ALMS-Trauerspiel: Graf/Luhr kampflos zum Titel
Seit 1999 bietet die ALMS feinsten Sportwagensport auf einigen der besten Rennstrecken Nordamerikas. Im kommenden Jahr geht die ALMS in der neuen United Sportscar Racing-Serie (USCR) auf, einer Fusion aus ALMS und Grand-Am, nachdem die NASCAR die ALMS im vergangenen Jahr von Don Panoz gekauft hat. Sechs ALMS-Rennen stehen in diesem Jahr noch aus, doch zu einem «Finale Grande» zum Ende der Serie wird es nicht kommen. Dyson Racing, einziger Vollzeit-Kontrahent der Titelverteidiger Klaus Graf und Lucas Luhr (Pickett Racing-Honda-HPD ARX-03c) in der LMP1-Klasse, wird nur noch bei einem (Baltimore) von sechs Rennen mit Chris Dyson und Guy Smith antreten und den LMP1-Lola-Mazda bei den übrigen Läufen an Bezahlfahrer gesetzteren Alters vermieten.
Mit der Entscheidung sind Klaus Graf und Lucas Luhr nach vier Rennen faktisch Champions, auch wenn keiner der Beiden jetzt in Jubelstürme ausbrechen dürfte. Rebellion Racing, mit denen sich Graf/Luhr in den ersten drei Rennen tolle Gefechte lieferten, wird mit dem Lola-Toyota und Nick Heidfeld/Neel Jani aller Voraussicht nach nur noch bei drei von sechs Rennen antreten: In Road America, bei der ALMS-Premiere auf dem «Circuit of the Americas» (COTA) in Austin/Texas (wo die ALMS gemeinsam mit der Sportwagen-WM antritt) sowie beim Saison- und ALMS-Finale, dem «Petit Le Mans».
Damit ist klar: Niemand wird Graf und Luhr in der Tabelle einholen. Spannung im Kampf um den Gesamtsieg ist nur bei den drei Läufen zu erwarten, bei denen Rebellion antritt.
Für Dyson Racing treten bei vier Läufen (Mosport, Road America, COTA, Petit) der Kanadier Tony Burgess (57) und der Amerikaner Chris McMurry (48) an. In Virginia teilen sich Chris Dyson und der Brite Johnny Mowlem den Lola-Mazda.
Dyson Racing liegt in der Tabelle der ALMS nach vier Rennen aussichtslos zurück, am vergangenen Wochenende fuhren Dyson/Smith erstmals in dieser Saison Punkte ein. Das Team zog daher den Stecker und will sich jetzt auf die Saison 2014 vorbereiten, wenn die LMP1-Prototypen in Nordamerika aussortiert werden und in der neuen USCR LMP2 und Daytona Prototypen die Gesamtsiege ausfechten werden. Mit den Bezahlfahrern Burgess und McMurry wird jetzt nur noch die Saison 2013 abgewickelt.
Wohin genau die Reise des US-Traditionsteams, das am vorherigen Wochenende in Lime Rock sein 30-Jähriges Jubiläum im Rennsport feierte, genau geht, ist noch offen. Denn sechs Monate vor dem Saisonstart der neuen USCR bei den 24h von Daytona 2014 Ende Januar liegt weiterhin noch kein technisches Reglement vor. Als wahrscheinlich gilt ein Wechsel von Dyson in die LMP2-Klasse, angeblich liebäugelt Chris Dyson mit einem LMP2-Honda.