GruppeM Racing: DTM-Ausstieg nach Crash-Festivals?
Maro Engel
GruppeM Racing war 2020 der erste Rennstall, der sich zu der «neuen» DTM bekannte. Das Team schrieb sich ein, als die Frist dafür begann, denn auch dank Teambesitzer Kenny Chen ist der Rennstall finanziell recht unabhängig.
Trotzdem könnte sich GruppeM Racing nun nach zwei Saisons zurückziehen – aus finanziellen Gründen.
«Die DTM ist keine einfache Meisterschaft. Es ist fast unmöglich, ein Budget zu planen, denn die Kosten für die Schäden sind unberechenbar», sagte Chen bei motorsport.com.
In der zurückliegenden Saison sollen die Schäden bei den vielen Unfällen das Team «rund zwei Millionen Euro» gekostet haben.
«GruppeM ist möglicherweise das einzige Team hier, das zu 90 Prozent von uns selbst finanziert wird», so Chen weiter. 2021 setzte GruppeM einen Mercedes-AMG GT3 mit Daniel Juncadella ein, 2022 zwei Boliden mit Maro Engel und Mikael Grenier.
Überwiegend war das Duo im Mittelfeld unterwegs. «Man hat in der DTM in dieser und in der vergangenen Saison gesehen: Wenn du im Mittelfeld bist, dann liegt die Wahrscheinlichkeit bei 80 Prozent, dass dein Auto beschädigt wird», so Chen.
Für ihn sind vor allem die Indy-Restarts der Grund für die Unfälle. Die DTM wird auf diese Starts aber nicht verzichten. «Man braucht sich nur die Restarts anschauen. Alle kämpfen gegeneinander - aber wie soll man das lösen? Und wenn es keine Lösung gibt, dann wird es immer diese Schäden geben», sagte Chen.
Das Team prüft nun andere Optionen. «Es ist möglich, dass wir nicht in der DTM starten, wenn wir an anderen großen internationalen Programmen teilnehmen. Jetzt, wo sich nach COVID-19 auch das Reisen normalisiert, planen wir, als AMG-Performance-Team zurück in die IGTC zu wechseln. Und auch Macau. Das hat uns immer gefallen.»