MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Ferrari in Barcelona top: Was ist der Pirelli wert?

Von Mathias Brunner
​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Wieviel Aussagekraft hat die Bestenliste vom Barcelona-Test in Sachen Reifen? Was erwartet Pirelli von ihren Reifenmischungen?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Erwin-Paul Tanner aus Hamburg wissen: «Ihr habt doch eine Liste veröffentlicht mit den besten Zeiten jedes Piloten beim Barcelona-Test. Ihr habt ebenfalls hinzugeschrieben, mit welchen Mischungen die Fahrer jeweils unterwegs waren. Mich würde interessieren – wie gross sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Pirelli-Typen? Welche Rückschlüsse erlaubt das auf das wahre Kräfteverhältnis?»

Der direkte Vergleich bleibt schwierig. Denn es kommt nicht nur darauf an, ob die Fahrer den gleichen Reifentypen am Wagen hatten. Es zählt ebenfalls die Spritmenge (unbekannt) oder zu welcher Tageszeit die Bestmarke gefahren worden ist. Zudem verhält sich nicht jeder Reifen an jedem Rennwagen gleich – aufgrund unterschiedlicher Abstimmung und Abtriebswerte.

Der Unterschied auf eine Runde zwischen den Pirelli-Mischungen ultraweich (an der Reifenflanke violett markiert), superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss) und hart (orange) ist eine Frage, die uns immer wieder erreicht.

Pirelli-Rennchef Mario Isola hat dazu im Rahmen der Barcelona-Tests gesagt: «Eigentlich bestand das Ziel darin, zwischen den verschiedenen Mischungen einen Abstand von rund einer Sekunde einzubauen. Aber diese Abstände variieren je nach Asphaltbeschaffenheit, Pistentemperatur, Alter des Reifens, Aufwärmphase, Fahrzeug und so fort.»

«Wir haben in Barcelona zum Beispiel zwischen dem mittelharten und dem weichen Reifen eine Differenz von durchschnittlich 1,5 Sekunden gemessen. Zwischen den anderen Mischungen, also zwischen ultraweich und superweich oder zwischen superweich und weich, lagen die Abstände im Bereich von drei bis fünf Zehntelsekunden. Aber das ist nur eine Momentaufnahme für Tests in Barcelona. Für Melbourne gehen wir davon aus, dass diese Abstände grösser werden. Dort sollte die jeweils weichere Mischung zwischen 0,5 und 0,6 Sekunden pro Runde auf der Albert-Park-Strecke bringen.»

Die Testbestzeiten von Barcelona

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:18,634 (superweich, 365 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (ultraweich, 591)
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (superweich, 628)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (ultraweich, 468)
5. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (ultraweich, 414)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,438 (superweich, 374)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:19,837 (ultraweich, 307)
8. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:19,885 (ultraweich, 314)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (ultraweich, 337)
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,116 (ultraweich, 349)
11. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (ultraweich, 365)
12. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:20,205 (ultraweich, 283)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,335 (weich, 386)
14. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (superweich, 277)
15. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (superweich, 369)
16. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,110 (ultraweich, 341)
17. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (ultraweich, 235)
18. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:21,389 (ultraweich, 190)
19. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:21,670 (superweich, 445)
20. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (ultraweich, 192)
21. Antonio Giovinazzi (I) Sauber C36-Ferrari 1:22.401 (ultraweich, erste Testwoche) (151)
22. Alfonso Celis Jr (MEX), Force India VJM10-Mercedes 1:23,568 (ultraweich, erste Testwoche) (71)

Rundenzahl der Fahrer

1. Valtteri Bottas, 628 Runden
2. Sebastian Vettel, 591 Runden
3. Lewis Hamilton, 468 Runden
4. Marcus Ericsson, 445 Runden
5. Felipe Massa, 414 Runden
6. Lance Stroll, 386 Runden
7. Kevin Magnussen, 369 Runden
8. Esteban Ocon, 365 Runden
Kimi Räikkönen, 365 Runden
10. Sergio Pérez, 349 Runden
11. Max Verstappen, 347 Runden
12. Romain Grosjean, 346 Runden
13. Daniel Ricciardo, 337 Runden
14. Nico Hülkenberg, 314 Runden
15. Carlos Sainz, 307 Runden
16. Jolyon Palmer, 283 Runden
17. Daniil Kvyat, 277 Runden
18. Stoffel Vandoorne, 235 Runden
19. Pascal Wehrlein, 192 Runden
20. Fernando Alonso, 190 Runden
21. Antonio Giovinazzi, 151 Runden
22. Alfonso Celis Jr, 71 Runden

Rundenzahl und Kilometer der Teams

1. Mercedes 1.096 Runden, 5102 Kilometer
2. Ferrari 956 Runden, 4450 Kilometer
3. Williams 800 Runden, 3724 Kilometer
4. Sauber 788 Runden, 3668 Kilometer
5. Force India 785 Runden, 3654 Kilometer
6. Haas 715 Runden, 3328 Kilometer
7. Red Bull 684 Runden, 3.184 Kilometer
8. Renault 597 Runden, 2779 Kilometer
9. Toro Rosso 584 Runden, 2719 Kilometer
10. McLaren 425 Runden, 1978 Kilometer

Die Laufleistung der Motoren

1. Mercedes (Mercedes, Force India, Williams) 2.681 Runden, 12.480 Kilometer
2. Renault (Renault, Red Bull, Toro Rosso) 1.865 Runden, 8.682 Kilometer
3. Ferrari (Ferrari, Haas, 2017er Motor) 1.671 Runden, 7778 Kilometer
4. Ferrari (Sauber, 2016er Motor) 788 Runden, 3.668 Kilometer
5. Honda (McLaren) 425 Runden, 1.978 Kilometer

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