Peugeot-Chef Tavares: Entscheidung vor Weihnachten
Carlos Tavares ist ein echter Racer
Carlos Tavares übernahm nach 32 Jahren bei Renault, zuletzt als Nummer zwei hinter Konzernchef Carlos Ghosn, am 1. Jänner 2014 die Führung beim Rivalen PSA (Peugeot, Citroen, DS), der seit 1. August auch 'Mutter' von Opel ist. Der Portugiese aus Lissabon, 59, gilt als beinharter Sanierer, aber auch als 'Racer': «Ich war 35 Jahre lang Rennfahrer», sagte er selbst diese Woche in Frankfurt am Rande der IAA auf die Frage von SPEEDWEEK.com, ob Peugeot die WEC-Prototypen retten werde.
Und er fügte an: «Wie man weiß, gaben die LMP1-Werkteams bisher 150 bis 250 Mill. Euro jährlich aus. Das ist nicht vereinbar mit dem Marketing- und Werbewert, den man zurückbekommt, selbst bei einem WM-Titel und Sieg in Le Mans. Das ist außerhalb der Proportionen. Ich würde so viel Geld lieber woanders investieren.»
Doch Tavares erklärte auch: «Man muss die Kosten herunterbringen. Dann gibt es einen neuen Aspekt. Aber es ist ein ethisches Problem, wenn ich meinen Mitarbeitern an den Bändern sage, du musst dies und das einsparen, und im Sport gebe ich Millionen aus ohne zu hinterfragen.»
Tavares weiter: «Wir haben WEC und der FIA klargemacht, was zu tun ist. Wenn das nötige Budget im Rahmen bleibt, können wir etwas tun.» 'Im Rahmen' nannte der Konzernchef dann 'ein Drittel' der aktuellen Kosten. Und er präzisierte: «Unsere definitive Entscheidung fällt vor Weihnachten.»
Aber es dürfte nicht gut aussehen für Peugeot im WEC.