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Neue Sportwagen-Serie: Michelin GT3 Le Mans Cup

Von Oliver Müller
Bislang eher eine Ergänzung in den Le Mans Serien: Die Fahrzeuge der GT3-Klasse, wie hier ein Ferrari 458 Italia GT3

Bislang eher eine Ergänzung in den Le Mans Serien: Die Fahrzeuge der GT3-Klasse, wie hier ein Ferrari 458 Italia GT3

Weiterer Baustein in der Sportwagen-Pyramide des ACO. Der Michelin GT3 Le Mans Cup startet ab 2016 mit sechs Rennen. Eines davon wird kurz vor den 24 Stunden von Le Mans auf dem Circuit de la Sarthe austragen.

Als Veranstalter der 24 Stunden von Le Mans arbeitet der ACO (Automobile Club de l'Ouest) seit geraumer Zeit daran, eine Art Langstrecken-Pyramide zu etablieren. Beginnend bei kontinentalen Sportwagen-Serien als Basis, über die Sportwagen-WM (FIA WEC) bis hin zum Klassiker zweimal rund um die Uhr an der französischen Sarthe als Highlight. Jetzt hat der westfranzösische Auto-Club den nächsten Baustein dieser Pyramide aus dem Hut gezaubert: Den Michelin GT3 Le Mans Cup. Dabei handelt es sich um eine Rennserie, die (wie der Name schon sagt) GT3-Fahrzeugen vorbehalten ist. Insgesamt sollen sechs Rennen durchgeführt werden. Fünf werden im Rahmen der (ELMS) European Le Mans Series ausgetragen (Imola, Red Bull Ring, Le Castellet, Spa und Estoril). Ein besonderes Schmankerl ist der sechste Lauf, der am Samstagvormittag der 24 Stunden von Le Mans steigen soll. Somit haben die Teilnehmer der neuen Rennserie die Möglichkeit mit ihren GT3-Rennern auf dem legendären 13,629 Kilometer langen 'Circuit de la Sarthe' zu fahren.

Bis auf den Lauf in Le Mans werden alle Rennen über zwei Stunden ausgetragen. Dazu kommt ein 30-minütiges Qualifying und zwei freie Trainings von je einer Stunde. Pro Fahrzeug müssen sich zwei Piloten bei der Lenkarbeit abwechseln. Einer der Fahrer muss Bronze-Status (sprich Gentleman/Amateur) haben. «Der Michelin GT3 Le Mans Cup wertet die ELMS-Wochenenden weiter auf. Während des selben Meetings können Fans nun Formelsport-Rennen mit der Formula Renault 2.0, Marken-Serien wie die RS01 und auch den Michelin GT3 Le Mans Cup sehen. Alles in Ergänzung zum Hauptrennen des Wochenendes – der European Le Mans Series», freut sich ELMS-Boss Gérard Neveu schon auf 2016.

Für die neue Rennserie hat der ACO ein Agreement mit dem Promotor der französischen GT-Meisterschaft (FFSA GT Tour) getroffen, so dass es zwischen beiden Serien keine Terminüberschneidung geben wird. Ausserdem wurde die Positionierung der Meisterschaften klargestellt: Die FFSA GT Tour ist mit ein-und anderthalbstündigen Rennen als Sprint-Serie definiert. Der neue Michelin GT3 Le Mans Cup ist mit hauptsächlich Zweistunden-Rennen „Langstrecke“.

Mit dem Michelin GT3 Le Mans Cup veranstaltet der ACO nun erstmals eine eigene Rennserie nach GT3-Regeln. Bislang waren die GT3 in den diversen Serien mit Le-Mans-Label eher als Feldfüller zu sehen. Der ACO favorisierte immer die GTE-Kategorie (früher auch GT2 genannt), die auch als einzige GT-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans und in der FIA WEC zugelassen ist.

Somit kommt der Schritt in Richtung GT3 nun zwar etwas überraschend, macht aber durchaus Sinn. Vor allem wenn man einen Blick auf die weiteren ACO-Klassen wirft: 2015 debütierte in der European und der Asian Le Mans Series (wie auch in anderen Prototypen-Meisterschaften) die LMP3-Kategorie. Dabei handelt es sich um kostengünstige (Preisobergrenze 206.000 EUR) Prototypen, die sich grosser Beliebtheit erfreuen. Beispielsweise soll Onroak Automotive bereits weit über 20 Fahrzeuge abgesetzt haben. In der ELMS, wo neben der LMP3 auch noch die LMP2 und die GTE antreten, werden für 2016 gut gefüllte Starterfelder erwartet. Um die Besitzer der bis 2015 in der ELMS erlaubten GT3-Fahrzeuge nicht zu vergraulen, bietet man ihnen mit dem Michelin GT3 Le Mans Cup nun eine eigene Rennserie an. Die Möglichkeit auch auf dem 'Circuit de la Sarthe' fahren zu können, wird sich auf Interesse an der Meisterschaft sicher positiv auswirken.

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