Toyota testet in Le Castellet die Aero für Le Mans
Die Saison 2018/19 der Sportwagen-WM (FIA WEC) biegt so langsam auf die Zielgerade ein. Mit den 6 Stunden von Spa-Francorchamps am 4. Mai und den 24 Stunden von Le Mans am 15./16. Juni stehen nur noch zwei Rennen an. Um diese beiden Events entsprechend vorzubereiten, ist Toyota für Tests auf den Circuit Paul Ricard ausgerückt. Mit im Gepäck war dabei auch das Low-Downforce-Kit, welches auf den TS050 Hybrid geschraubt wurde.
Diese Aerodynamik-Konfiguration wurde zuletzt beim Le-Mans-Sieg im letzten Juni im Wettbewerb verwendet. Den Hybrid-Rennern der LMP1-Klasse stehen pro WEC-Saison insgesamt nur zwei unterschiedliche Karosserievarianten zur Verfügung. Eine der beiden ist auf hohen Anpressdruck ausgelegt und wird (in der Regel) auf allen Standard-Rennstrecken benutzt. Das Paket für wenig Abtrieb wird speziell für die 13,626 Kilometer lange Strecke von Le Mans entwickelt. Es soll auf den langen Hunaudières-Geraden für ordentlich Top-Speed sorgen.
Natürlich steht es den Teams/Herstellern freit, das LM-Kit auch auf anderen Strecken zu benutzen. So ist es fast schon Tradition das beim WEC-Rennen in Spa-Francorchamps ebenfalls diese Konfiguration gefahren wird. Aufgrund der langen Kemmel-Gerade hoch zu Le Combes funktioniert das in der Regel recht gut. Grundsätzlich sagen die Ingenieure jedoch auch, dass das Hi-Downforce-Paket für Spa insgesamt besser passt. Trotzdem tritt Toyota im nächsten Mai aber wieder mit dem LM-Satz in Belgien an. Hier steht die Vorbereitung für Le Mans eben im Vordergrund.
Beim Test ist Le Castellet sind alle sechs Toyota-Werksfahrer mit dabei. Den Anfang im Cockpit machten zunächst Mike Conway, Kamui Kobayashi, José María López, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima. Fernando Alonso musste nach seinem F1-Test in Bahrain etwas später anreisen. Auffällig ist auch ein leicht verändertes Design an der Frontpartie des TS050 Hybrid. Dort lassen sich in der Mitte nun schwarze Streifen erkennen, die das bisherige Rot etwas unterbrechen.
Toyota gibt bei den Tests in Le Castellet übrigens nicht alleine Gas. Denn auch das SMP Racing Team präsentierte sich mit dem BR1 vor Ort. Die russische Mannschaft hat im Gegensatz zu den Japanern jedoch das normale Hi-Downforce-Kit moniert. Es wird spannend zu beobachten sein, welche Karosserie-Variante sie beim Rennen in Spa-Francorchamps wählen. 2018 zeigte sich der BR1 im LM-Kit dort recht instabil, was den Piloten so gar nicht gefiel.