MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Charles Leclerc zum Duell gegen Rossi: «Tut mir leid»

Von Mathias Brunner
Einen solchen Ferrari bewegt Charles Leclerc bei virtuellen GT-Rennen

Einen solchen Ferrari bewegt Charles Leclerc bei virtuellen GT-Rennen

​Wieso das Duell zwischen Ferrari-Pilot Charles Leclerc und MotoGP-Star Valentino Rossi nicht wie erwartet lief, welcher Fahrer wie ein Rohrspatz schimpfte und warum sich Leclerc bei den Fans entschuldigte.

Das virtuelle GT-Rennen von Misano mit Charles Leclerc, Valentino Rossi, Alex Albon, Mattia Pasini & Co. hatte hohen Unterhaltungsfaktor – denn beim virtuellen Sportwagenrennen in Misano ging es drunter und drüber. Zur Erinnerung: GP-Piloten, Motorrad-Rennfahrer, eine Reihe von Fussballspielern und Sim-Spezialisten traten am Abend des 6. Mai gegeneinander an, im Rahmen der «All Stars Racing Night». Das Rennen wurde auf der italienischen Sky direkt übertragen, dazu auf zahlreichen Twitch-Kanälen der Teilnehmer, wie bei Charles Leclerc.

Der zweifache GP-Sieger Charles Leclerc ging beim ersten von zwei Rennen aus der ersten Reihe kommend in Führung. Ferrari-eSport-Spezialist Amos Laurito hatte auf Pole gestanden, startete aber schlecht und fiel zurück. Hinter Leclerc reihten sich Red Bull Racing-Pilot Alex Albon und der italienische Rennfahrer Federico Leo ein.

Während Leclerc locker führte, machte Laurito Rang um Rang gut, flog aber beim Duell dem dem Thai-Briten Albon spektakulär ab. Zum Glück wurde nur der Stolz verletzt.

Leclerc, Formel-1-WM-Vierter 2019, fuhr den Sieg im ersten Rennlauf nach Hause, vor Albon und Leo sowie Williams-Fahrer George Russell. Dahinter folgte Luca Albon, der jüngere Bruder von Red Bull Racing-Fahrer Alex. Luca war es kurz vor Schluss gelungen, nach einem langen Duell endlich Valentino Rossi zu überholen. Der neunfache Motorrod-Weltmeister war nur von Platz 19 losgefahren, kämpfte sich aber bis Platz 6 hoch, Respekt.

Nach dem Rennen gab es unter den vernetzten Piloten viel zu reden, einige Fahrer begannen, online zu streiten, weil sie mit der Pistenetikette ihrer Gegner nicht einverstanden waren, denn ein erster Startversuch musste abgebrochen werden – zu viele Unfälle im Mittelfeld, zu viele Verbindungsfehler.

Auch das zweite Rennen litt unter Verbindungsschwierigkeiten (Leclerc und Alex Albon). Mattia Pasini, Moto2-WM-Sechster von 2017, ellbögelte kurz nach dem Start Laurito aus dem Weg und kreuzte als Erster die virtuelle Ziellinie, erhielt dann aber eine Strafe und fiel hinter Federico Leo zurück, der vor Antonio Fuoco (Ferrari-Fahrerakademie) und Sim-Racer Jimmy Broadbent gewann. Pasini regte sich auf der italienischen Sky fürchterlich auf und sprach von einem Server-Fehler der Rennorganisation und einer Durchfahrtsstrafe, die er gar nie hätte erhalten dürfen.

Charles Leclerc, durch Verbindungsprobleme aus dem Rennen geworfen, meldete sich zu Wort und kritisierte, dass der GT-Lauf besser hätte organisiert werden müssen und zu viele Fahrer an den Start gegangen seien. Auch McLaren-Fahrer Lando Norris hatte Probleme mit der Verbindung, er verschwand schon nach wenigen Runden von der Bildfläche. Charles: «Lauf 2 war eine gute Übung für mein Geduldsvermögen.»

Bisweilen ging es chaotisch zu und her. Etwa, als die staunenden Zuschauer im Hintergrund beobachten konnten, wie Rossi mit Hilfe seiner Freundin Francesca fieberhaft versucht, die Verbindung wiederherzustellen. Es wurde lebhaft darüber diskutiert, ob man Lauf 2 nicht hätte abbrechen und neu starten müssen, bis die Verbindung zu allen Fahrern steht.

Charles Leclerc entschuldigte sich abschliessend auf seinem Twitch-Kanal bei den Fans: «Es tut mir leid, dass alles ein wenig schiefgegangen ist.»

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