MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sauber 2018: Honda-Motor und McLaren-Getriebe

Von Mathias Brunner
Blick in die Box von McLaren

Blick in die Box von McLaren

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Mit welchem Antrieb genau rückt der Schweizer Sauber-Rennstall 2018 aus, wenn auf Honda-Motoren umgesattelt wird?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Jolanda Zeller aus Olten wissen: «Sauber hat doch bestätigt, dass 2018 mit Motoren von Honda gefahren wird. Aber es wurde wohl nie bestätigt, mit welchem Getriebe die Schweizer fahren. Wisst Ihr da mehr?»

Sauber fährt 2018 mit 2018er Motoren von Honda – die Schweizer müssen also nicht (wie derzeit mit Ferrari) mit Vorjahrestriebwerken ausrücken, die im Laufe einer Saison nicht weiterentwickelt werden, ein Riesen-Nachteil. Vorjahresmotor bedeutet in der modernen Formel 1 automatisch auch Vorjahresgetriebe. Anders gesagt: Wenn Sauber in der kommenden Saison mit japanischen 1,6-Liter-V6-Motoren von Honda fährt, dann steckt im Heck des künftigen Sauber C37 ein 2018er Getriebe von McLaren, das von den Engländern in enger Kooperation mit Honda entwickelt wird. Denn es ist technisch nicht möglich, einen 2018er Motor mit einem 2017er Getriebe zu kombinieren.

Immer wieder gestellte Frage: Wieso baut Sauber das Getriebe nicht mehr selber, wie früher? Marc Surer, Schweizer GP-Experte der deutschen Sky, erklärt dazu: «Sauber war immer für seine exzellenten Getriebe bekannt. Als dann BMW zur Saison 2006 hin bei den Hinwilern einstieg, da wollten die Münchner das Getriebe selber bauen, aus Prestigegründen. Die Situation ist für Sauber also nicht neu. Nach dem Rückzug von BMW kehrte Sauber zu Ferrari-Motoren zurück und übernahm den gesamten Antriebsstrang von Ferrari. Ich finde es gut, dass die weniger grossen Teams solche Komponenten übernehmen können. Das finde ich sinnvoll und wird bei anderen Teams auch so gemacht. Der Aufwand für eine eigene Getriebeabteilung ist extrem gross.»

Surer ist ohnehin angetan vom Abkommen zwischen Sauber und Honda: «Selbst wenn das vor dem Hintergrund der anhaltenden Probleme von Honda in diesem Jahr seltsam klingt – das ist eine gute Sache für Sauber. Denn bei Ferrari ist Sauber in diesem Jahr nur zweiter Kunde hinter Haas, zumal mit einem Vorjahresmotor, künftig ist das Team erster Kunde bei Honda, nach dem Werks-Team von McLaren, und dies mit einem aktuellen Motor. Sauber wird mehr Aufmerksamkeit erhalten und mehr Unterstützung.»

«Ich bin auch davon überzeugt, dass Sauber bei Honda bessere Konditionen erhalten wird als der Rennstall heute bei Ferrari hat. Denn Ferrari-Chef Sergio Marchionne hat immer betont, dass er den Entwicklungsaufwand für die 1,6-Liter-V6-Turbos über die Kunden abfedern will. Das ist bei Honda anders.»

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