Misano, stand dieses Mal nur ein JuniorGP-Rennen auf dem Programm.
Am verregneten Samstagnachmittag in der Gegend um Portugals Hauptstadt Lissabon schnappte sich der Neuseeländer Cormac Buchanan die Pole-Position, vor Casey James O’Gorman aus Irland und Misano-Doppelsieger Jesus Rios aus Spanien, der im Rennen leer ausging.
Rico Salmela, der vom siebten Startplatz losfuhr, fand sich auf der anfangs halbnassen Strecke mit Slick-Reifen sofort gut zurecht und schloss schnell zur Spitzengruppe auf. In der viertletzten Runde setzte der Husqvarna-Pilot auf der langen Geraden einen Doppelschlag und überholte den bis dahin führenden Buchanan und den Spanier Marcos Uriarte. Salmela baute seinen Vorsprung bis ins Ziel auf 2,5 sec aus.
Der Finne, der in Misano zweimal unverschuldet stürzte und aufgeben musste, hat sich mit diesem Sieg auf den siebten Platz in der Gesamtwertung verbessert.
Den Teamerfolg des LIQUI MOLY Husqvarna Intact Teams rundeten Jakob Rosenthaler als Zehnter, der einen Long-Lap-Penalty absolvieren musste, und Leo Rammerstorfer als Elfter knapp dahinter ab.
Im European Talent Cup wurden zwei Rennen ausgetragen. Im verregneten ersten glänzte der 14-jährige Spanier Alex Longarela (LIQUI MOLY Husqvarna Intact GP Junior Team) mit dem vierten Platz, der Deutsche Rocco Sessler belegte Platz 13.
Im zweiten ETC-Rennen im Trockenen verpasste der in Madrid lebende Longarela als 16. knapp die Punkteränge. Sessler kam nicht über Platz 24 hinaus. Den Sieg feierte wie schon im ersten Lauf der Spanier Carlos Cano.
Im Rahmen der JuniorGP wird auch die Moto2-EM ausgetragen. Diese Rennen werden von einigen bekannten Fahrern für ihr Renntraining genutzt. Neben dem Spanier Jorge Navarro und dem Japaner Kaito Toba, die beide hauptsächlich in der Supersport-Weltmeisterschaft antreten, will MotoE-Weltmeister Mattia Casadei in der mittleren Grand-Prix-Klasse Fuß fassen. Mit einem vierten Platz in Misano und einem beeindruckenden Sieg im ersten Rennen am Sonntag, ist der Italiener, der für das italienische Team Ciatti-Boscoscuro fährt, auf dem richtigen Weg. Navarro (Forward Racing) fuhr bei seinem Debüt in der Serie im Nassen als Zweiter aufs Podium.
Das zweite Moto2-Rennen wurde in der drittletzten Runde wegen eines Zwischenfalls, in den auch Toba verwickelt war, abgebrochen. Roberto Garcia lag zu diesem Zeitpunkt in Führung und wurde als Sieger gewertet. Casadei wurde Zweiter, während Navarro auf trockener Strecke als Zehnter ankam.
Die im vergangenen Jahr eingeführte Stock-Europameisterschaft freut sich über ein volles Startfeld von 36 Fahrern, die den weiten Weg nach Estoril auf sich nahmen. Ein Name stach besonders hervor: Lorenzo Dalla Porta. Der 26-jährige Italiener war 2016 der erste Moto3-Junioren-Champion, 2019 gewann er den Moto3-Weltmeistertitel. Seit dem Wechsel in hubraumstärkere Klassen wie Moto2 und Supersport ist seine Karriere ins Stocken geraten. Die Europameisterschaft soll ein Neuanfang sein, der mit dem Debütsieg beim Saisonauftakt in Misano vor zwei Wochen vorbildlich begann. Im Rennen in Estoril belegte der Yamaha-Pilot auf einer sehr rutschigen Strecke den fünften Platz, 18 sec hinter dem Sieger, und hatte kein Mitspracherecht bei der Führung.
Am 19. Mai geht es auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya weiter.
Ergebnisse JuniorGP Estoril/P:
1. Rico Salmela (FIN), Husqvarna, 10 Runden in 17:46,777 min
2. Marcos Uriarte (E), CFMOTO, +2,538 sec
3. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +2,582
10. Jakob Rosenthaler (A), Husqvarna, +20,742
11. Leo Rammerstorfer (A), Husqvarna, +20,781
Stand nach 3 von 8 Rennen:
1. Jesus Rios (E), KTM, 50 Punkte
2. Marcos Uriarte (E), CFMOTO, 46
3. Alessandro Morosi (I), CFMOTO, 42
7. Rico Salmela (FIN), Husqvarna, 25
13. Jakob Rosenthaler (A), Husqvarna, 12
17. Leo Rammerstorfer (A), Husqvarna, 9