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Felix da Costa vs. Scheider: Gelb oder nicht Gelb?

Von Andreas Reiners
Deutlich zu sehen: Die Gelbe Flagge im Hintergrund

Deutlich zu sehen: Die Gelbe Flagge im Hintergrund

Ist die Kollision zwischen dem BMW-Rookie und dem Audi-Routinier nun unter Gelben Flaggen passiert oder nicht? SPEEDWEEK.com klärt auf.

Es war wohl der Aufreger des ersten DTM-Saisonrennens: In Runde 34 kollidierte BMW-Rookie Antonio Felix da Costa mit Audi-Pilot Timo Scheider. Der zweimalige Champion drehte sich und verlor dadurch einige Plätze. Und schäumte anschließend. Felix da Costa erhielt anschließend eine Durchfahrtsstrafe, musste wenig später aber sowieso aufgeben. Der Schaden an seinem M4 war zu groß. Scheider wurde am Ende Neunter, es wäre aber wesentlich mehr drin gewesen.

Was Scheider so auf die Palme brachte: Der Unfall geschah vermeintlich unter Gelben Flaggen, nachdem sein Markenkollege Edoardo Mortara seinen Audi nach einem Reifenschaden ausgangs der Haarnadelkurve abstellen musste.

«Das war völlig dumm. Das ist in keinster Form zu akzeptieren. Wir können froh sein, dass keine Menschen auf der Strecke standen. Im Rennen kann das passieren, aber bei Gelb an der Stelle wo Gelb ist, ist das ein No-Go. Ich denke, die Sportkommissare werden da noch ein Wort zu haben. Ich hoffe, dass man ihm die Augen öffnet», hatte Scheider SPEEDWEEK.com erklärt.

Die Sportkommissare entschieden anders. Felix da Costa, der ob seines Malheurs untröstlich war, erhielt keine weitere Strafe. Auf den TV-Bildern (siehe Foto) ist allerdings deutlich zu erkennen, dass zum Zeitpunkt der Kollision Gelbe Flaggen geschwenkt wurden.

Doch da wird es knifflig. Der Freispruch für den Portugiesen erfolgte noch nach dem Rennen nach der Analyse der Incident-Kamera, die am Sitz des Fahrers befestigt ist und das am besten zeigt, was der Fahrer aus seiner Perspektive sehen kann. Grundsätzlich ist die Haarnadelkurve sowieso noch unübersichtlicher als andere Kurven.

Der Marschall, der vor der Kurve stand und zu Beginn des Mortara-Ausrollens eingangs der Spitzkehre auch Gelb zeigte, holte die Flagge allerdings eigenmächtig wieder ein, nachdem Mortara um die Spitze der Kurve herum und dann noch einige Meter weitergerollt war. Erst dann bogen Felix da Costa und Scheider in die Spitzkehre ein, wo der Portugiese sich verbremste und seinen Kontrahenten auf die Hörner nahm. Ganz klar ein Fehler des Neulings, aber eben auch nicht unter Gelb.

«Es ist natürlich falsch, dass der Marschall die Flagge eingezogen hat. Das haben wir dem Fahrer zugute gehalten. Im Prinzip ist es ein Fehler des Marschalls. Wenn ich im Scheitelpunkt der Kurve bin und plötzlich sehe, dass dort eine Gefahrenstelle ist, muss die Flagge natürlich vorher gezeigt werden. Damit genau das nicht passiert, was passiert ist. Der Marschall vor der Kurve muss auch gesehen haben, dass nach dem Scheitelpunkt noch Gelb gezeigt wurde», sagte Michael Kramp, Sprecher der Rennleitung, auf Anfrage von SPEEDWEEK.com.

Allerdings gibt die Rennleitung Informationen wie Gelbe Flaggen auch an die Teams weiter. Felix da Costa muss also zum Zeitpunkt der Kollision ein gelbes Display im Cockpit gehabt haben, dass ihm die Gelbphase anzeigte.

Aber: Die Flagge zählt. «Es ist klar definiert, dass die Signalgebung der Marschalls vorgeht. Weil er in der Regel besser sehen kann, was passiert. Und der Fahrer muss auch davon ausgehen, dass er schneller dabei ist, die Flagge wieder einzuziehen», so Kramp. Um den Vorfall kurz zusammenzufassen: Glück im Unglück für Antonio Felix da Costa, Pech für Timo Scheider.

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