Sebastian Vettel vermeidet Bekenntnis zu Ferrari
Sebastian Vettel mit Teamchef Maurizio Arrivabene
Die «Silly Season» hat in der Formel 1 Tradition. Auch wenn die Fahrer nur ungern über ihre Verträge reden, sickern Details immer wieder durch, vor allem, was die Laufzeit betrifft. Bei Sebastian Vettel ist klar: Der viermalige Weltmeister hat bei Ferrari einen Vertrag, der nach dieser Saison ausläuft.
Das betonte der Heppenheimer auch, als er nach dem Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg im vergangenen Dezember automatisch als Nachfolger ins Gespräch gebracht wurde. Er habe noch Vertrag, Punkt. Aus.
Doch was passiert nach dieser Saison? Bekannt ist auch, dass Mercedes Rosberg-Nachfolger Valtteri Bottas nur mit einem Kontrakt für 2017 ausgestattet hat. Um sich alle Optionen offenzuhalten. Holen die Silberpfeile Vettel also 2018?
Vettels früherer Teamkollege Mark Webber sagte dem englischen Express: «Wenn der Ferrari fliegt und Sebastian Vettel Rennen gewinnen wird, dann geht die Liebesgeschichte weiter. Aber falls nicht, dann hat Seb andere Möglichkeiten. Ich sehe ihn in einer hervorragenden Position. Er kann für jedes Team sofort einen Vertrag unterzeichnen, und wenn die Liebe zu Ferrari erkaltet, wird es für die Italiener nicht einfach.» Webber brachte dann auch einen möglichen Vettel-Nachfolger ins Gespräch: «Vielleicht würde Ferrari dann Lewis Hamilton bekommen, selbst wenn sein Vertrag noch nicht abgelaufen ist, aber wen wollen sie sonst holen?»
Hamilton erklärte in Melbourne auf die Frage, ob er mit Vettel in einem Team fahren würde, relativ emotionslos: «Wir kommen gut miteinander aus, und ich fahre gegen jeden. Mehr kann ich dazu nicht sagen.»
Teamsprecher Bradley Lord hatte zu dem Hintergrund der Frage bei Hamiltons Medienrunde erklärt: «Teamchef Toto Wolff hat mit einem Journalisten in Stuttgart darüber gescherzt, dass Vettel ins Team passen könnte. Das heißt noch nicht, dass wir ihn in Betracht ziehen.»
Doch was sagt Vettel selbst zu den Dauergerüchten? «Ich verstehe es, wenn man das als Außenstehender so sieht. Momentan aber ist es mein einziges Ziel, mit Ferrari gemeinsam nach vorn zu kommen. Ich lasse mich nicht ablenken. Um erfolgreich zu sein, muss jeder einzelne Schritt sitzen. Es gibt keine Abkürzung zum Erfolg», sagte er den Kollegen von Auto Bild Motorsport.
Interessant dabei: Ein deutliches Bekenntnis zu Ferrari sparte sich der Deutsche zu diesem Zeitpunkt. Auf die Frage, ob Ferrari sein letzter Rennstall in der Formel 1 sein werde, sagte er: «Mit dem Gedanken beschäftige ich mich nicht. Ferrari ist für mich mehr als ein bloßes Rennteam, Ferrari ist ein Mythos. Jeder dort hat das Gefühl, dass man für Ferrari arbeiten darf – und nicht muss.»