Rassismus-Proteste: Hamilton mit klarem Statement
Lewis Hamilton
Zum einen ein Bild von Martin Luther King mit dem Hashtag #takeaknee. Das Bild zeigt den Bürgerrechtler, als er 1965 friedlich und kniend gegen die Verhaftung von rund 250 schwarzen Demonstranten protestierte. Daraufhin entzündete sich eine lebhafte Diskussion, über 1500 Kommentare gab es zu dem Foto.
Am Montag legte Hamilton dann nach, postete eine Art Erklärung. «Wenn ihr es nicht wisst, versucht euch zu bilden, damit ihr es versteht», schrieb er, erneut versehen mit dem Hashtag #takeaknee. Sein Foto zeigt den US-Footballer Colin Kaepernick inklusive einer Liste mit Namen von Schwarzen, die in Polizei-Gewahrsam starben, bei denen die vermeintlichen Täter aber anschließend freigesprochen wurden.
Es ist ohne Frage eine hitzige und emotionale Debatte, in die Hamilton da einsteigt. Denn in der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL gibt es im Moment im Grunde nur das eine Thema: Die Proteste der Spieler gegen Rassismus, Polizeigewalt und Ungerechtigkeit.
Einige Akteure hatten sich in der letzten und auch in dieser Saison vor den Spielen bei der US-Hymne hingekniet, um auf Missstände aufmerksam zu machen. «Initiator» der Aktionen ist Quarterback Colin Kaepernick, der bereits im vergangenen Jahr damit angefangen hatte, die Hymne zu boykottieren. Er steht seit Ende der vergangenen Saison ohne Klub da. «Sein» Protest ist inzwischen eskaliert.
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt Klub-Eigentümer aus der Liga aufgefordert, den Boykott nicht zu tolerieren und protestierende Spieler zu entlassen. «Würdet ihr es nicht lieben, wenn jemand unsere Flagge verachtet und der Eigner darauf sagt, "nehmt den Hurensohn vom Feld. Er ist gefeuert. Er ist gefeuert"», sagte Trump.
Trump schaffte damit etwas, was möglicherweise die zuletzt langsam, aber stetig wachsende Zahl der Protestler so schnell gar nicht geschafft hätte: Der Zuspruch ist enorm, Hamilton ist nur einer von vielen Prominenten, die sich solidarisieren.