Lamborghini-Matadore siegen auf dem Red Bull Ring
Im Zeichen des Bullen zum Sieg auf dem Red Bull Ring: David Russell und Tomas Enge (beide Reiter Engineering) sorgten beim Gastspiel des ADAC GT Masters in Österreich für ein beeindruckendes Comeback von Lamborghini in der «Liga der Supersportwagen». Im Gallardo R-EX gelang Enge und dem Neuzugang aus Australien bei einer Hitzeschlacht der erste Lamborghini-Sieg im ADAC GT Masters seit dem Rennen auf dem Red Bull Ring 2011. Der Lamborghini-Sieg beendete eine vier Rennen währende Siegesserie von Corvette-Pilot Daniel Keilwitz (Callaway Competition) auf der Strecke in der Steiermark um 0,944 Sekunden. Keilwitz wurde mit Andreas Wirth Zweiter vor Luca Ludwig/Sebastian Asch (beide Team Zakspeed), die im Mercedes-Benz SLS AMG im dritten Saisonlauf zum dritten Mal auf das Podium fuhren.
«In den letzten Runden war der Druck der Corvette hoch, aber ich konnte den Abstand kontrollieren. Wir sind ein hohes Risiko eingegangen und haben vom Chevrolet Camaro auf den Lamborghini gewechselt und haben mit David Russell einen schnellen Fahrer aus Australien geholt, der Serie, Strecke und Auto nicht kennt, aber unser hohes Vertrauen in Auto und Fahrer hat sich ausgezahlt», jubelte Ex-Formel-1-Pilot Enge nach seinem ersten ADAC GT Masters-Sieg.
Nissan dominiert die erste Rennhälfte
Die erste Rennhälfte stand bei heißen Temperaturen jenseits von 30 Grad ganz im Zeichen des Nissan GT-R. In der ersten Kurve nach dem Start zog Nissan-Pilot Dominic Jöst (MRS-GT Racing) an Polesetter Philipp Eng (GW IT Racing Team Schütz Motorsport) im Porsche vorbei und führte souverän bis zum Fahrerwechsel das Feld an. Hinter dem Nissan musste Eng auch noch Platz zwei an Russell im Lamborghini abgeben, der dem führenden Nissan bis zum Boxenstopp folgte.
Ein um drei Sekunden schnellerer Boxenstopp des Lamborghini-Duos brachte Enge dann die Führung vor Nissan. Doch dann gab es im Nissan-Lager eine Schrecksekunde: 20 Minuten vor Rennende rollte Florian Scholze auf Rang zwei liegend nach einem Elektronikproblem aus. Corvette-Pilot Keilwitz erbte Platz zwei und jagte den führenden Enge, musste sich aber mit einem Rückstand von weniger als einer Sekunde geschlagen geben. Asch/Ludwig landeten nach einem guten Start und fehlerfreien Rennen auf Rang drei und übernehmen dadurch die Tabellenführung im ADAC GT Masters.
«Mein Start war nicht der Beste, aber er war gut genug, um uns sofort in den Kampf um die Führung zu bringen», sagte Russell, der erste Australier, der ein ADAC GT Masters-Rennen gewann. «Der Nissan war in der ersten Rennhälfte schon sehr stark, aber ich konnte dran bleiben. Tomas hat das Rennen dann gut ins Ziel gefahren. Mein erstes Rennen in dieser Serie, mein erster Sieg, ich könnte nicht glücklicher sein.»
«Das Ergebnis ist deutlich besser als erwartet», jubelte Enge. «Wir hatten ein großartiges Auto und hier hat sich unsere harte Arbeit in den vergangenen Monaten ausgezahlt. Bisher haben wir uns an diesem Wochenende nicht den geringsten Fehler erlaubt. Die Leistung von David ist unglaublich, denn er war noch nie hier, die Strecke ist schwierig und die Leistungsdichte ist mit 18 Fahrzeugen in einer Sekunde enorm. Morgen wollen noch mal auf das Podium.»
Österreicher Eng/Bachler Fünfte im Porsche
Auf Rang vier fuhren Patrick Assenheimer und Diego Alessi (beide Callaway Competition) in einer weiteren Corvette. Der Nachwuchsfahrer und der Champion von 2013 setzten sich gegen die beiden Österreichern Eng und Klaus Bachler im Porsche 911 GT3 auf Rang fünf durch. Der fünfte Rang war für das Porsche-Duo Schadensbegrenzung, ein Reifenwechsel nach einem schleichenden Plattfuß vereitelte einen möglichen Podiumsplatz des bisherigen Tabellenführers Bachler.
Lips gewinnt die Gentlemen-Wertung
Ein starkes Debüt zeigte auch der zweite Lamborghini im Feld, der Huracán der Lokalmatadore von Grasser Racing mit Adrian Zaugg und Mirko Bortolotti. Bei der ADAC GT Master-Premiere des Huracán landete der giftgrünen Lamborghini nach einer Durchfahrtsstrafe aufgrund von Überschreiten des Tempolimits in de Boxengasse auf Rang sechs. Siebte und auch Sieger in der Gentlemen-Wertung wurden Remo Lips und Sven Barth (RWT RacingTeam) in einer Corvette. Für Lips der erste Gentlemen-Klassensieg in diesem Jahr, der Schweizer siegte vor Andreas Weishaupt (C.Abt Racing) im Audi R8.
Claudia Hürtgen/Uwe Alzen (beide BMW Sports Trophy Team Schubert) beendeten ein von vielen spannenden Positionskämpfen geprägtes Rennen im BMW Z4 auf Rang acht vor den beiden Audi R8 von Florian Stoll/Marc Basseng (beide kfzteile24 MS RACING) und Stefan Wackerbauer/Kelvin van der Linde (beide C.Abt Racing).
Lamborghini und Corvette teilen sich am Sonntag erste Startreihe
Der Zieleinlauf des erstes Laufes verspricht ein packendes zweites Rennen am Sonntag (live bei SPORT1 ab 13:00 Uhr). Die beiden Ersten vom Samstag, der Lamborghini und Corvette, starten am Sonntag aus der ersten Startreihe. Als Dritter startet Florian Strauß (30, Berlin / MRS GT-Racing) im Nissan GT-R vor Bortolotti im Lamborghini Huracán in den vierten Saisonlauf.
Ergebnis Rennen 1:
1. Russell/Enge (Reiter Engineering-Lamborghini Gallardo R-EX), 39 Runden
2. Andreas Wirth/Daniel Keilwitz (Callaway Competiton-Corvette Z06.R GT3), +0,944 Sek.
3. Sebastian Asch/Luca Ludwig (Team Zakspeed-Mercedes-Benz SLS AMG), +8,201 Sek.
4. Patrick Assenheimer/Diego Alessi (Callaway Competition-Corvette Z06.R GT3), +23,592 Sek.
5. Philipp Eng/Klaus Bachler (GW IT Racing Team Schütz Motorsport-Porsche 911 GT3 R), +24,044 Sek.
6. Adrian Zaugg/Mirko Bortolotti (Grasser Racing-Lamborghini Huracán GT3), +25,933 Sek.