Andrea Kaiser: Wer will, kann mich gerne blond sehen
Das ran-Racing-Team Eddie Mielke, Andrea Kaiser und Matthias Killing
Es soll vieles anders werden: Die DTM schlägt am heutigen Donnerstag ein neues Kapitel offiziell auf. Sat.1 ist der neue Fernsehpartner, und die Beteiligten sind gespannt, was der Privatsender aus der Serie macht, wie er sie präsentiert. An der Präsentation beim langjährigen Ex-Partner ARD schieden sich bisweilen die Geister.
Klar ist: Die Fahrer sollen in den Mittelpunkt rücken, nicht nur auf der Strecke. «Das sind richtig coole Typen, die da Rennen fahren. Die haben Eier, die machen einen sensationellen Job», sagte Andrea Kaiser dtm.com.
Zuletzt habe man viel mehr den Helm in einer Maschine gesehen, so die 36-Jährige. Ihr Wunsch und der Anspruch des neuen TV-Partners: «Dass wir mehr den Menschen unter dem Helm zeigen. Die sind alle witzig, eloquent, alles andere als auf den Kopf gefallen. Wir wollen Emotionen zeigen. Tränen vor Freude, vor Trauer, vor Wut, was auch immer. Das ist das, was wir wollen.»
Dafür hat man durchaus Möglichkeiten innerhalb der Sendergruppe mit Sat.1, ProSieben, kabel eins, sixx und Co. Auf den diversen Plattformen können die Fahrer ausführlich präsentiert werden. «Wir wollen mit den Fahrern mitleiden, uns mitfreuen, darauf kommt es am Ende an. Ein Rennen werden wir nicht anders übertragen, als das früher auch der Fall war. Am Ende ist es ein Autorennen. Aber, das ganze Drumherum versuchen wir mit viel Leidenschaft rüberzubringen», sagte Matthias Killing, der den einen oder anderen Fahrer auch im Frühstücksfernsehen begrüßen wird.
Auch Kult-Kommentator Eddie Mielke freut sich auf die Saison. «Da sind sensationelle Typen dabei, die man aber zeigen muss. Wenn Motorsport diese Plattform bekommt, kann ich als Motorsportfan nur sagen: Dankeschön. Am ersten Testtag war zum Beispiel auch Galileo in Hockenheim, was sie gemacht haben, verrate ich noch nicht. Diese Möglichkeiten hatten unsere Vorgänger nicht.»
Andrea Kaiser muss sich durchaus den einen oder anderen Spruch anhören als Moderatorin in einer Männerdomäne. Doch die 36-Jährige hat Erfahrung damit, macht sie seit Jahren mit Fußball, Boxen und Motorsport im Grunde ausschließlich männerdominierte Sportarten. Und Fakt ist: Die Frau hat Ahnung.
Dass sie bisweilen aber auf die Optik reduziert wird und gerne die Klischees ausgepackt werden, nervt sie dabei gar nicht. «Nein, um Gottes Willen, warum sollte mich das nerven? Schlimm wird es, wenn sie sagen, zieh der mal eine Tüte über den Kopf. Ich wäre aber garantiert nicht hier, wenn ich nur blonde Haare hätte. Sondern, mein Herz hat immer für den Motorsport geschlagen», sagte sie.
Als Kind schaute sie Michael Schumacher zu, war ein großer Ayrton Senna-Fan und ist auch Fan von Sebastian Vettel. Mehr noch: Als Gattin von Rallye-König Sebastien Ogier ist sie andauernd mit Motorsport in Berührung. So schnell macht ihr also keiner etwas vor. «Wer mich nur als blond sehen will, kann mich gerne nur als blond sehen. Aber, im Zweifel hätte ich bei einer Diskussion über Motorsport wahrscheinlich mehr Ahnung als die meisten.»
Die Pressekonferenz am heutigen Donnerstag zeigt ran.de ab 19.45 Uhr im Livestream. Hier geht es zum Stream.