Formel 1: So heißen die neuen Autos

Ex-F1-Pilot Giedo van der Garde geht in die FIA WEC

Von Oliver Müller
Einer der Ligier JS P2 von ESM

Einer der Ligier JS P2 von ESM

Auch die beiden aktuellen GP2-Piloten Sean Gelael und Antonio Giovinazzi werden in die Sportwagen-WM einsteigen. Einsatzgerät wird einer bei beiden Ligier JS P2 vom Team Extreme Speed Motorsports sein.

Überraschung in der Sportwagen-WM: Beim Team Extreme Speed Motorsports (ESM) aus der LMP2-Klasse wird es in den verbleibenden drei Rennen der Saison (Fuji, Shanghai und Bahrain) einen Wechsel im Cockpit geben. Denn Ex-Formel-1-Fahrer Giedo van der Garde (19 GP für Caterham im Jahre 2013, danach Sauber-Testfahrer und 2015 beinahe Einsatzfahrer bei den Schweizern) wird in die FIA WEC aufsteigen. Der Niederländer ist aktuell bereits im LMP2 unterwegs. In der European Le Mans Series (ELMS) fährt er an der Seite von Harry Tincknell und Simon Dolan einen Gibson 015S vor G-Drive Racing (Jota Sport). Für dieses Team nahm er im Juni auch an den prestigeträchtigen 24 Stunden von Le Mans teil.

Auch seine beiden Wagenpartner stammen aus dem Formelsport und verfügen über LMP2-Erfahrung. Es handelt sich um Sean Gelael und Antonio Giovinazzi. Beide stiegen im vergangenen Winter für die letzten beiden Saisonläufe in die Asian Le Mans Series ein – und gewannen in einem Oreca 03R von Eurasia Motorsport beide Rennen souverän. Darüber hinaus bestritten sie den Saisonauftakt der ELMS 2016 in Silverstone in einem BR01. Sean Gelael und Antonio Giovinazzi sind dem fachkundigen Motorsport-Beobachter sicherlich aus der Formel-3-Europameisterschaft bekannt, wo beide 2014 für Carlin antraten. Während der Indonesier 2015 (eher im Hinterfeld) in der Formel 3.5 und der GP2-Serie unterwegs war, konnte der Italiener in jenem Jahr den Vizetitel in der Formel-3-EM holen und sogar das prestigeträchtige F3-Masters in Zandvoort gewinnen. Darüber hinaus startete er damals für den gesperrten Timo Scheider bei einem Rennwochenende in der DTM für das Audi Sport Team Phoenix. 2016 sind beide in der GP2-Serie unterwegs, wo Giovinazzi mit Titelchancen aktuell sogar auf Platz zwei liegt.

Durch den Einsatz des neuen Piloten-Trios werden Scott Sharp, Ed Brown und Johannes van Overbeek in dieser Saison nicht mehr in der FIA WEC antreten. Und auch der verwendete Ligier JS P2 wird in Fuji, Shanghai und Bahrain nicht mehr in den Farben von ESM-Hauptsponsor Tequila Patrón beklebt sein, sondern das gelb-rot von Jagonya Ayam erhalten. Also genau die Lackierung, die Sean Gelael und Antonio Giovinazzi schon über ihre Formelsport und LMP2-Karriere begleitet hat. «Jagonya Ayam hatte das Interesse ausgedrückt, einen Einblick in das P2-Programm zu bekommen – und wir hatten das Auto, die Crew und den Full-Season-Entry», erklärte ESM-Teambesitzer Scott Sharp das neue Bündnis.

Keine Änderung gibt es im zweiten Ligier von ESM. Dort werden Ryan Dalziel, Luis Felipe Derani und Christopher Cumming die FIA-WEC-Saison zu Ende fahren. Ob ESM auch im kommenden Jahr in der Sportwagen-WM antreten wird, steht aktuell in den Sternen. Im Paddock kamen zuletzt Gerüchte über eine mögliche Rückkehr in die IMSA-Serie auf.

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