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DTM: Wie fühlt sich der neue Mercedes an?

Von Andreas Reiners
Christian Vietoris im neuen Mercedes

Christian Vietoris im neuen Mercedes

Mercedes trat in Zandvoort mit einem modifizierten Boliden an. Christian Vietoris durfte das nachhomologierte Auto fahren. Bei SPEEDWEEK.com berichtet er über seine Erfahrungen.

Der Auflauf war enorm: Am Samstagmorgen drängten sich zahlreiche Fotografen, Ingenieure und Mechaniker in und rund um die Garage von Christian Vietoris. Der Grund: Mercedes ließ nach der Zusatz-Homologation den modifizierten Boliden erstmals auf die Strecke. Nach Steigerungen im Training streikte im Qualifying die Lenkung – Startplatz 17.

Im Rennen fuhr der 25-Jährige mit dem neuen Mercedes immerhin auf Rang fünf. Natürlich auch begünstigt durch die insgesamt vier Safetycar-Phasen. Doch wie hat sich das neue Auto denn nun angefühlt? Wir haben nach dem neunten DTM-Saisonlauf nachgefragt.

«Wenn ich nicht wissen würde, dass es das neue Auto ist, würde ich das nicht spüren. Und es ist nicht so, dass wir aus der Garage fahren und sind aus dem Stand drei, vier Zehntel schneller. Natürlich habe ich das ein bisschen in meinem Hinterkopf gehofft, weil ich natürlich ein bisschen Risiko eingegangen bin, als Zweitplatzierter ein neues Auto zu fahren», erklärte Vietoris SPEEDWEEK.com

Der «Schaden» hielt sich in Grenzen. Nach dem Sieg von Mattias Ekström ist Vietoris mit 69 Punkten auf Rang drei zurückgefallen, liegt aber noch in Schlagdistanz zum Schweden (81). «Man muss das Auto jetzt im Winter kennenlernen, abstimmen. Wir haben das am alten Auto gesehen, dass wir ein bisschen Zeit brauchen, bis wir wissen, wie es wirklich funktioniert und genauso ist es mit dem neuen Auto auch.»

Zum Saisonabschluss in Hockenheim werden dann auch die restlichen sechs Mercedes auf dem neuesten Stand sein. Dann muss Vietoris nicht mehr «im eigenen Universum» arbeiten. Dann können die bisherigen Erkenntnisse komplett genutzt werden und sich die Fahrer auch untereinander abstimmen und die Erfahrungen und Daten austauschen. «Dann können wir uns wieder einen Tick verbessern und Stück für Stück wieder nach vorne kommen. Die Lücke ist groß zu BMW und Audi. Ich hoffe, dass wir die Lücke über den Winter schließen können. Noch ist sie, glaube ich, nicht geschlossen», so Vietoris.

Für Vietoris selbst war das Rennwochenende in Zandvoort letztendlich ein hartes Stück Arbeit. Das Team hatte den Boliden quasi in der letzten Stunde fertig bekommen. «Die haben viel in der Woche über gearbeitet: neue Teile dran geschraubt und so weiter. Am Samstagmorgen hatte ich relativ viele Leute in meiner Garage, die alle das Auto beurteilt haben. Die versucht haben, uns zu helfen das Ding abzustimmen. Es war schön zu sehen, wie viele Top-Ingenieure sich da drum gekümmert haben», so Vietoris, dessen erster Input zügig umgesetzt wurde: «So ein Auto von Null auf 80 oder 80 Prozent abzustimmen – das ist schon mal eine Aufgabe gewesen und ich glaube, das haben die Jungs ganz gut gemacht.»

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