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GT-Werkskader von Ferrari: Eine kurze Bilanz für 2018

Von Oliver Müller
Ferrari-Werksfahrer: (von links) Giancarlo Fisichella, James Calado, Miguel Molina, Andrea Bertolini, Alessandro Pier Guidi, Davide Rigon, Toni Vilander und Sam Bird

Ferrari-Werksfahrer: (von links) Giancarlo Fisichella, James Calado, Miguel Molina, Andrea Bertolini, Alessandro Pier Guidi, Davide Rigon, Toni Vilander und Sam Bird

Insgesamt neun Piloten bilden das Gerüst von Ferrari im GT-Sport. SPEEDWEEK.com schaut auf die Einsätze der Werkspiloten des italienischen Herstellers und bewertet die in diesem Jahr gezeigten Leistungen.

Aktuell findet das Ferrari-Weltfinale in Monza statt. Zu diesem Ereignis trafen sich auch die GT-Werksfahrer der Marke aus Maranello, um ihren Kundensportkollegen einmal über die Schulter zu schauen. Ferrari verfügt über insgesamt neun Werkspiloten im GT-Bereich. Das sind: Andrea Bertolini, James Calado, Alessandro Pier Guidi, Toni Vilander, Davide Rigon, Sam Bird, Miguel Molina, Giancarlo Fisichella und Olivier Beretta. Ähnlich wie andere GT-Hersteller versucht auch Ferrari, einen gewissen Mannschaftsgeist in seinem Kader zu etablieren. So wurde im vergangenen Winter beispielsweise ein gemeinsames Trainingslager auf Lanzarote initiiert, um sich in der Gruppe auf die Saison vorzubereiten. «Ich kannte das entsprechende Sporthotel bereits aus meinen Audi-DTM-Zeiten. Somit habe ich es intern vorgeschlagen. Alle waren am Ende total begeistert», erzählte Miguel Molina im lockeren Gespräch mit SPEEDWEEK.com während der 24 Stunden von Le Mans.

Tatsächlich war der Klassiker an der französischen Sarthe auch das einzige Rennen 2018, an dem alle neun Werksfahrer gleichzeitig teilnahmen. Und bis auf Andrea Bertolini, der einen Ligier LMP2 von Eurasia Motorsport (Krohn Racing) pilotierte, saßen dort natürlich alle in diversen 488 GTE. Der 44-Jährige Bertolini bestritt 2018 für Krohn Racing die ELMS in deren 488 GTE und fuhr auch die Blancpain GT Series. Beim Petit Le Mans (IMSA-Serie) teilte er sich zudem den Risi-Ferrari mit Vilander und Molina. Dort lag seine Rundenzeit aber circa eine halbe Sekunde hinter den Teamkollegen zurück.

Silberrücken im Kader ist der 48-jährige Olivier Beretta. Das Hauptprogramm des Monegassen war 2018 die FIA WEC im 488 GTE von MR Racing. In der GTE-Am-Klasse traf er dabei auch auf Giancarlo Fisichella, der bei Spirit of Race fuhr. Beide Piloten lagen über die Saison gesehen auf einem ähnlichen Rundenzeiten-Niveau und konnten somit ihre geforderten Aufgaben erfüllen.

Toni Vilander hatte in diesem Jahr den Fahrertitel in der amerikanischen Pirelli World Challenge mit einem 488 GT3 eingefahren. Zudem sicherte er sich gemeinsam mit Miguel Molina auch den Untertitel in der Sprint-X-Wertung. Mit bislang schon über 25 Rennen ist der Spanier Molina sowieso der Dauerläufer im Ferrari-Kader. Ob angesprochene World Challenge, ELMS, Blancpain GT Series, IMSA, Le Mans oder IGTC – der 29-jährige Spanier wurde von seinem Arbeitgeber überall hingeschickt und hatte mit seinem unglaublichen Speed beeindruckt. «Mein großes Ziel ist natürlich ganz klar, einen der vier Vollzeit-Plätze in der Pro-Klasse der FIA WEC bei Ferrari zu bekommen», meinte er gegenüber SPEEDWEEK.com.

Die vier Prestige-Plätze in der Sportwagen-WM haben derzeit James Calado, Alessandro Pier Guidi, Davide Rigon und Sam Bird inne. Bislang steht dort ein Klassensieg (Calado/Pier Guidi in Silverstone) zu Buche. Rigon/Bird hatten im Saisonverlauf des öfteren als die schnellere Kombination ausgesehen, doch letztendlich mussten sie in den Rennen immer wieder Rückschläge hinnehmen. Mit Davide Rigon hat es ein Ferrari-Werksfahrer übrigens auch in eine deutsche Serie geschafft. Der Norditaliener bestritt die letzten beiden Rennwochenenden des ADAC GT Masters am Sachsenring und in Hockenheim. Vom weltweit derzeit besten GT3-Championat war er regelrecht begeistert. Im Ferrari 488 GT3 von HB Racing reichte es beim Samstagslauf in Hockenheim zu Position sieben.

Ganz klar: Der GT-Werkskader von Ferrari ist absolut solide aufgestellt. Vom erfahrenen Entwicklungsfahrer (wie Bertolini) über den ultimativen Heizer (wie Molina) bis hin zum analytischen Setup-Spezialisten (wie Rigon) ist die komplette Bandbreite an Fertigkeiten abgedeckt.

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Von Ivo Schützbach
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